Tourismus - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/tourismus/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Sun, 17 Dec 2023 21:33:38 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Tourismus - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/tourismus/ 32 32 116639545 Skigebiet Kasberg: Bis Sommer soll Klärung her https://neuezeit.at/skigebiet-kasberg-bis-sommer-soll-klaerung-her/ https://neuezeit.at/skigebiet-kasberg-bis-sommer-soll-klaerung-her/#respond Mon, 20 Mar 2023 17:42:59 +0000 https://neuezeit.at/?p=18807 Fünf von zehn Grundbesitzer:innen stufen einen Ganzjahresbetrieb des Kasbergs als unwirtschaftlich ein. Deswegen müssen die umliegenden Bewohner:innen seit mehreren Wochen um ihr Skigebiet vor der Haustür bangen. Bis Sommer sollen nun Lösungen für Gastronomie und Nahversorger:innen her. Forderungen nach alternativen Tourismuskonzepten, die von der Jahreszeit unabhängig sind, werden lauter. Vor einer Woche wurde der Saisonskibetrieb am Kasberg […]

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Fünf von zehn Grundbesitzer:innen stufen einen Ganzjahresbetrieb des Kasbergs als unwirtschaftlich ein. Deswegen müssen die umliegenden Bewohner:innen seit mehreren Wochen um ihr Skigebiet vor der Haustür bangen. Bis Sommer sollen nun Lösungen für Gastronomie und Nahversorger:innen her. Forderungen nach alternativen Tourismuskonzepten, die von der Jahreszeit unabhängig sind, werden lauter.

Vor einer Woche wurde der Saisonskibetrieb am Kasberg beendet. Ob das die letzte Saison war, ist noch offen. Am 2. März haben fünf von zehn Grundstücksbesitzer:innen in einem Schreiben an die Gemeinde Grünau einem Ganzjahresbetrieb auf dem Kasberg eine Absage erteilt. Und das obwohl die umliegenden Gemeinden und deren Bewohner:innen weder auf ihr Skigebiet, noch auf den Sommerbetrieb der Bergbahnen verzichten wollen.

Arbeitsplätze und Tourismusregion Kasberg sichern

Mit dem möglichen Ende des beliebten Familienskigebiets und der Einstellung der finanziellen Unterstützung seitens des Landes Oberösterreich steht viel auf dem Spiel. Ein endgültiges Aus würde massive Verluste für die Almtalbahn, die Gastronomie, aber vor allem für sämtliche Nahversorger:innen bedeuten. Man  vergesse auf unzählige Unternehmer:innen und daran gekoppelte Arbeitsplätze, betont beispielsweise der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband.

In Grünau fand deswegen gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Kramesberger eine Kundgebung zum Erhalt des Skigebiets statt. SP-Landesparteivorsitzender und Gemeindereferent Michael Lindner zeigte sich mit den Menschen vor Ort solidarisch:


Die Menschen und die Gemeinde stehen hinter einem Erhalt des Skigebiets. Daher ist es umso wichtiger, mit den Grundeigentümern rasch in den Dialog zu treten, um Lösungen zu finden. Alle wichtigen Vertreter:innen aus Politik sowie Expert:innen müssen gemeinsam Lösungen zur Stärkung und Weiterentwicklung der Winterskigebiete in Richtung Ganzjahres-Tourismus ausarbeiten!“, so Lindner.

 

Kasberg: Bis Sommer sollen gemeinsame Lösungen erarbeitet werden

Ein Prüfbericht des oberösterreichischen Landesrechnungshofs vom 14. März 2023  stellt fest, dass das Skigebiet Kasberg ohne die Verlustabdeckungen durch das Land Oberösterreich nicht überlebensfähig wäre.

Kasberg
Gemeinsam mit allen Bewohner:innen, den Gemeindevertreter:innen und den Grundbesitzer:innen sollen nachhaltige ganzjährige Tourismus-Konzepte erarbeitet werden.

