Jeff Bezos - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/jeff-bezos/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Fri, 07 May 2021 13:54:36 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Jeff Bezos - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/jeff-bezos/ 32 32 116639545 Nur mehr gierig: Amazon Europa macht 44 Milliarden Rekord-Umsatz, aber zahlt 0 Cent Steuern https://neuezeit.at/wie-umgeht-amazon-steuern/ https://neuezeit.at/wie-umgeht-amazon-steuern/#respond Fri, 07 May 2021 10:52:02 +0000 https://neuezeit.at/?p=6502 Der Online-Versandhändler Amazon kann offenbar nicht genug bekommen: Obwohl der Konzern in der Corona-Krise 2020 einen Rekordumsatz von 44 Milliarden Euro in Europa einfuhr, zahlte er keinen einzigen Cent an Gewinnsteuern in der EU. Durch legale Tricks bekam Amazon sogar noch eine Steuergutschrift von 56 Millionen obendrauf! Eine globale Mindeststeuer könnte die gierigen Steuertricks beenden. […]

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Der Online-Versandhändler Amazon kann offenbar nicht genug bekommen: Obwohl der Konzern in der Corona-Krise 2020 einen Rekordumsatz von 44 Milliarden Euro in Europa einfuhr, zahlte er keinen einzigen Cent an Gewinnsteuern in der EU. Durch legale Tricks bekam Amazon sogar noch eine Steuergutschrift von 56 Millionen obendrauf! Eine globale Mindeststeuer könnte die gierigen Steuertricks beenden.

Dem Konzern-Riesen Amazon geht es gut. Sehr gut sogar: Weil der Online-Handel in der Corona-Krise boomt, machte Amazon im vergangenen Jahr einen neuen Rekordumsatz von 44 Milliarden Euro in Europa. Trotzdem hat der Konzern keinen einzigen Cent an Gewinnsteuern bezahlt.

Im Gegenteil: Die europäische Unternehmenszentrale Amazon EU Sarl mit Sitz in Luxemburg schrieb offiziell einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro. Deswegen bekam der Online-Versandhändler sogar eine Steuergutschrift von 56 Millionen Euro. Statt einzuzahlen, kassiert der Konzern also auch noch Steuergelder – die Profitgier scheint endlos zu sein. Das alles ist mit ganz legalen Steuertricks möglich.

Wie umgeht Amazon Steuern?

Die britische Zeitung „The Guardian“ veröffentlichte den Steuerbericht von Amazon aus Luxemburg. Dort hat der Konzern seinen europäischen Sitz – und dort fuhr Amazon 2020 auch einen überraschenden Verlust von 1,2 Milliarden Euro ein.

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Über die luxemburgische Amazon EU Sarl wickelt der Online-Riese seinen Vertrieb in mehreren europäischen Staaten ab, darunter Österreich, Deutschland, Frankreich und Italien. So fließen die Gewinne aus dem Versandhandel durch ganz Europa zur Unternehmenszentrale. Dort bleiben sie aber nicht, denn der Konzern hat mit seiner Amazon Europe Holding Technologies SCS noch ein zweites Firmenkonstrukt in Luxemburg.

Diese Amazon Holding ist eine Kommanditgesellschaft und muss ihre Gewinne in Luxemburg deshalb nicht versteuern. Alles, was der Konzern machen muss, ist also eine doppelte Steuerverschiebung: Zuerst vom Versandhandel in ganz Europa zum Unternehmenssitz nach Luxemburg und von dort noch einmal weiter zur hauseigenen Kommanditgesellschaft.

Das gelingt dem Konzern etwa durch hohe Lizenzgebühren, die Amazon EU Sarl an Amazon Europe Holding Technologies SCS zahlt. Oder durch Kredite, die Amazon EU Sarl bei der eigenen Holding aufnimmt. Auch bei der Abfuhr von Umsatzsteuer und Zöllen dürfte der Konzern tricksen. Kurz gesagt: Der Online-Riese nutzt alle möglichen legalen Steuertricks aus, um so wenig wie möglich an den Fiskus abführen zu müssen.

