Klimaneutralität - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/klimaneutralitaet/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Thu, 13 Jun 2024 09:28:52 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Klimaneutralität - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/klimaneutralitaet/ 32 32 116639545 Mehr Platz für Fußgänger und 90 % Erneuerbare bis 2040: So wird Klagenfurt zukunftsfit https://neuezeit.at/smartcity-klagenfurt/ https://neuezeit.at/smartcity-klagenfurt/#respond Thu, 13 Jun 2024 09:28:52 +0000 https://neuezeit.at/?p=24582 Klagenfurt/Kärnten: Mehr Gehwege, mehr Radwege und kürzere Wartezeiten für Fußgeher und Radfahrer an Ampeln: so sieht es der „Smart City“-Plan für die Kärntner Landeshauptstadt vor. Neben moderner Stadtentwicklung geht es darin, aber nicht nur um grüne Mobilität, sondern auch um nachhaltige und leistbare Energie. 90 Prozent des genutzten Stroms will man bis 2040 aus erneuerbaren […]

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Klagenfurt/Kärnten: Mehr Gehwege, mehr Radwege und kürzere Wartezeiten für Fußgeher und Radfahrer an Ampeln: so sieht es der „Smart City“-Plan für die Kärntner Landeshauptstadt vor. Neben moderner Stadtentwicklung geht es darin, aber nicht nur um grüne Mobilität, sondern auch um nachhaltige und leistbare Energie. 90 Prozent des genutzten Stroms will man bis 2040 aus erneuerbaren Energien gewinnen. 

Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Autos, die durch die Asphaltwüste rollen oder doch flanierende Fußgänger auf begrünten Promenaden? Die Stadt Klagenfurt hat Pläne, diese Ziele umzusetzen. Zum Beispiel im Bereich Verkehr: Bis 2030 werden die Emissionen von aktuell 150.000 Tonnen CO₂ pro Jahr auf 90.000 Tonnen reduziert. Bis 2040 sollen es dann 0 Tonnen pro Jahr sein. Für die Umsetzung dieser Ziele wurde, unterteilt in die neun Bereiche, Arbeitsgruppen eingesetzt. 

Zu Fuß das Klima retten: Fuß- und Radfahrstadt Klagenfurt

Die Ziele der Kärntner Landeshauptstadt machen Klagenfurt zur einzigen Stadt Österreichs, die an der EU Mission “100 climate-neutral and Smart Cities” teilnimmt. Diese EU Mission sieht vor, bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen, also so zu leben, dass auch spätere Generationen noch Ressourcen über haben. Für Klagenfurt gibt es hierbei einerseits 83 Prozent der Emissionen einzusparen. Die restlichen 17 Prozent sollen kompensiert werden, wobei die Methode der Kompensation (CO₂-Speicherung oder Kauf von CO₂-Zertifikaten) noch unklar ist.

In Sachen Mobilität will man auf jeden Fall vermehrt auf das Konzept der „walkable cities“, zu Deutsch „begehbare Städte“ setzen. Der „Masterplan Gehen“ sieht unter anderem vor, Lücken im Gehwegnetz zu schließen. Die Stadt plant, die Wartezeiten an Fußgängerampeln zu verringern.  Außerdem will die Stadt Radwege so ausbauen, dass der Umstieg vom Auto aufs Rad in der Stadt einfacher und attraktiver wird. 

Klima-fit: für Klagenfurt soll bis 2040 90 Prozent der Energie aus erneuerbaren kommen

Auf dem 36-seitigen Strategiepapier, das bereits 2018 vom Klagenfurter Stadtsenat beschlossen wurde, finden sich ambitionierte Ziele. Neben den CO₂-Einsparungen im Verkehr, soll auch die Energieversorgung Klagenfurts Grün werden. Konkret soll bis 2030 80 Prozent der Energie der siebtgrößten Stadt Österreichs aus Erneuerbaren kommen – bis 2040 sogar 90 Prozent. Passend dazu hat das Land Kärnten bereits unter anderem Windkraftprojekte auf den Weg gebracht. 

Die Stadt setzt aber nicht nur auf Windenergie, sondern forciert auch den Ausbau von Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet. Dazu gehört die Montage von Sonnenenergie auf Dachflächen der Stadtgemeinde, sowie der Deponie Hörtendorf. Ein weiterer Schritt ist die thermische Sanierung der Dachflächen inklusive Begrünung, um so den Energieverbrauch zu verringern. Bis 2030 sollen die PV-Anlagen montiert sein: Kostenpunkt für Umsetzung sind rund 35 Millionen Euro. 