Seitens der Eigentümer-Gemeinden nehmen die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Gespräche mit den fünf Grundbesitzern auf. Darin soll ausgelotet werden, welche Möglichkeiten der touristischen Nutzung seitens der Grundbesitzer überhaupt noch bestehen. Oder ob die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher womöglich um “ihren Kasberg” gänzlich umfallen.

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Regional und sozial: Wirtin aus Feldkirchen startet mit Inklusion am Arbeitsplatz, fairer Bezahlung und regionalem Essen durch https://neuezeit.at/inklusion-am-arbeitsplatz/ https://neuezeit.at/inklusion-am-arbeitsplatz/#respond Mon, 25 Jul 2022 12:59:05 +0000 https://neuezeit.at/?p=14626 Regional und sozial: Das sind die Grundwerte von Elisabeth Berger und ihrer Familie. Die Wirtin aus Feldkirchen an der Donau führt gemeinsam mit ihrem Mann Bernhard den “Schlagerwirt” im Pesenbachtal. Auf den Tisch kommen regionale Schmankerln, vieles in Bioqualität,  großteils aus Eigenproduktion, die Lieferanten sind aus der Umgebung und den Wirtsleuten alle persönlich bekannt. Slow […]

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Regional und sozial: Das sind die Grundwerte von Elisabeth Berger und ihrer Familie. Die Wirtin aus Feldkirchen an der Donau führt gemeinsam mit ihrem Mann Bernhard den “Schlagerwirt” im Pesenbachtal. Auf den Tisch kommen regionale Schmankerln, vieles in Bioqualität,  großteils aus Eigenproduktion, die Lieferanten sind aus der Umgebung und den Wirtsleuten alle persönlich bekannt. Slow Food nicht nur am Tisch – auch im Betrieb wird der Gedanke gelebt. So besteht das Team aus verschiedensten Persönlichkeiten: Köchinnen und Köche arbeiten Hand in Hand mit Menschen mit Beeinträchtigung, Asylwerber:innen und Student:innen.

In der Mitte zwischen Linz, Wels und Passau liegt das Naherholungs- und Naturschutzgebiet Pesenbachtal und genau im Herzen befindet sich der “Schlagerwirt”. Der von Elisabeth Berger und Familie geführte Gasthof hat sich der regionalen Küche verschrieben. Produkte vom hauseigenen Hof und von kleinen und lokalen Zulieferern kommen auf die Karte. Was den Schlagerwirt zusätzlich auszeichnet, ist die Menschlichkeit, die einem beim Betreten des Lokals entgegen strömt. Und die braucht’s gerade dringender denn je.

“Aus der ‘Gastrokrise’ kommen wir nur gemeinsam raus”

Den Schlagerwirt, so erzählt es uns Frau Berger, gibt es seit 1965. Zuvor führte die Familie ihres Mannes den landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchkühen und 10 Hektar Grünflächen, sowie 20 Hektar Wald. Mit der Ernennung des Pesenbachtals als Naturschutz-Gebiet eröffneten sie sich mit dem Gasthof ein zweites Standbein und hoffen auch weiterhin auf viele “Tagesausflüger”, Naturverbundene und Wanderer.

Die derzeitige Teuerung und der Fachkräftemangel in der Gastronomie machen auch Elisabeth Bergers Gasthof zu schaffen. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie aber kreative Lösungen gefunden und weiß: “Aus der Gastrokrise kommen wir nur gemeinsam raus”.

Ob in Küche, Service oder für Bürotätigkeiten: Das Team vom “Schlagerwirt” ist bunt. Menschen mit Beeinträchigung, Asylwerber:innen und junge Leute, die sich am Wochenende etwas dazu verdienen wollen, arbeiten Hand in Hand. Während viele andere Gastronomen über Fachkräftemangel klagen und behaupten “niemand will mehr arbeiten”, hat Elisabeth Berger mit ihrem Team gänzlich andere Erfahrungen gemacht.