Globale Mindeststeuer könnte gierige Tricks beenden

“Amazon ist wohl nicht nur der größte Gewinner, sondern auch der größte Steuertrickser der Corona-Pandemie”, sagt David Walch von der NGO Attac Österreich. Eingebremst werden könnten die gierigen Tricks etwa mit einer globalen Mindeststeuer. Wenn es auf der ganzen Welt eine einheitliche Mindeststeuer gibt, können Konzerne ihre Gewinne nicht mehr in Länder ohne Steuern verschieben – das ist die Idee. Im Gespräch ist ein Steuersatz von 12,5 Prozent, Attac fordert 25 Prozent.

Eine andere Idee kam zuletzt aus Oberösterreich: Auf Drängen der SPÖ beschloss der Landtag eine Resolution zum Konzept der „digitalen Betriebsstätte“. Jedes Unternehmen, das in Österreich wirtschaftet, soll hierzulande auch Steuern zahlen. Egal ob das Geschäft physisch oder nur online existiert. Auch so könnte gestoppt werden, wie Amazon Steuern umgeht.

Amazon-Boss verdient 3.600 Dollar pro Sekunde

Bis die legalen Schlupflöcher geschlossen werden, wird der Online-Riese wohl weiter bequem Steuern umgehen, nur um den eigenen Profit noch weiter zu steigern. Vor allem einer kann die Taschen offenbar nicht voll genug bekommen: Amazon-Boss Jeff Bezos verdient mit seinem Konzern in einer Sekunde rund 3.600 Dollar (ca. 3.000 Euro). Das ist mehr, als ein Lagerarbeiter in seinem Unternehmen für ein ganzes Monat Arbeit Lohn bekommt.

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Amazon-Boss Jeff Bezos verdient in einer Sekunde mehr als seine Lagermitarbeiter in einem ganzen Monat https://neuezeit.at/wie-viel-steuern-zahlt-amazon/ https://neuezeit.at/wie-viel-steuern-zahlt-amazon/#respond Fri, 27 Nov 2020 13:41:22 +0000 https://neuezeit.at/?p=4053 Nicht alle verlieren in der Corona-Krise: Amazon-Chef Jeff Bezos verdient 3.600 Dollar pro Sekunde. Weil klassische Geschäfte weltweit geschlossen sind, boomt der Online-Handel. Die Amazon-Beschäftigten bleiben dabei aber auf der Strecke: Sie verdienen schlecht und müssen ihre Gesundheit gefährden. Trotz Milliarden-Gewinnen zahlte Amazon 2019 keine Steuern in Österreich. Das ist mit legalen Steuertricks möglich. Nicht […]

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Nicht alle verlieren in der Corona-Krise: Amazon-Chef Jeff Bezos verdient 3.600 Dollar pro Sekunde. Weil klassische Geschäfte weltweit geschlossen sind, boomt der Online-Handel. Die Amazon-Beschäftigten bleiben dabei aber auf der Strecke: Sie verdienen schlecht und müssen ihre Gesundheit gefährden. Trotz Milliarden-Gewinnen zahlte Amazon 2019 keine Steuern in Österreich. Das ist mit legalen Steuertricks möglich.

Nicht alle verlieren in der Corona-Krise. Für manche läuft es sogar richtig gut: Jeff Bezos, der Chef des Online-Händlers Amazon, verdient rund 3.600 Dollar – pro Sekunde. Damit verdient Bezos in einer einzigen Sekunde mehr Geld, als ein Lagerarbeiter in seinem Unternehmen für ein ganzes Monat Arbeit Gehalt bekommt. Amazon bezahlt seine Beschäftigten schlecht und gefährdet obendrein ihre Gesundheit.