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Kommentar: Wie wir Linz bis 2040 klimaneutral machen und damit Millionen Euro sparen https://neuezeit.at/linz-klimaneutral/ https://neuezeit.at/linz-klimaneutral/#comments Wed, 08 May 2024 13:00:41 +0000 https://neuezeit.at/?p=24281 Wenn wir nichts gegen die Klimakrise unternehmen, kostet sie uns über sechs Mal mehr, als wenn wir in eine ökologische und soziale Transformation investieren. Die Soziologin und Projektmanagerin für Klimakommunikation im Klimaschutz-Magistrat der Stadt Linz, Katharina Gruber, schreibt in ihrem Gastkommentar wie das funktionieren kann – nämlich gemeinsam! Mit März 2024 hat der Linzer Gemeinderat […]

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Wenn wir nichts gegen die Klimakrise unternehmen, kostet sie uns über sechs Mal mehr, als wenn wir in eine ökologische und soziale Transformation investieren. Die Soziologin und Projektmanagerin für Klimakommunikation im Klimaschutz-Magistrat der Stadt Linz, Katharina Gruber, schreibt in ihrem Gastkommentar wie das funktionieren kann – nämlich gemeinsam!

Mit März 2024 hat der Linzer Gemeinderat mehrheitlich das Klimaneutralitätskonzept beschlossen. Zwei Jahre lang haben Linzerinnen und Linzer und diese Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz & EU der Stadt Linz es gemeinsam in einem breiten partizipativen Prozess erarbeitet. Das Klimaneutralitätskonzept ist nach dem Beschluss des Klimawandelanpassungskonzepts, welches im Sommer 2023 beschlossen wurde, die zweite wichtige Säule der kommunalen Klimaarbeit der Stadt. Die sehen wissenschaftlich fundierte Klimaziele, Maßnahmen und Evaluierungsroutinen vor. 

Gastkommentar von Katharina Gruber
Katharina Gruber ist Soziologin und im Magistrat Linz in der Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU für Klimakommunikation und -bildung sowie klimasoziale Agenden zuständig.

Aber die anderen sollen doch…

Auf Fragen wie „So eine kleine Stadt kann ja nichts beitragen – warum macht nicht China zuerst was?“ ist unsere Antwort stets dieselbe. Städte bedecken etwa zwei bis drei Prozent der Landoberfläche, sind aber in Produktion und Konsum für etwa 60 bis 85 Prozent der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich. Städte bieten folglich einen guten Hebel für ökosoziale transformatorische Veränderungen. Nur wenn globale, nationale, regionale und lokale Initiativen zusammenwirken, können wir die Herausforderungen der Klimakrise gemeinsam eindämment. 

Machen wir Linz bis 2040 gemeinsam klimaneutral!

Gerade im Bereich Mobilität, Energieversorgung und Gebäude haben Städte oft direkte Wirkungsoptionen und können Emissionen bilanzieren, budgetieren und vermeiden. Die Auswirkungen der Klimakrise sind auch in Städten verstärkt spürbar – wie beispielsweise Hitzestress, der durch dichte Verbauung und Versiegelung gesteigert wird. Wenn alle sagen würden, „Aber die anderen sollen doch zuerst…“, wird weiterhin Verantwortung verschoben und nichts getan. 

Auch wenn die chinesische Regierung aus vielen Gründen verurteilt werden kann, so hängt China dennoch beim Ausbau von Erneuerbaren Energien den Rest der Welt ab und pro Kopf gerechnet sind die CO2-Emissionen von China weit geringer als die der USA oder auch von Österreich. Weiters konsumieren wir im Westen ja auch die Produkte, die in Ländern wie China unter schlechten ökosozialen Bedingungen produziert werden. Es geht also darum, Verantwortung zu übernehmen – lokal, global, sozial und auch historisch. Sorgen wir vor Ort für ein gutes Leben für alle Menschen.

Aufgegeben wird nur ein Brief

Wir wissen, dass die Kosten im Kampf gegen die Klimakrise über sechs Mal höher sind als die Kosten für eine Transformation. Dennoch wollen rechtskonservative Kräfte oft Arbeitsplätze und Wohlstand gegen Klimaschutz ausspielen – Argumente, die einfach falsch sind. Ob Linz und andere Städte es schaffen, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, ist jetzt noch offen, denn 16 Jahre  sind eine sehr kurze Zeit. 