Schon seit 2018 arbeiten Asylwerber aus dem nahegelegenen Wohnhaus für schutzsuchende Menschen beim “Schlagerwirt” mit. In den Jahren darauf folgten ältere Arbeitnehmer:innen, die vom Arbeitsplatz oft ausgeschlossen werden, sowie Menschen mit Hör-und Sprechbeeinträchtigungen.

“Unsere Perle des Betriebes ist sowieso die Gabi”, erzählt Elisabeth Berger freudig. Gabi hat eine Hörbehinderung und hört ohne ihren Hörapparat nichts. Trotzdem ist sie eine nicht mehr wegzudenkende Stütze für das Funktionieren des Gasthauses.

Inklusion am Arbeitsplatz
“Wenn alle Kommunikationsversuche scheitern, nehmen wir einfach das Handy und schreiben’s uns gegenseitig auf.” (Brian, Bashir, Tanja und Gabi)

Mehr Inklusion am Arbeitsplatz, statt Bürokratie Hürden

Anfangs war die Inklusion von anderssprachigen Menschen oder auch von Menschen, die eine Sprachbeeinträchtigung haben, alles andere als leicht, erzählt uns Elisabeth Berger. Was sich zu Beginn aber wirklich als problematisch herausgestellt hat, war der nicht enden wollende Bürokratie-Dschungel. Es hat unzählige Genehmigungen zur Arbeitserlaubnis ihrer Angestellten gebraucht. Frau Berger musste sich mit zahlreichen Bewilligungen auseinandersetzen und Asylbescheide studieren. Und das obwohl jede Hilfe dringend benötigt wurde.

“Wennst dazu verdonnert bist, dass du nicht mitarbeiten darfst in einer Gesellschaft, dann sinkt auch dein subjektiver persönlicher Wert.”

Inklusion am Arbeitsplatz
Marina und Elisabeth in der Küche.

Schließlich war Frau Berger und ihr Team froh, die nötige Verstärkung bekommen zu haben. 2018 erweiterte der heute 35-jährige Bashir Hasan den “Schlagerwirt”. Danach folgten Marina, eine Ukrainerin mit Hör- und Sprachbeeinträchtigung, sowie Wanwilai, eine Thailänderin, die auf den Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft hinarbeitet.

Gemeinsam halten sie den Familienbetrieb am Laufen. Und wenn es auch nur die scheinbar unwesentlichen Küchentätigkeiten wie Kartoffeln schälen, Gemüse putzen oder abwaschen sind – jede Hilfe und jede Arbeitskraft ist kostbar, bekundet Frau Berger.

“Schade, dass immer alles ausschließlich nach Leistung beurteilt wird”

Natürlich muss man sich vor allem Anfangs mehr Zeit für die Mitarbeiter:innen nehmen. Aber am Ende kommt unheimlich viel zurück: die Leute wollen etwas beitragen und vor allem arbeiten. Gerade für Menschen mit Beeinträchtigung oder für von Krieg geflohene Menschen ist eine Arbeit zu haben laut Berger wesentlich. Denn nur so können sie einerseits das Deutschniveau erreichen, das für die Staatsbürgerschaft vorausgesetzt wird und andererseits einem sinnstiftenden Beruf nachgehen.

Ein Satz, der im Gespräch mit der Wirtin hängen geblieben ist, ist Frau Berger ein besonderes Anliegen, wenn nicht sogar ihr persönlicher „Herzenswunsch“. Sie sagt:

“Ich würd mir wünschen, dass die Menschen, das was sie haben, mehr wertschätzen und dass nicht immer alles und jede:r nur nach Leistung beurteilt wird. Wenn man hinterfragt, wer arbeitet für mich, wer hat mir mein Schnittlauchbrot geschmiert, wo kommt dieser Mensch her, der da in der Küche steht, was ist seine Geschichte, dann würden viele erkennen, dass es uns selbst oft gar nicht so schlecht geht, wie wir glauben. Und vor allem, dass wir nur mit gegenseitiger Wertschätzung als Gesellschaft weiterkommen.”

