Stefan Pierer - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/stefan-pierer/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Tue, 12 Apr 2022 13:08:38 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Stefan Pierer - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/stefan-pierer/ 32 32 116639545 Krisengewinner: Die 10 reichsten Österreicher vergrößerten ihr Vermögen während Corona um 40% https://neuezeit.at/reichste-oesterreicher-2022/ https://neuezeit.at/reichste-oesterreicher-2022/#respond Tue, 12 Apr 2022 13:07:55 +0000 https://neuezeit.at/?p=12651 Die zehn reichsten Österreicherinnen und Österreicher 2022 vergrößerten in den letzten beiden Jahren ihr Vermögen um 16,5 Milliarden Euro. Während Hunderttausende durch die Corona-Lockdowns ihre Jobs verloren haben oder wegen der aktuellen Teuerung die Heizung abdrehen müssen, sind die heimischen Milliardäre heute im Schnitt um 40% reicher als vor der Corona-Krise. Lockdowns, Corona-Kurzarbeit und seit […]

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Die zehn reichsten Österreicherinnen und Österreicher 2022 vergrößerten in den letzten beiden Jahren ihr Vermögen um 16,5 Milliarden Euro. Während Hunderttausende durch die Corona-Lockdowns ihre Jobs verloren haben oder wegen der aktuellen Teuerung die Heizung abdrehen müssen, sind die heimischen Milliardäre heute im Schnitt um 40% reicher als vor der Corona-Krise.

Lockdowns, Corona-Kurzarbeit und seit einigen Monaten auch noch explodierende Preise an der Tankstelle oder beim Wohnen – wir leben in Krisenzeiten. Aber einige wenige scheinen trotzdem zu profitieren: Die zehn reichsten Österreicherinnen und Österreicher vergrößerten ihr Vermögen während der Corona-Pandemie um insgesamt 16,5 Milliarden Euro.

Die 10 reichsten Österreicher 2022 wurden während der Corona-Pandemie noch reicher.
Die 10 reichsten Österreicher 2022 wurden während der Corona-Pandemie noch reicher.

Während Corona: 10 reichste Österreicher 2022 vergrößerten ihr Vermögen im Schnitt um 40%

Als reichster Österreicher scheint in der neuen Reichenliste des Wirtschaftsmagazins Forbes erneut Red Bull Boss Dietrich Mateschitz auf. Sein Vermögen wuchs während der Pandemie von 15,2 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 25,2 Milliarden Euro im Jahr 2022. Das entspricht einem Vermögens-Plus von zwei Dritteln.

Der verhältnismäßig größte Krisen-Gewinner ist Helmut Sohmen. Der Ex-Chef des Schiffahrts-Konzerns „BW Group“ besitzt heute 3,6 Milliarden Euro – um 105% mehr als noch vor Corona. Dahinter folgt Bau-Unternehmer Georg Stumpf. Er katapultierte sich mit einem Vermögens-Plus von 79,5% zum zweitreichsten Österreicher und besitzt nun 7,3 Milliarden Euro. Nur ein einziger österreichischer Milliardär verlor während zwei Jahren Corona-Krise an Vermögen: Novomatic-Eigentümer Johann Graf büßte 23,1% seines Vermögenswertes ein besitzt jetzt „nur“ mehr 4,6 Milliarden Euro.

Während Hunderttausende durch die Corona-Lockdowns ihre Jobs verloren haben oder sich nun wegen der Teuerung das Heizen nicht mehr leisten können, vergrößerten neun der zehn heimischen Milliardäre ihr Vermögen oder blieben zumindest gleich reich.

Türkis-Grüne Steuerreform spart den Unternehmen der Superreichen weitere Millionen

Statt die Menschen in der Krise zu unterstützen – schon lange fordern Experten wie Opposition etwa eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes oder eine automatische Inflationsanpassung von Sozialleistungen wie der Familienbeihilfe – macht die türkis-grüne Bundesregierung Österreichs Milliardären das Leben in Zukunft noch leichter. Mit ihrer Steuerreform senkt die Regierung die Gewinnsteuer für Unternehmen bis 2024 von 25 auf 23 Prozent.