Dennoch braucht es diese ambitionierten Ziele und das Engagement. Denn jedes Zehntel-Grad weniger zählt. Und wir müssen alle Hebel auf allen Ebenen nützen. Sei es im Gemeinderat, in der Region oder auch auf EU-Ebene für die Klimawende nützen. Dabei ist es auch ganz wichtig, dass alle mitgenommen werden. Aufgegeben wird nur ein Brief und die notwendige Transformation kann nur eine Klimasoziale sein. 

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Windpark-Projektleiterin: “Jedes Mädchen kann den Job schaffen, wenn es will” https://neuezeit.at/windpark-projektleiterin/ https://neuezeit.at/windpark-projektleiterin/#comments Fri, 17 Nov 2023 06:22:11 +0000 https://neuezeit.at/?p=22204 Jessica Bauer ist 27 Jahre alt und Projektleiterin bei der Burgenland Energie. Gemeinsam mit ihrem Team baut sie die Windparks im Burgenland. Der nachhaltige Energiesektor zog nicht nur sie, sondern immer mehr junge Frauen an. Im Gespräch mit der NeuenZeit erzählt sie, wie die Klimawende gelingen kann – und warum sich immer mehr Frauen für […]

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Jessica Bauer ist 27 Jahre alt und Projektleiterin bei der Burgenland Energie. Gemeinsam mit ihrem Team baut sie die Windparks im Burgenland. Der nachhaltige Energiesektor zog nicht nur sie, sondern immer mehr junge Frauen an. Im Gespräch mit der NeuenZeit erzählt sie, wie die Klimawende gelingen kann – und warum sich immer mehr Frauen für diese Branche begeistern können. 

Mit 27 Jahren bist du eine der jüngsten Projektleiterinnen in der Energie-Branche. Wie lange machst du das schon und was gefällt dir am meisten? 

Ich habe immer schon gewusst, dass ich in meinem Job etwas bewirken möchte – und das kann ich weil ich durch meine Arbeit aktiv etwas am Klimageschehen und an der Klimawende beitrage. Ich war vorher schon drei Jahre in der Baubranche als Projektleiterin tätig. Im Juni 2021 hab ich zur Burgenland Energie gewechselt. So kann ich jeden Tag was Gutes tun – nicht nur für’s Burgenland, sondern für ganz Österreich. 

Was sind deine Aufgaben als Projektleiterin im Windpark? Wie kann man sich deinen Arbeitsalltag vorstellen? 

Projektleiterin im Windpark Burgenland
Die Aussicht von einem der unzähligen Windräder. // Bildcredits: Jessica Bauer

Ich bin gesamtverantwortlich für die Abwicklung und hab sehr viel im Kontakt mit den Grundeigentümern und dem Bauteam. Bei mir laufen die Fäden zusammen. Ich hab‘ ein gutes Team um mich – eine Baubetreuung, eine örtliche Aufsicht im Windpark – ohne die geht nichts. Und je nachdem manage ich dann wie notwendig es gerade ist, dass ich mehr auf der Baustelle unterwegs bin oder im Büro in Eisenstadt. Je nach Bauphase im Windpark ist es dann so, dass ich circa Hälfte/Hälfte im Büro und vor Ort auf der Baustelle bin.

Von der Gymnasiastin zur Windpark-Projektleiterin – Tipps für technikaffine Frauen

Höhenangst darf man als Windradtechnikerin keine haben – aber was braucht man noch um diesen Job ausüben zu können? Wie war dein Werdegang?

Grundsätzlich ist Höhenangst gar nicht so schlimm, weil ich muss im Prinzip gar nicht oft auf die Windkraft-Anlage rauf. Ich bin aber technisch sehr interessiert und möchte wissen, welche Technik in der Anlage steckt. Deshalb hab‘ ich auch eine spezielle Ausbildung gemacht, damit ich auf die Windkraftanlage rauf darf – und im Ernstfall auch wieder vom Windrad runterkomme, indem ich mich fachgerecht abseilen kann.

Bildcredits: Jessica Bauer

Ganz wichtig für meinen Job ist eine technische Grundausbildung – ein technisches Verständnis – und ein Vorteil ist auch die Abwicklung von (Groß-)Projekten.

