Pflegenotstand - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/pflegenotstand/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Tue, 30 Aug 2022 10:52:51 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Pflegenotstand - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/pflegenotstand/ 32 32 116639545 Weil Pflegekräfte fehlen: AK NÖ will angehenden Pfleger:innen 1.700€ Ausbildungs-Gehalt zahlen https://neuezeit.at/pflegeausbildung-gehalt/ https://neuezeit.at/pflegeausbildung-gehalt/#respond Tue, 30 Aug 2022 10:52:51 +0000 https://neuezeit.at/?p=15409 Bis 2030 braucht Österreich mindestens 75.000 neue Pflegerinnen und Pfleger. Denn die Bevölkerung altert und die Pflegekräfte werden weniger. Die Arbeiterkammer Niederösterreich schlägt jetzt ein existenzsicherndes Gehalt für die Pflegeausbildung vor. Monatlich 1.700 Euro Brutto sollen ein Anreiz sein, um mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. Ein solches Modell gibt es bereits für angehende […]

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Bis 2030 braucht Österreich mindestens 75.000 neue Pflegerinnen und Pfleger. Denn die Bevölkerung altert und die Pflegekräfte werden weniger. Die Arbeiterkammer Niederösterreich schlägt jetzt ein existenzsicherndes Gehalt für die Pflegeausbildung vor. Monatlich 1.700 Euro Brutto sollen ein Anreiz sein, um mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. Ein solches Modell gibt es bereits für angehende Polizist:innen. 

Bis 2030 braucht Österreich mindestens 75.000 neue Pflegerinnen und Pfleger – eher 100.000. Denn die Bevölkerung wird immer älter. Gleichzeitig gibt es einfach zu wenig Menschen, die diesen Beruf noch ausüben möchten. Die Bezahlung ist zu niedrig, die körperliche und psychische Belastung zu hoch. Es fehlt der Anreiz. 

1.700 Euro Gehalt während der Pflegeausbildung

Die Arbeiterkammer Niederösterreich schlägt jetzt ein existenzsicherndes Gehalt vor: Alle, die eine Pflegeausbildung machen, sollen monatlich 1.700 Euro Brutto verdienen. Zusätzlich brauche es eine Anstellung mit Sozialversicherung. 

Ein solches Modell gibt es bereits für angehende Polizist:innen und könnte auch in der Pflege dazu führen, dass sich wieder mehr Menschen für eine Ausbildung entscheiden.

Chaos durch zahlreichen Förderstellen und -angebote

Grundsätzlich gibt es bereits finanzielle Unterstützung für Auszubildende in der Pflege – etwa das Umschulugsgeld, der Pflegebonus oder ein Ausbildungsstipendium. Hier liegt jedoch auch das Problem: Denn teilweise schließen sie einander aus. Betroffene kennen sich im Antragschaos nicht mehr aus. 

„Wenn die Pflegeausbildung ein Anreiz sein soll, dann braucht es dafür auch eine einheitliche Unterstützung”, meint Markus Wieser, AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender. 

Pflegebonus schließt viele Umsteiger:innen aus 

In den letzten Wochen haben sich zahlreiche Umsteiger:innen bei der Arbeiterkammer Niederösterreich gemeldet, da sie den Pflegebonus (600 €) nicht bekommen würden, heißt es seitens der AK. Es herrsche große Unklarheit: Viele Betroffenen waren der Meinung, der Pflegebonus sei eine zusätzliche finanzielle Unterstützung zur Pflegeausbildung. 

Zukünftige Fachkräfte bekommen den Bonus derzeit aber nur, wenn sie keine anderen existenzsichernden Leistungen beziehen. Das schließt alle aus, die etwa Umschulungsgeld, Arbeitslosengeld oder ein Ausbildungsstipendium erhalten. 

Deshalb fordert die AK das existenzsicherndes Gehalt für Auszubildende in der Pflege. Die unterschiedlichen finanziellen Förderstellen könnten so in einem „Anstellungsmodell“ vereint werden. 

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Spitäler in OÖ müssen Betten sperren, weil Personal fehlt – „Landespolitik muss endlich handeln!“ https://neuezeit.at/pflegepersonalmangel-oberoesterreich/ https://neuezeit.at/pflegepersonalmangel-oberoesterreich/#respond Wed, 20 Jul 2022 14:01:05 +0000 https://neuezeit.at/?p=14605 In Oberösterreichs Spitälern gibt es eine Pflegepersonalmangel. Weil etwa die Orthopädie im Kepler Klinikum zu wenig Pflegekräfte hat, muss die Station eigentlich vorhandene Betten „sperren“. Jetzt fordert die Arbeiterkammer die zuständige ÖVP-Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander zum Handeln auf: Die Krankenhäuser brauchen 20 % mehr Personal und es brauch verbindliche Regelungen für die Besetzung von Nacht- und […]

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In Oberösterreichs Spitälern gibt es eine Pflegepersonalmangel. Weil etwa die Orthopädie im Kepler Klinikum zu wenig Pflegekräfte hat, muss die Station eigentlich vorhandene Betten „sperren“. Jetzt fordert die Arbeiterkammer die zuständige ÖVP-Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander zum Handeln auf: Die Krankenhäuser brauchen 20 % mehr Personal und es brauch verbindliche Regelungen für die Besetzung von Nacht- und Wochenenddiensten. Schon vor drei Jahren präsentierte die AK Verbesserungsvorschläge, nur: „Die zuständige Landesrätin war bis heute untätig und hat nichts unternommen, außer ein paar Alibi-Maßnahmen“, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl.