Davon profitieren auch die zehn heimischen Milliardärinnen und Milliardäre, denn alle von ihnen besitzen Unternehmen oder zumindest Anteile daran. Allein die Red Bull GmbH von Dietrich Mateschitz spart durch die türkis-grüne Reform künftig mehr als 19 Millionen Euro Steuern pro Jahr. Der Maschinen- und Anlagenbau-Konzern „Andritz“ spart sich rund 900.000 Euro. Dessen stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Leitner, der neunt-reichste Österreicher. Die „KTM Fahrrad GmbH“ des oberösterreichischen Milliardärs Stefan Pierer muss nach der Steuerreform jährlich rund 830.000 Euro weniger zahlen.

Insgesamt kostet die Kürzung der Unternehmens-Gewinnsteuer den Staat 750 Millionen Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Die von ÖVP und Grünen abgeschaffte Hacklerregelung schlug jährlich mit rund 50 Millionen Euro zu Buche. Das war der Regierung zu teuer.

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4,5% sind Millionäre: Österreich hat die vierthöchste Millionärsdichte Europas! https://neuezeit.at/millionaere-oesterreich-millionaersdichte/ https://neuezeit.at/millionaere-oesterreich-millionaersdichte/#respond Mon, 10 Jan 2022 15:18:49 +0000 https://neuezeit.at/?p=10639 Österreich hat 346.172 Millionärinnen und Millionäre – gemessen an der Bevölkerungsgröße so viele wie kaum wo anders. Während die Wirtschaft in der Corona-Krise schrumpfte, stieg das Vermögen der Superreichen weiter an. Drei von Österreichs zehn Milliardären sind ÖVP-Großspender oder enge Vertraute von Ex-Kanzler Sebastian Kurz. 4,5% der Österreicherinnen und Österreicher sind Millionäre – das ist […]

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Österreich hat 346.172 Millionärinnen und Millionäre – gemessen an der Bevölkerungsgröße so viele wie kaum wo anders. Während die Wirtschaft in der Corona-Krise schrumpfte, stieg das Vermögen der Superreichen weiter an. Drei von Österreichs zehn Milliardären sind ÖVP-Großspender oder enge Vertraute von Ex-Kanzler Sebastian Kurz.

4,5% der Österreicherinnen und Österreicher sind Millionäre – das ist die vierthöchste Millionärsquote in ganz Europa. Nur in der Schweiz (14,1%), den Niederlanden (7,1%) und Belgien (5,4%) gibt es gemessen an der Bevölkerungsgröße noch mehr Superreiche.

Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Schweizer Think Tanks „Redesigning Financial Services“. Der zufolge hat Österreich insgesamt 346.172 Millionärinnen und Millionäre.

Besonders erschreckend: In kaum einem anderen Land ist das Vermögen laut Studie ungleicher verteilt wie in Österreich. Hierzulande besitzen die oberen 10% insgesamt 57% des gesamten Privatvermögens. Ungleicher verteilt ist das Vermögen von Privatpersonen nur in der Schweiz (10% besitzen 64%) und den Niederlanden (10% besitzen 63%).

Österreichs Milliardäre vergrößerten ihr Vermögen während Corona um 14,6 Mrd. Euro

Die Studie hat 16 EU-Länder und die Schweiz untersucht. In allen Ländern zusammen ist zwar die Wirtschaft im Corona-Krisenjahr 2020 um 6,4% geschrumpft. Die Privatvermögen sind im selben Zeitraum aber um 3,9% angewachsen.

Besonders fett ist das Plus bei den Reichsten der Reichen sein. Die zehn vermögendsten Österreicher – sie besitzen alle über eine Milliarde Euro – vergrößerten laut dem US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ ihr Vermögen von 2020 auf 2021 um 14,6 Milliarden Euro.

Daten: Wirtschaftsmagazin “Forbes”

Drei der heimischen Milliardäre zählen zu den größten ÖVP-Spendern bzw. zum engsten Zirkel rund um Ex-Kanzler Sebastian Kurz. Kaufhaus-Erbin Heidi Horten spendete 2017 für den Wahlkampf von Sebastian Kurz 931.000 Euro an die ÖVP, KTM-Chef Stefan Pierer ließ 436.000 Euro für die Türkisen springen. Und Investor René Benko gilt sowieso als enger Vertrauter von Sebastian Kurz.