Welche Ausbildung bauchts – da war mein Ausbildungsweg ganz speziell – zuerst Gymi-Matura. Da hab‘ ich schon gewusst ich mag was Technisches machen. Nach der Matura hab ich dann in Wiener Neustadt die HTL  im Zweig Energietechnik, Umwelttechnik und nachhaltige Bautechnik begonnen. So bin ich dann auch in der Energie-Schiene gelandet und hab‘ vor allem ein großes Interesse für Erneuerbare Energien entwickelt.

Deshalb hab ich dann auch noch Energie-und Umweltmanagement an der FH Burgenland gestartet – neben der HTL, zusätzlich an den Wochenenden.

Kollegabschluss 2018, 2020 dann der Bachelor Energie- und Umweltmanagement, im Anschluss dann Nachhaltige Energiesysteme im Master und 2022 war ich endlich fertig und Diplomingeneurin für nachhaltige Energiesysteme, alles berufsbegleitend versteht sich. Und weil das ja nicht genug für mich war hab ich auch noch Zusatzausbildungungen wie  Umwelt- und Abfallmanagement, Projektmanagment, Unternehmensführung gemacht.

War der Weg in die Technik für dich immer schon klar? Und welche Tipps hast du vor allem für junge Mädels, die auch gern in so einem Umfeld wie du, arbeiten möchte?

Als Kind wollte ich immer Erfinderin werden und etwas bauen und schaffen, ich würde also sagen, dass das immer schon in mir war.

Was auf jeden Fall wichtig ist, wenn man das unbedingt möchte in die Energie- oder Baubranche zu gehen, soll man sich nicht abschrecken lassen – egal ob die männerdominiert ist, oder nicht. Man soll sich nicht einschüchtern lassen, weil aktuell noch rund 90 Prozent Männer und nur 10 Prozent Frauen in diesem Berufsfeld arbeiten. Man darf sich einfach nicht zu viele Sorgen machen – wenn man das will, schafft man das.

Jedes Mädchen kann alles schaffen, wenn es das wirklich will.

Aber natürlich, darf man nicht schüchtern sein. Man braucht schon eine gewisse Ausstrahlung und muss Selbstsicherheit mitbringen. Als Frau in der Technik muss man sich den Respekt außerdem auch erarbeiten – das war jedenfalls meine Erfahrung. Männer in meinem Alter, da glauben viele, die können das eh schon alles. Aber meine persönliche Erfahrung hat schon gezeigt, dass du speziell als junge Frau zuerst zeigen musst, was du kannst, bevor du 100 Prozent respektiert wirst. Jedes Mädel kann alles schaffen, wenn es das wirklich will.

Frau(en) in der Technik: Schüchtern darf man nicht sein

Ist es üblich mit so jungen Jahren schon in so einer verantwortungsvollen Position zu sein?

Bei uns ist das Team sehr gut gemischt – es gibt einige eher jüngere Kolleg:innen und dann gibt’s einige, die schon mehr Erfahrung haben. Vor allem die Photovoltaik-Projekte, die sind auch für mich noch neu. Da lernt man dann von den erfahrenen im Team immer was dazu. Der Frauenanteil ist wenig überraschend eher gering: Grob um die 20 Prozent sind’s bei uns in der Burgenland Energie. In Führungspositionen oder technischen Positionen sind’s dann aber nochmal weniger. Ich bin in der BE Energy, quasi dem Tochterunternehmen für Energieerzeugung, die einzige Frau, die technische Projektleitung macht, sonst sind es nur Männer.

Im Windpark zu Spitzenzeiten waren rund 500 Leute auf der Baustelle und zwei Frauen – und ausgerechnet wir zwei waren die, die dann angeschafft haben. Das ist aber sicher eine Ausnahme in Österreich.

Was war die größte Herausforderung in deinem Job bisher? 

Mir währenddessen alles anzueignen, was ich für den Beruf brauche. Es gibt nichts, was nicht lösbar ist! Wenn ich’s nicht gleich lösen kann, stimm ich mich mit den anderen im Team ab. So haben wir dann immer alles, was auftaucht, abgewickelt und gelöst.

Wie die Klimawende gelingt

Wie schaffen wir als Gesellschaft die Energiewende?

Jeder von uns kann was für’s Klima tun und Teil der Energiewende sein. Also Haushalt Müll trennen, Licht abdrehen, Energie sparen. Nur gemeinsam schaffen wir das.