„Es ist bereits fünf nach Zwölf“, sagt SPÖ OÖ Gesundheitssprecher Peter Binder. Viele Spitalsmitarbeiter und -mitarbeiterinnen in Oberösterreich können nicht mehr. Die vielen Überstunden, die hohe psychische und körperlich Belastung, dazu die Untätigkeit der Landespolitik – wann handelt ÖVP-Gesundheitsreferentin Christine Haberlander endlich? Das fragen Arbeiterkammer und SPÖ.

OÖ Personalmangel: Viele Bettsperren in Spitälern 

Gesundheitsreferentin Haberlander bestätigt den massiven Personalmangel in Oberösterreichs Spitälern auf eine Anfrage der SPÖ hin. Durch den Personalmangel müssen eigentlich vorhandene Betten gesperrt werden, da sie niemand betreuen kann. Bettensperren sind inzwischen an der Tagesordnung: allein in der Kepler-Uniklinik fehlen Betten in der Orthopädie, der Herzchirurgie und auf gleich zwei von drei Stationen der Innere Medizin. Und das sind längst nicht alle: auch in der Traumatologie, Gynäkologie und der Nachsorge fehlt es an Betten. 

AK-Studie: 42 % der Pflegekräfte denken über eine Kündigung nach

Die Arbeiterkammer hat bereits vor drei Jahren eine Studie zur Situation in Oberösterreichs Krankenhäuser veröffentlicht. Schon damals herrschte Personalmangel – nicht erst seit der Corona-Pandemie. Die Studie zeigt auch deutlich, dass die Belastung in Pflegeberufen ansteigt: 55 % der befragten Pflegekräfte fühlen sich sehr stark psychisch und körperlich belastet. Zum Vergleich: In allen anderen Branchen fühlt sich „nur“ ein Fünftel schwer belastet.

In einem erneuten Aufruf an die Landesregierung fordert die Arbeiterkammer die zuständige Landesreferentin nun auf, endlich zu handeln. Man habe bereits 2019 Verbesserungsvorschläge gemacht, die immer noch nicht umgesetzt wurden.

„Die zuständige Landesrätin war bis heute untätig und hat nichts unternommen, außer ein paar Alibi-Maßnahmen”, kritisiert AK-Präsident Andreas Stangl.

Wenn 42 % der Spitalsbeschäftigten mindestens einmal im Monat über eine Kündigung nachdenken, dann sei es eigentlich schon zu spät. Es brauch eine Personalaufstockung um mindesten 20 %, fordert die Arbeiterkammer. Zusätzlich verlangt die AK eine Ausbildungsstrategie für die Spitäler und „verbindliche Regelungen für die Besetzung von Nacht- und Wochenenddiensten, die nicht zulasten der Tagesbesetzung gehen“. Man müsse eine „Strategiegruppe Krankenhaus einsetzen, um gemeinsam rasch umsetzbare Lösungen zur Verbesserung der Situation zu schaffen“.

Bis 2030 müssen 6.000 Stellen neu besetzt werden

Eine Prognose von „Gesundheit Österreich“ sagt Schlimmes voraus: Bis 2030 brauchen die 18 Spitäler knapp 6.000 Mitarbeiter:innen – wie dieser Bedarf gedeckt werden soll, ist unklar. Klar ist nur, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Mit ihrer letzten Spitalsreform hat die ÖVP in Oberösterreich maßgeblich zum Bettmangel beigetragen: Seit 2009 wurde durch die Reform jedes 10. Krankenhausbett gestrichen.

Ein Grund für die hohe Personalbelastung ist die nach wie vor fehlende verpflichtende Personalberechnung. Die derzeitigen Gesetze sind zu vage. Seit den 1990er Jahren wurde die Pflege-Personal-Rechnung in OÖ nicht mehr verändert.

Mit der sogenannten Pflege-Personal-Rechnung ermitteln Spitäler den Pflegepersonalbedarf in den einzelnen Stationen. In den letzten 30 Jahre hat sich die Pflege jedoch grundsätzlich verändert: Die Rechnung muss an die neue Praxis, den Zeitaufwand und die Pflegesituation angepasst werden.

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