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Über 8 Mio. Übernachtungen: Kärnten ist das Bundesland mit dem stärksten Sommertourismus https://neuezeit.at/kaernten-sommertourismus/ https://neuezeit.at/kaernten-sommertourismus/#respond Tue, 06 Jul 2021 09:20:56 +0000 https://neuezeit.at/?p=7687 In keinem anderen Bundesland ist der Sommertourismus so stark wie in Kärnten. Das Bundesland der Seen besuchen im Sommer drei Mal so viele Urlauberinnen und Urlauber wie im Winter. In Rest-Österreich ist das Verhältnis zwischen Sommer- und Wintertourismus fast 1:1. Zu weiteren Kärnten-Fakten: Die größte Schaukel der Alpen steht in Kärnten Rund 1.270 Seen, der […]

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In keinem anderen Bundesland ist der Sommertourismus so stark wie in Kärnten. Das Bundesland der Seen besuchen im Sommer drei Mal so viele Urlauberinnen und Urlauber wie im Winter. In Rest-Österreich ist das Verhältnis zwischen Sommer- und Wintertourismus fast 1:1.

Zu weiteren Kärnten-Fakten: Die größte Schaukel der Alpen steht in Kärnten

Rund 1.270 Seen, der Nationalpark Hohe Tauern, Ausflugsziele wie Burgen oder der Pyramidenkogel – Kärnten ist ein Sommerparadies. Das denken Urlauberinnen und Urlauber, denn Kärnten ist das Bundesland mit dem stärksten Sommertourismus in ganz Österreich.

Während sich Sommer- und Wintertourismus in den anderen Bundesländern in etwa im Verhältnis 1:1 verhalten, überwiegt der Sommertourismus in Kärnten mit 3:1. Hier urlauben im Sommer drei Mal so viele Menschen wie im Winter, das ist Österreich-Bestwert!

Sommertourismus war in Kärnten schon immer beliebt

Tourismus-Gäste haben Kärnten schon immer für seinen Sommer geliebt. Erstaunlich: Bereits im Jahr 1952 – dem ersten, aus dem Aufzeichnungen vorliegen – verzeichnete Kärnten fast 1,9 Millionen Nächtigungen. 1,7 Millionen davon fanden im Sommerhalbjahr statt.

Am krassesten war das Verhältnis Anfang der 1970er Jahre. Damals übernachteten im Sommer 15-mal mehr Menschen in Kärnten als im Winter.

Heute beträgt das Verhältnis in etwa 3:1. 2018 zählte Kärnten insgesamt 13,4 Millionen Nächtigungen, 9,6 Millionen davon im Sommer. Im Sommerhalbjahr 2020 waren es Corona-bedingt etwas weniger. Mit 8,6 Millionen Übernachtungen erzielte Kärnten aber immer noch einen Topwert.

Spittal an der Drau ist die stärkste Sommertourismus-Region

Urlauberinnen und Urlauber können in Kärnten aus über 136.000 Fremdbetten wählen. Die stärkste Sommertourismus-Region ist der Bezirk Spittal an der Drau. Hier stehen 42.000 Übernachtungsmöglichkeiten. Gefolgt von Villach Land (19.500), Hermagor (15.500), Klagenfurt Land (14.000), Völkermarkt (12.000) und Feldkirchen (11.500). In der Stadt Klagenfurt stehen rund 3.800 Betten für die Sommermonate.

Mit der Buchungslage für die heurige Sommersaison waren die Kärntner Hoteliers trotz schwieriger Corona-Pandemie schon im Frühjahr zufrieden. Jetzt können auch die für das Bundesland wichtigen Gäste aus Deutschland ohne Quarantänebestimmungen einreisen. Der Sommer kann kommen!