Ob im Büro in Eisenstadt oder draußen im Windpark. Der Beruf als Projektleiterin bei der Burgenland Energie ist abwechslungsreich. // Bildcredits: Jessica Bauer

Wie ich bei der Burgenland Energie dazu beitrage?:  Mein Windpark-Projekt war ein sogenanntes Windpark-Repowering. Das heißt wir haben die alten Anlagen abgebaut und durch neuere leistungsstärkere Windkraft-Anlagen ersetzt. Dadurch können wir mit weniger Anlagen, mehr Strom für die burgenländischen Haushalte produzieren.

Die neuen Anlagen sind höher als die Alten – das bringt den Vorteil, dass der Wind weiter oben gleichmäßiger und stärker weht.

Das ermöglicht uns noch mehr Energie aus Wind zu produzieren.

Wichtig ist mir auch, dass die „Repowerings“ bei uns im Einklang mit der Natur stattfinden. Das heißt wir versuchen so viel wie möglich zu recyceln. Stahl und Beton werden getrennt. Der Stahl wird eingeschmolzen und wieder verwendet. Auch den Beton, den wir zerkleinern, wird für die neuen Zuwegungen zu den Baustellen weiter genutzt.

Gibt’s bei Erneuerbaren Energien auch Schwierigkeiten?

Definitiv! Es gibt natürlich auch Zeiten in denen kein Wind oder keine Sonne da ist und da muss man dann auf andere Stromquelle zurückgreifen. In Österreich gibt es da ja auch noch die Wasserkraft, sodass wir bei uns auch 100%igen Strom aus Erneuerbaren beziehen können. Wir setzen jetzt schon auf das Wechselspiel zwischen Windparks und Photovoltaik-Anlagen. Wenn die Sonne stark ist im Sommer, ist oft der Wind schwach – das heißt man kann Erneuerbare Energieformen ergänzend verwenden und so „Energietiefs“ abfangen.

In der nordburgenländischen Gemeinde Schattendorf gibt’s seit kurzem auch einen „organischer Speicher“. Der kann überschüssigen Strom speichern und den können wir dann beispielsweise in der Nacht verwenden, wenn keine Sonne da ist. So können wir Sonnenergie, wenn sie im Überschuss da ist, längerfristig speichern – und das ist definitiv auch ein Teil unserer Energie-Zukunft.

Und zum Abschluss: Was ist das Beste an deinem Job?

Die Abwechslung ist das Beste – jeder Tag bringt was Neues, jede Woche bringt neue Herausforderungen und daran kann ich wachsen und mich weiterentwickeln.

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Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie: Österreich will bis 2030 nur noch erneuerbaren Strom nutzen https://neuezeit.at/erneuerbarer-strom-2030/ https://neuezeit.at/erneuerbarer-strom-2030/#respond Tue, 10 Oct 2023 15:25:40 +0000 https://neuezeit.at/?p=10632 Im Kampf gegen die Klimakrise spielen erneuerbare Energien eine zentrale Rolle. In Österreich produzieren Kärnten, Salzburg, das Burgenland und Tirol schon jetzt nur noch erneuerbare Energie. Das reicht allerdings noch nicht, um den eigenen Energieverbrauch zu decken. Für den Ausbau setzt Österreich auf Sonnenenergie und könnte bis 2030 circa 3 Millionen neue Haushalte mit Solarstrom […]

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Im Kampf gegen die Klimakrise spielen erneuerbare Energien eine zentrale Rolle. In Österreich produzieren Kärnten, Salzburg, das Burgenland und Tirol schon jetzt nur noch erneuerbare Energie. Das reicht allerdings noch nicht, um den eigenen Energieverbrauch zu decken. Für den Ausbau setzt Österreich auf Sonnenenergie und könnte bis 2030 circa 3 Millionen neue Haushalte mit Solarstrom versorgen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Jänner 2022 und wurde im Oktober 2023 von der Autorin aktualisiert.