Steuern für Beschäftigte steigen 9-mal stärker als für Konzerne

Die Reichen werden immer reicher – und die türkis-grüne Regierung hat offenbar kein Interesse daran, das zu ändern. Im Gegenteil: Durch die im Herbst beschlossene „ökosoziale“ Steuerreform steigen die Steuerbeiträge von Beschäftigten bis 2025 9-mal stärker als die Steuern für Konzerne und Unternehmen.

Und eine Vermögenssteuer für die Superreichen schließt die Regierung sowieso kategorisch aus. Die ÖVP ist prinzipiell gegen eine Reichensteuer, die Grünen wollen erst nach der Krise darüber reden. Dabei sind laut Umfragen bis zu 70% dafür, extrem Reiche in der Corona-Krise stärker zur Kasse zu bitten.

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Krisen-Profiteur: ÖVP-Großspender Pierer macht Rekord-Gewinn & kassiert 45 Mio. Staatshilfen https://neuezeit.at/stefan-pierer-oevp-ktm/ https://neuezeit.at/stefan-pierer-oevp-ktm/#respond Mon, 06 Sep 2021 16:53:36 +0000 https://neuezeit.at/?p=8545 Der Motorrad-Hersteller KTM von ÖVP-Großspender Stefan Pierer zählt zu den größten Profiteuren der Krise. Im ersten Halbjahr 2021 machte die „Pierer Mobility Group“ einen Rekordgewinn von 102,6 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen. Trotzdem kassierte der gesamte Konzern in den letzten beiden Jahren mehr als 45 Millionen Euro Staatshilfen. Darunter sind auch 600.000 Euro aus […]

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Der Motorrad-Hersteller KTM von ÖVP-Großspender Stefan Pierer zählt zu den größten Profiteuren der Krise. Im ersten Halbjahr 2021 machte die „Pierer Mobility Group“ einen Rekordgewinn von 102,6 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen. Trotzdem kassierte der gesamte Konzern in den letzten beiden Jahren mehr als 45 Millionen Euro Staatshilfen. Darunter sind auch 600.000 Euro aus dem oberösterreichischen Kulturbudget, die die schwarz-blaue Landesregierung für ein Prestigeprojekt von Milliardär Pierer locker machte.

Das KTM-Konzernuniversum von Stefan Pierer zählt zu den größten Profiteuren der Krise. Die Erlöse der „Pierer Mobility Group“ stiegen im ersten Halbjahr 2021 um 80% gegenüber dem selben Zeitraum im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen explodierte regelrecht: Es liegt im ersten Halbjahr bei 102,6 Millionen Euro, 60-mal mehr als noch im Vorjahr (1,7 Millionen Euro).

Auch KTM-Chef Stefan Pierer selbst ist Krisen-Gewinner: Der ÖVP-Großspender wurde ausgerechnet während der Corona-Pandemie wieder zum Milliardär. Zum ersten Mal seit 2018 scheint Pierer heuer wieder auf der Forbes-Liste der Milliardäre auf. Sein geschätztes Vermögen von 1,07 Milliarden Euro macht ihn zum zehnt reichsten Österreicher.

Stefan Pierers KTM kassierte trotz Rekordgewinn fast 45 Millionen Euro Staatshilfen

Der KTM-Konzern profitiert vom Boom für Elektro-Fahrzeuge. Das Unternehmen verkaufte im laufenden Jahr um 73% mehr E-Bikes und Elektro-Motorräder als im selben Vorjahreszeitraum.

Der Erfolg von KTM hat aber auch noch andere Gründe. Das Tochterunternehmen „KTM AG“ bekam von der türkis-grünen Regierung 11 Millionen Euro an Förderungen für die Corona-Kurzarbeit zugesprochen. Beim „COVID-Sonder-Kreditrahmen“ der Österreichischen Kontrollbank bediente sich Pierers Konzern mit 60 Millionen Euro – eine für das Unternehmen besonders günstige Möglichkeit, Steuergeld auszuleihen.