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Tiroler zahlen für Fehler der ÖVP: 145,4% mehr Arbeitslose, 10% Wirtschaftseinbruch! Reiche Hoteliers machen Luxus-Urlaube um Corona-Hilfen https://neuezeit.at/oevp-tirol/ https://neuezeit.at/oevp-tirol/#respond Thu, 18 Feb 2021 07:11:48 +0000 https://neuezeit.at/?p=5149 Reiche Hoteliers in Tirol verdienen dank Corona-Hilfen der ÖVP mehr als sonst. Doch ihre Mitarbeiter und Zulieferer wissen nicht mehr weiter. 41.000 Menschen im Bundesland sind arbeitslos, 145,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Wirtschaft ist um 10% eingebrochen. Landeshauptmann Günther Platter findet keine Lösungen und setzt auf Gepolter. Immer mehr Tirolerinnen und Tirolern steht […]

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Reiche Hoteliers in Tirol verdienen dank Corona-Hilfen der ÖVP mehr als sonst. Doch ihre Mitarbeiter und Zulieferer wissen nicht mehr weiter. 41.000 Menschen im Bundesland sind arbeitslos, 145,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Wirtschaft ist um 10% eingebrochen. Landeshauptmann Günther Platter findet keine Lösungen und setzt auf Gepolter. Immer mehr Tirolerinnen und Tirolern steht das Wasser bis zum Hals. 

Die üppigen Parteispenden reicher Hoteliers und Unternehmer für die ÖVP haben sich für sie ausgezahlt. Denn dank 80% Umsatzersatz und Fixkostenzuschüssen haben sie Im Corona-Winter mit geschlossenen Luxushotels besser verdient, als sonst. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hotels ihre Zulieferinnen und Zulieferer und die meisten anderen Tirolerinnen und Tiroler haben allerdings harte Monate hinter – und wohl auch vor – sich. Sie sind in Kurzarbeit, haben ihre Jobs verloren oder fürchten darum, zahlreichen kleinen Unternehmerinnen und Unternehmern ist die Kundschaft weggebrochen. Sie stehen vor oft vor dem Nichts.

Gleichzeitig zahlen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit ihren Abgaben 80% der Corona-Hilfen, von denen wenige gut leben. Und dank ihrer Unterstützung für Sebastian Kurz und Günther Platter können die ziemlich sicher sein: Das wird auch so bleiben.

Kurz, Platter und die Adler-Runde

Die Adler-Runde ist einer der mächtigsten Lobby-Verbände Österreichs. Reiche Hoteliers, Seilbahnbetreiber und Unternehmer aus Tirol sorgen dafür, dass die Politik ihnen in die Taschen spielt. Dafür lassen sie sich bei Parteispenden an die ÖVP nicht lumpen. Als man letzten Winter die ersten beiden Corona-Fälle in Österreich im Innsbrucker Hotel Europa entdeckte, war auch der frisch angelobte Bundeskanzler dort. Denn er traf sich mit einigen seiner wichtigsten Wahlkampfspenderinnen und -spender: Der Adler-Runde.

Worüber gesprochen wurde, ist natürlich nicht bekannt. Forderungen der Tiroler Lobbying-Gruppe wurden jedenfalls schon zuvor 1:1 von Sebastian Kurz’ erster Bundesregierung übernommen. Der 12-Stunden-Tag war eine Bestellung von Industriellenvereinigung und der Adler-Runde.