Österreich hat sich bis 2040 der Klimaneutralität verpflichtet. Um dieses Ziel zu erreichen, soll bis 2030 die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien den nationalen Stromverbrauch decken. Der aktuelle Bericht “Energie in Österreich” verspricht gutes. 2021 lag der Anteil erneuerbarer Energien bei etwa 76,2 Prozent des Stromverbrauchs. Damit liegt Österreich im EU-Vergleich auf Platz eins. In der Energieproduktion ist der Anteil sogar noch höher: Über 85 Prozent der inländisch erzeugten Energie werden in Österreich aus erneuerbaren Quellen gewonnen (Stand 2022). Im Bruttoendenergieverbrauch, also dem gesamten Energieverbrauch von Industrie, Verkehr, Haushalten und Dienstleistungssektoren, inklusive Verluste bei der Übertragung, ist allerdings noch Luft nach oben: mit 36,4 Prozent (Stand 2021) liegt Österreich zwar gut über dem EU-Schnitt, jedoch noch weit von der Klimaneutralität entfernt.

Die Bundesländer im Vergleich

 

 

Den stärksten Anstieg im Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch gab es in Niederösterreich. Die meiste grüne Energie verbraucht weiterhin Kärnten, gefolgt von Burgenland, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Die niedrigen Anteile erneuerbarer Energie in Wien sind durch die städtische Lage bedingt. Trotzdem baut die Hauptstadt den Anteil erneuerbarer Energien mit innovativen Lösungen aus. So soll beispielsweise Erdwärme aus einem Warmwasserbecken 3.000 Meter unter der Stadt schon bald 125.000 Haushalte heizen.

Die größte Quelle für erneuerbare Energie in Österreich bleiben biogene Produkte, also zum Beispiel Biomasse, Biogas, Klärgas, Biodiesel. Nur zwei Bundesländern gewinnen die meiste Energie aus Wasserkraft: Tirol und Vorarlberg. An zweiter Stelle steht Wasser in den Bundesländern Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark. Nur im Burgenland wird mehr Wind- als Wasserkraft produziert. In Wien stammt ein Großteil der erzeugten Energie aus Müllverbrennungsanlagen wie Spittelau.

Wasserkraft und Biomasse

Dazu gehört vor allem Wasserkraft. Als Land mit enormen Wasservorkommen konnten 2022 knappe 25 Prozent der erzeugten Energie in Österreich in Wasserkraftwerken gewonnen werden. Derzeit sind 3151 Wasserkraftwerke in Betrieb.

Außerdem verfügt Österreich aufgrund der großen Waldflächen über große Mengen an Biomasse. Dazu gehören zum Beispiel zahlreiche Abfallprodukte der Land- und Forstwirtschaft, wie Hackschnitzel, Sägenebenprodukte, aber auch der häusliche Biomüll. Diese werden zur Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Gut 47 Prozent der Energieerzeugung in Österreich stammt aus biogenen Energien. 

Die Sonne im Trend: Österreich setzt auf Solarstrom

Einen großen Aufschwung erlebt auch die Photovoltaik, also aus Sonnenlicht gewonnene Energie. Allein zwischen 2021 und 2022 nahm die Leistung um 36,3 Prozent zu. Der Anteil von Photovoltaik an der gesamten Energieerzeugung Österreichs liegt damit jetzt bei 3,1 Prozent. Besonders in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark sind Photovoltaikanlagen verbreitet. Bis 2030 will die Bundesregierung 11 Terrawattstunden Solarenergie zubauen. Damit könnten circa 3 Millionen Haushalte versorgt werden. Allein im Jahr 2023 hat der Bund bis jetzt mit 600 Millionen Euro der Ausbau von großteils privaten Solarstromanlagen gefördert. 

Photovoltaikanlagen auf den Dächern private Wohnhäusern zu errichten ist allerdings nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Für die Energiewende ist es wichtiger, bereits versiegelte Flächen wie beispielsweise Supermarktdächern und Bushaltestellen zu nutzen, um Solarstrom zu gewinnen. Außerdem besitzen Photovoltaikanlagen doppeltes Potential gegen die Klimakrise: als Überdachung in öffentlichen Räumen schützen sie auch gegen Überhitzung im Sommer.

In Sachen erneuerbarer Energie ist Österreich also gut dabei. Vor allem die Wasserkraft ist wichtiger Bestandteil der österreichischen Energiewirtschaft. Dennoch ist eine Steigerung auf 100 Prozent innerhalb der nächsten sieben Jahre hoch angesetzt. Selbst bis 2040 ist es noch ein ambitioniertes Ziel. Von der Politik sind daher rasche Maßnahmen und vor allem die notwendigen finanziellen Mittel gefordert. Sollte das Ziel allerdings umgesetzt werden, könnte Österreich schon bald das erste vollständig klimaneutrale Land werden.