In Summe kassierte Pierers KTM-Konzernstruktur laut Bilanzen und EU-Förderdatenbank in den letzten beiden Jahren 44,5 Millionen Euro Steuergeld für diverse Förderungen – trotz Rekordgewinn. Das berechnet das Online-Magazin „Kontrast“.

Schwarz-Blau in OÖ steckte Pierer eine Millionensumme aus dem Kulturbudget

Darunter sind auch besonders umstrittene Subventionen aus Oberösterreich. 2019 beschloss die schwarz-blaue Landesregierung eine 600.000 Euro-Förderung für die „KTM Motohall GmbH“, im Jahr davor waren es sogar 1,3 Millionen Euro. Das Steuergeld dient nicht etwa dem Erhalt von Jobs, sondern nur der Umsetzung eines Prestige-Projekts von Stefan Pierer. Denn die „Motohall GmbH“ betreibt das hyper-moderne Motorrad-Museum von KTM im oberösterreichischen Mattighofen.

Die insgesamt 1,9 Millionen Euro stammen ausgerechnet aus dem Kulturbudget des Landes Oberösterreich. Während Schwarz-Blau bei Frauenvereinen oder Theatergruppen 2018 bis zu 20% der Förderungen kürzte, wurde die KTM von ÖVP-Großspender Pierer mit einer Millionen-Summe überschüttet.

Begründet wird die oberösterreichische KTM-Förderung als „Beihilfe für Kultur und die Erhaltung des kulturellen Erbes.“

Bekommt das Unternehmen von Pierer mehr Staatshilfen, als es Steuern zahlt?

Das „kulturelle Erbe“ steckt Stefan Pierer erst einmal in die Taschen seiner Aktionäre – und in seine eigenen. Der Konzern schüttete erst kürzlich 11,25 Millionen Euro an Dividende an die KTM-Aktionäre aus. Den Großteil davon, rund 7 Millionen Euro, bekam Hauptaktionär Stefan Pierer selbst.

An die ÖVP spendete Pierer persönlich schon 2017 mehr als 430.000 Euro für den Wahlkampf von Sebastian Kurz.

Beim Zahlen der eigenen Steuern sind Pierer und seine KTM offenbar sparsamer. Wie viel Steuern der Konzern genau bezahlt, ist nicht öffentlich. In der Unternehmens-Bilanz wird zwar eine Steuerlast ausgewiesen, die aber nur als Schätzung verstanden werden kann. Die Angaben ergeben sich aus den „Interanational Financial Reporting Standards“ (IRFS) – und die unterscheiden sich teilweise stark von den heimischen Steuerrichtlinien. In der Regel fallen die Steuern nach internationalen IRFS-Standards aber höher aus als in der heimischen Version.

Laut den internationalen Standards zahlte die „Pierer Mobility Group“ 2019 und 2020 insgesamt 43,4 Millionen Euro Steuern. Zur Erinnerung: Der gesamte Konzern kassierte in diesen beiden Jahren 44,5 Millionen Euro an Förderungen aus Steuergeld.

Ökonom Picek: Unternehmen mit großen Gewinnen sollen Corona-Förderungen zurückzahlen

Oliver Picek, Ökonom des Momentum-Instituts, fordert daher, dass KTM seine Corona-Hilfsgelder an den Staat zurückzahlen soll. Unternehmen, die trotz großen Gewinnen Corona-Förderungen einstreifen, sollen sie rückerstatten, sagt Picek.

Das wird es mit Bundeskanzler Sebastian Kurz aber wohl nicht spielen. Im Gegenteil: Laut Regierungsprogramm will Türkis-Grün die Gewinnsteuern für Unternehmen wie die KTM sogar von 25 auf 21 Prozent senken.