Jeff Bezos knackte als erster Mensch der Welt die 200 Milliarden Dollar Marke

Rund um den sogenannten „Black Friday“ (27.11.) oder den „Cyber Monday“ (30.11.) rückt der Online-Versandhändler Amazon einmal mehr ins Rampenlicht.  Die Begriffe sind Marketing-Erfindungen. An den beiden Tagen locken Online-Händler mit vermeintlich großen Rabatten, die sich aber oft nur als billiger Trick entpuppen. Trotzdem machen Konzerne wie Amazon Milliardenumsätze in nur wenigen Tagen.

Besonders große Gewinne erzielt Amazon im Corona-Jahr 2020. Weil klassische Geschäfte weltweit immer wieder schließen müssen, wird vermehrt online bestellt. So konnte Amazon-Boss Jeff Bezos sein persönliches Vermögen allein im Frühling 2020 um ein Drittel vergrößern. Während die Welt in der Krise steckte, knackte er im Sommer als erste Einzelperson der Welt die 200 Milliarden Dollar Marke. So reich wie Bezos war noch nie zuvor jemand.

19.000 Amazon-Beschäftigte in den USA sind mit Corona infiziert

Der Aktienkurs von Amazon stieg seit Beginn des Jahres 2020 um 60% an. Die Rekord-Gewinne für den Konzern liegen nicht nur am Corona-bedingten Einkaufs-Boom im Internet. Sie resultieren auch aus schlechten Arbeitsbedingungen und Niedrig-Löhnen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Herbst wurde bekannt, dass 19.000 Amazon-Beschäftigte in den USA mit dem Corona-Virus infiziert sind. Angestellt haben deshalb gegen mangelnden Gesundheitsschutz in ihrer Arbeit protestiert. Daraufhin wurde der Organisator des Protests, Christian Smalls, entlassen.

Auch aus Deutschlang gibt es Berichte, dass Amazon seine Beschäftigten nicht ausreichend schützt. Der Konzern verschweigt seinen Mitarbeitern Corona-Infektionen im Betrieb oder spricht sogar krankheitsbedingte Kündigungen aus, wie die Gewerkschaft Verdi vermutet.

Amazon zahlt keine Steuern in Österreich – so funktioniert der Steuertrick

Trotz Milliarden-Umsatz zahlte Amazon 2017 und 2018 keine Einkommenssteuer in den USA, sondern erhielt sogar noch eine Steuerrückerstattung von 137 bzw. 129 Millionen Dollar. Auch in Österreich zahlte der Konzern im Jahr 2019 keine Steuern. Das ist mit völlig legalen Steuertricks möglich, die auch andere große Technik-Unternehmen wie Google oder Apple anwenden.

Wie viel Steuern zahlt Amazon in Österreich
Durch Steuertricks von Konzernen und Superreichen verliert die EU jährlich 170 Milliarden Euro an Einnahmen.

Dafür errichten die Mega-Konzerne eine Unternehmenszentrale in Europa. Sie liegt in vielen Fällen in Irland, weil die Steuern dort besonders niedrig sind, wie Ökonom Friedrich Schneider erklärt. Die österreichische Tochtergesellschaft von Amazon zahlt dann hohe Lizenzgebühren nach Irland – das verringert den Unternehmensgewinn, der eigentlich hierzulande erwirtschaftet wurde. Durch diese und ähnliche Steuertricks verlieren die EU-Mitgliedsstaaten jährlich 170 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Das ist mehr als das gesamte EU-Budget von 148 Milliarden Euro im Jahr 2019.

Während Arbeiter und Angestellte in Österreich Monat für Monat ihre Steuern zahlen müssen, kann sie ein amerikanischer Konzern wie Amazon mit legalen Tricks umgehen. Vorschläge wie eine Digitalsteuer für Technik-Unternehmen oder eine europaweiter Mindeststeuer für Unternehmensgewinne scheiterten bisher am Widerstand von Lobbyisten. Kein Wunder: Acht von zehn Finanzberatern der EU sind Ex-Banker.

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