Michael Wanek - NeueZeit.at https://neuezeit.at/author/michael/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Thu, 05 Nov 2020 10:47:18 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Michael Wanek - NeueZeit.at https://neuezeit.at/author/michael/ 32 32 116639545 Pokal oder Spital: WM-Silber im Downhill für Steirer David Trummer https://neuezeit.at/wm-david-trummer-downhill/ https://neuezeit.at/wm-david-trummer-downhill/#respond Mon, 12 Oct 2020 14:17:29 +0000 https://neuezeit.at/?p=3235 David Trummer sicherte sich bei der UCI Downhill-WM in Leogang sensationell den zweiten Platz bei den Herren. Es ist der bisherige Höhepunkt in der Karriere des 26-jährigen Steirers. Und die erste WM-Medaille im Downhill für Österreich. Für die UCI-WM im Leogang am Wochenende hatten sich die Veranstalter etwas besonders Spektakuläres überlegt: einer der steilsten Streckenabschnitte […]

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David Trummer sicherte sich bei der UCI Downhill-WM in Leogang sensationell den zweiten Platz bei den Herren. Es ist der bisherige Höhepunkt in der Karriere des 26-jährigen Steirers. Und die erste WM-Medaille im Downhill für Österreich.

Für die UCI-WM im Leogang am Wochenende hatten sich die Veranstalter etwas besonders Spektakuläres überlegt: einer der steilsten Streckenabschnitte durch den Wald, die der Zirkus bisher gesehen hat. Und dann ließ sich das Wetter etwas einfallen: strömenden Regen, Sturm, Schneefall und Kälte. Das Rennen wurde zur Schlammschlacht. Nur wenige Fahrer kamen ohne Crash ins Ziel, noch weniger konnten sich einen Reim auf die Strecke machen und nur die allerbesten waren schnell. Darunter ein Steirer: David Trummer. Sein zweiter Platz bei der Heim-WM in Leogang ist der bisher größte Erfolg seiner Karriere.

Mit dem eigenen Auto zum Profi-Rennen

David Trummer war schon vor dem Wochenende kein Unbekannter für Mountainbike- und Downhill-Fans. Der 26-jährige Steirer aus Gnas war bereits 2011 Downhill-Vizeweltmeister bei den Junioren, ist 4-facher österreichischer Meister, und belegte solide Platzierungen im Weltcup. Trotzdem wäre 2018 seine Karriere beinahe vorbei gewesen: Ein Hauptsponsor seines Teams ging in Konkurs, der verbliebene Ausstatter Propain verpflichtete in letzter Sekunde andere Fahrer. Trummer stand plötzlich ohne Team da. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits alle Verträge für die kommende Saison unterzeichnet waren. Doch er gab nicht auf und startete als Privatfahrer für das Team Racing Dudes. Während seine Konkurrenten meist mit einem riesigen Tross anreisten, unterstützte Trummer nur sein Mechaniker. Die 1.700 Kilometer zum Rennen in Andorra fuhr er zum Beispiel selbst im Auto. Dort kam er dann im Zelt der österreichischen Cross-Country-Mannschaft unter.

Trummer erfolgreichster Privatfahrer im Downhill

Abseits der Rennsaison arbeitet der 26-jährige als Mechaniker im Betrieb seiner Eltern. Nur wenige können von ihrer Karriere im Downhill leben. Doch trotz Jobs und nur wenig Unterstützung machte David Trummer auf sich aufmerksam. Eigentlich standen für 2019 hauptsächlich die kleineren Rennen der IXS-Serie auf dem Plan. Gleich das erste lief allerdings so gut, dass er das restliche Jahr in der Königsdisziplin, dem UCI-Weltcup, antrat. Mit Erfolg: Der Steirer fuhr den Downhill-Legenden um die Ohren. Mehrere Top-Ten-Platzierungen im Weltcup, Platz 3 bei der Europameisterschaft und erneuter österreichischer Meister: Die Saison konnte sich sehen lassen und die großen Teams wurden auf ihn aufmerksam.

Mit dem YT Mob zu WM-Silber

Ende des letzten Jahres dann der Durchbruch: Das Werksteam des deutschen Mountainbike-Herstellers YT war auf Trummer aufmerksam geworden. Der “YT Mob” nahm ihn unter Vertrag. Ab 2020 sollte er endlich mit den gleichen Chancen in den Weltcup starten, wie die Spitzenfahrer. Der endgültige Aufstieg in die Elite. Doch dann kam Corona. Nichts ging mehr. Die wenigen Rennen, an denen Trummer trotzdem teilnehmen konnte, dominierte er jedoch. Der erste wirkliche Test der Corona-Saison stand dann eine Woche vor der WM auf dem Programm: Beim Rennen in Innsbruck sicherte sich der Steirer erneut den Sieg und damit auch den vierten Titel als österreichischer Meister.