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Höherer Takt im Bahnverkehr und mehr Radwege: Burgenland stellt Klimastrategie vor https://neuezeit.at/burgenland-klimaneutral/ https://neuezeit.at/burgenland-klimaneutral/#respond Mon, 22 May 2023 08:18:39 +0000 https://neuezeit.at/?p=19752 Eine komplette Umstellung auf erneuerbare Energien, mehr Grünflächen und ein zuverlässiger öffentlicher Nahverkehr. Bis 2030 will das Burgenland klimaneutral sein und die neue Klimastrategie soll es möglich machen. Mit 120 Maßnahmen, unterteilt in neun Handlungsfelder will das Burgenland seine Vorreiterstellung im Bereich Klimaschutz weiter ausbauen. Die Maßnahmen der neuen Klimastrategie sind weitereichend. Konkret bedeuten sie […]

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Eine komplette Umstellung auf erneuerbare Energien, mehr Grünflächen und ein zuverlässiger öffentlicher Nahverkehr. Bis 2030 will das Burgenland klimaneutral sein und die neue Klimastrategie soll es möglich machen. Mit 120 Maßnahmen, unterteilt in neun Handlungsfelder will das Burgenland seine Vorreiterstellung im Bereich Klimaschutz weiter ausbauen.

Die Maßnahmen der neuen Klimastrategie sind weitereichend. Konkret bedeuten sie zum Beispiel eine Prämie für das Bepflanzen freier Flächen und die Rückführung von schon bebauten Flächen zu Grünflächen. Das Ziel für den Energiesektor ist eine komplette Umstellung auf Erneuerbare wie Windkraft und Solarenergie. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen liegt derzeit noch bei 50 Prozent. Das will man bis Ende des Jahres auf 40 Prozent drücken und bis 2030 soll sie auf null fallen.

Die Umstellung werde knapp 4,5 Milliarden Euro kosten, was sich in neun Jahren aber schon ausgeglichen hätte. Damit spart das Burgenland mit dem Umbau in Zukunft eine halbe Milliarde Euro pro Jahr, die man derzeit noch für den Energie-Import ausgibt. Das Maßnahmenpaket ist damit nicht nur fürs Klima gut, sondern auch eine nachhaltige Investition in die burgenländische Wirtschaft.

Bessere Öffis und Förderung für E-Autos im Burgenland

Der Fokus im Verkehrssektor liegt bei der neuen Klimastrategie auf dem Bahnverkehr und der Elektromobilität. So sollen zum Beispiel LKW-Transporte auf die Schienen verlagert werden, das Öffi-Netz für Pendlerinnen und Pendler eine höhere und noch zuverlässigere Taktung bekommen und E-Fahrzeuge gefördert werden. Sich klimaneutral fortzubewegen, soll so einfach und billig wie möglich sein. Dafür gibt es jetzt schon einen Öko-Bonus für die schwachen und mittleren Einkommen. Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln werden dabei im Nachhinein finanziell unterstützt und es gibt ein vergünstigtes Klimaticket für die Ostregion.

„Das Burgenland setzt um, während der Bund beim Klimaschutz säumig ist. Denn seit sagenhaften 866 Tagen ist Österreich ohne Klimaschutzgesetz!“ – zeigt sich Natur- und Umweltschutzsprecher und Landtagsabgeordneter Erwin Preiner mit der burgenländischen Klimastrategie zufrieden.

Der Verkehrssektor ist übrigens einer der größten Klimasünder weltweit und die Tendenz ist steigend. Das Burgenland hat die Problematik schon seit langem erkannt. Schon vor zehn Jahren fuhr beispielsweise der erste Elektro-Bus durch Hornstein.

Klimastrategie: Laut Wissenschaft Vorzeigeprojekt

Damit das Projekt erfolgreich wird, soll es auch wissenschaftlich begleitet werden. Die Strategie orientiert sich schon jetzt an den Nachhaltigkeitszielen der UNO und berücksichtigt diese bei jeder Maßnahme. Wie sich das Projekt am Ende schlagen wird, wird sich zeigen. Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb beschreibt das Projekt aber jetzt schon als „bemerkenswert“. Die Schienen sind also schon einmal richtig gesetzt und das nicht nur im übertragenen Sinne.

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