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Gehts noch? ÖVP-Großspender Pierer kassiert 11 Mio. Corona-Hilfen und schüttet sich 7 Mio. Dividende aus https://neuezeit.at/stefan-pierer-ktm-corona-hilfen/ https://neuezeit.at/stefan-pierer-ktm-corona-hilfen/#respond Wed, 19 May 2021 15:21:18 +0000 https://neuezeit.at/?p=6790 Der oberösterreichische Motorrad-Hersteller KTM kassierte 11 Millionen Euro Corona-Hilfen für Kurzarbeit. In etwa genauso viel schüttet der Konzern jetzt an Dividenden an seine Aktionäre aus. Der Großteil davon, 7 Millionen Euro, fließt direkt in die Taschen von KTM-Chef und ÖVP-Großspender Stefan Pierer. Das zeigt eine Recherche des Online-Magazins Kontrast. Nicht allen geht es schlecht in […]

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Der oberösterreichische Motorrad-Hersteller KTM kassierte 11 Millionen Euro Corona-Hilfen für Kurzarbeit. In etwa genauso viel schüttet der Konzern jetzt an Dividenden an seine Aktionäre aus. Der Großteil davon, 7 Millionen Euro, fließt direkt in die Taschen von KTM-Chef und ÖVP-Großspender Stefan Pierer. Das zeigt eine Recherche des Online-Magazins Kontrast.

Nicht allen geht es schlecht in der Corona-Krise. Im Gegenteil: Die „Pierer Mobility Group“ – das Unternehmen von ÖVP-Großspender und KTM-Chef Stefan Pierer – machte 2020 einen Rekord-Umsatz von 1,53 Milliarden Euro. Der Verkauf des Motorrad-Herstellers boomt, der Aktienkurs stieg seit dem Vorjahr um 30 Prozent.

Weil das Geschäft floriert, schüttet der Konzern pro Aktie 50 Cent an Dividende aus – insgesamt 11,25 Millionen Euro. Der Großteil davon, über 7 Millionen, geht direkt an Hauptaktionär und KTM-Chef Stefan Pierer selbst.

So weit, so gut.

Der unschöne Haken: Pierers „KTM AG“ im oberösterreichischen Mattighofen, ein Tochterunternehmen der „Pierer Mobility Group“, kassierte 11 Millionen Euro Corona-Hilfen für die Kurzarbeit. Die Summe der Corona-Millionen aus Steuergeld wanderte also nahezu eins zu eins in die Taschen der KTM-Aktionäre – allen voran in jene von ÖVP-Großspender Stefan Pierer.

Stefan Pierers “KTM AG” erhöht Vorstandsgagen im Krisenjahr um 30%

In der „KTM AG“ wurden im Krisenjahr 2020 auch die Vorstandsgagen ordentlich erhöht, um satte 30%. Neben den 11 Millionen Euro an Kurzarbeits-Geldern bekam das Unternehmen auch noch 15 weitere Millionen an öffentlichen Förderungen. Der KTM-Mutterkonzern „Pierer Mobility Group“ verbuchte zusätzlich rund 14 Millionen Euro an „Fördergeldern und sonstigen betrieblichen Erträgen“.

In Summe kassierte der KTM-Großkonzern also Millionen an Corona-Hilfen des Staates und fettete gleichzeitig Vorstandsbezüge und Dividende für Aktionäre auf. Für Oliver Picek, Ökonom des Momentum-Instituts, ein klarer Fall: KTM und andere Unternehmen, die trotz Krise hohe Gewinne machten, sollen die Hilfsgelder mit einer Corona-Sondersteuer zurückzahlen.

Oberösterreich: Kulturvereine werden um 20% gekürzt, aber KTM bekommt 1,8 Mio. Kulturförderung

Es sind nicht die ersten öffentlichen Förderungen für KTM, die für Aufsehen sorgen. Auch in Oberösterreich bediente sich das Unternehmen. Während die schwarz-blaue Landesregierung in den letzten Jahren im Sozialbereich den Sparstift ansetzte, bedachte man die KTM mit 4,5 Millionen Euro an Förderungen.

Besonders umstritten ist, dass 1,8 Millionen davon aus dem Kulturbudget stammen. Viele Kulturinitiativen in Oberösterreich mussten 2018 Kürzungen zwischen 10% und 20% ihrer Jahressubventionen hinnehmen, darunter Frauenvereine oder Theatergruppen. Der KTM-Konzern hingegen wurde für den Bau einer „Motohall“ mit Millionen aus den Kulturförderungen begünstigt.

Pikantes Detail: KTM-Chef Stefan Pierer spendete für den Wahlkampf von Sebastian Kurz 2017 mehr als 430.000 Euro an die ÖVP.

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