Als Vizeweltmeister in die Saison 2021

Alle rechneten damit, dass David Trummer sich bei der Heim-WM in Leogang gut schlagen würde. Der zweite Platz war trotzdem überraschend. Und er macht neugierig auf das, was noch kommt: in die letzten und einzigen Rennen des Weltcups startet der Steirer wohl mit gesundem Selbstvertrauen. 2021 wartet dann die erste volle Saison als Elite-Werksfahrer auf ihn. Wir dürfen gespannt sein!

Bis dahin ist der 26-jährige aus Gnas auf seinen Hometrails in der Steiermark und am Schöckl bei Graz unterwegs.

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Von Trump lernen, heißt verstanden werden – auch wenn uns das nicht gefällt https://neuezeit.at/trump-sprache/ https://neuezeit.at/trump-sprache/#comments Mon, 21 Sep 2020 14:32:01 +0000 https://neuezeit.at/?p=2510 Wenn Politikerinnen und Politiker reden, ist das oft nicht leicht zu verstehen. Das hat verschiedene Gründe, doch meist die gleiche Konsequenz: Die Botschaft kommt nicht an. Davon profitieren Trump, Strache und Co. Doch wir können daraus auch etwas für unseren persönlichen Alltag lernen!  Jede Berufsgruppe hat ihre eigene Fachsprache, die für Außenstehende oft nicht leicht […]

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Wenn Politikerinnen und Politiker reden, ist das oft nicht leicht zu verstehen. Das hat verschiedene Gründe, doch meist die gleiche Konsequenz: Die Botschaft kommt nicht an. Davon profitieren Trump, Strache und Co. Doch wir können daraus auch etwas für unseren persönlichen Alltag lernen! 

Jede Berufsgruppe hat ihre eigene Fachsprache, die für Außenstehende oft nicht leicht zu verstehen ist. Das gilt natürlich auch für PolitikerInnen und Politiker. Trotz aller Trainings bleibt ihre Sprache oft sehr kompliziert. Donald Trump kann man das nicht vorwerfen. Wenn er am Wort ist, erinnert das meist mehr an einen – verzogenen –  Volksschüler, als an den mächtigsten Mann der Welt.

Es ist leicht, sich darüber lustig zu machen. Doch viel interessanter ist die Frage: Warum ist er damit erfolgreich? Und nach einer kurzen Schrecksekunde: kann man davon lernen?

Bilder sind die Sprache unseres Hirns

Trumps Art, Dinge zu sagen, hat zweifelsohne Unterhaltungswert. Doch Sprachwissenschaftlerinnen interessiert vor allem die Wirkung seiner Sprache. Elisabeth Wehling ist eine davon. Sie beschreibt den Effekt anhand eines Beispiels: Wenn wir davon sprechen „natürliche Ressourcen“ zu schützen, ist das richtig, wichtig und zutreffend formuliert. Bis allerdings ein Bild dazu in unserem Kopf entsteht vergeht einige Zeit – sofern es überhaupt je passiert. Und das ist schlecht, denn wir denken in Bildern, sie „bleiben eher hängen“.

Kopfkino merkt man sich besser

Sagen wir stattdessen, wir müssen „Wald, Wasser, Böden usw.“ schützen, ist das aus fachlicher Sicht sogar unvollständig. Denn „natürliche Ressourcen“ sind mehr als das. Sprachlich ist diese Formulierung allerdings deutlich wirkungsvoller! Denn es entsteht sofort ein Bild im Kopf unseres Gegenübers, sie oder er kann sich etwas unter dem Gesagten vorstellen. Was ich sage findet leichter den Weg ins Hirn der Menschen, denen ich es sagen möchte. Und darauf baut Trumps gesamte Kommunikation und die vieler Populisten auf. Ja: Bildungsbürger und Eliten rümpfen ihre Nase, wenn er spricht. Doch das ist ihm egal. Bei seinen Wählerinnen und Wählern kommt etwas anderes an.

Was bringt mir das?

Sie wissen zu schätzen, dass endlich ein Politiker „normal“ redet. Also so, dass man ihn auch ohne höheren Schulabschluss vollständig und einfach versteht. Und genau das – von den üblen Umgangsformen abgesehen – können wir von Trump lernen. Natürlich macht es Sinn, sich beruflich in der eigenen Fachsprache zu unterhalten. Doch überall anders gilt: Je einfacher meine Sprache, je eher sie Bilder im Kopf meines Gegenübers erzeugt, desto eher werde ich verstanden.

Das hat nichts mit Unwissenheit zu tun, denn es gilt die alte Regel: Man hat einen Sachverhalt erst dann kapiert, wenn man ihn auch in einfachen Worten erklären kann!

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