Luxus-Urlaube dank üppiger Corona-Hilfen

Wenige Monate später gestaltete die Bundesregierung Corona-Hilfen, die im Wesentlichen grandios gescheitert sind. Kein europäisches Land musste im letzten Quartal 2020 wirtschaftlich mehr Federn lassen, als Österreich. Tirol ist davon besonders schwer betroffen: Um 10% ist die Wirtschaft 2020 eingebrochen. So schlimm war es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht. Doch für reiche Besitzerinnen und Besitzer von Luxushotels lohnte sich die Corona-Politik der ÖVP: 80% Umsatzersatz und Fixkostenzuschüsse bedeuten für sie mehr Gewinn, als mit geöffneten Hotels. Ganz anders schaut es für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Zuliefererbetriebe und zahlreiche Gewerbetreibende, die vom Tourismus abhängig sind aus: Sie sind arbeitslos, in Kurzarbeit oder stehen ohne Aufträge da. Während sie oft nicht mehr weiter wissen, verbringen reiche Hoteliers Luxusurlaube überall auf der Welt. Lockdowns kosten sie nur ein müdes Lächeln. Das belegt reger Flugverkehr in Innsbruck während der letzten Monate. Und zwar hauptsächlich Privatjets.

Tatsache ist: Golf in Südafrika stand bei den wohlhabenden Freundinnen und Freunden der ÖVP  hoch im Kurs. Tatsache ist auch: Seit Jahresanfang kursiert die Corona-Mutation aus Südafrika in Tiroler Tourismusgebieten. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.

145,4 Prozent mehr Arbeitslose, Platter planlos

Für die meisten Tirolerinnen und Tiroler waren die letzten Monate allerdings eine Katastrophe. Sie golfen nicht in Südafrika, sondern grübeln, wie es weitergehen soll. Das Bundesland lebt zu großen Teilen vom Tourismus und der fiel komplett aus. Die Folge: 145,4 Prozent mehr Arbeitslose! Eine Zahl, die man mehrmals lesen muss, um sie zu glauben. Letzte Hoffnungen auf Urlauberinnen und Urlauber zu Ostern, machte die eingeschleppte Südafrika-Mutation des Corona-Virus zu Nichte.

Lösungsvorschläge von Günther Platter? Fehlanzeige. Der Landeshauptmann ist offenbar ratlos und setzt auf Selbstinszenierung: Er legte sich lieber medienwirksam mit Wien an. Das ist verkraftbar, der Bund braucht Tirol – man wird sich also wieder einigen. Doch dass Platter jedes Vertrauen der Deutschen verspielt und die Gesprächsatmosphäre vergiftet, könnte zur Zeitbombe werden: Der Landeshauptmann gefährdet sehenden Auges zumindest die Sommersaison, wenn nicht sogar den nächsten Winter. Bleiben die Touristinnen und Touristen aus dem Nachbarland auch dann aus, stehen viele Tirolerinnen und Tiroler vor den Trümmern ihrer Existenz.

Platter: Gepolter, aber keine Lösungen

Eine erste Folge der lauten, aber völlig planlosen Politik Platters: Bis 3. März ist die Grenze zu Deutschland nun dicht. Politische Erfolge sehen anders aus. Der Landeshauptmann wollte sein Image als starker Landesvater aufpolieren. Zahlreiche Pendlerinnen, Pendler und Menschen, die Freunde oder Verwandte besuchen wollen, zahlen nun die Zeche für seine Ego-Show. Dabei war von vornherein klar: Auch der bayrische Landeschef Markus Söder ist streitbar und sitzt diesmal am längeren Ast. Das hätte ein Tiroler Landeshauptmann erkennen müssen. Wer stark sein will, muss auch Situationen richtig einschätzen. Und dabei hat Platter versagt, egal wie laut er nun tobt.

Ein ähnliches Schauspiel gab die Tiroler ÖVP – unterstützt von Kurz und Co in Wien – schon zu Beginn der Corona-Krise. Sie redeten den Infektionscluster in Ischgl klein und taten alles, um die Saison dort – wohl wider besseres Wissen – laufen zu lassen. Profitiert haben vor allem einige wenige reiche Tourismusunternehmerinnen und -unternehmer. Kurz darauf mussten zum ersten Mal zahlreiche Tirolerinnen und Tiroler daran glauben: Sie saßen wochenlang in Quarantäne. Ganz zu schweigen vom Image-Schaden, der wohl noch viele Jahre bares Geld kosten wird.

Tirol muss Fehler von Kurz und Platter ausbaden

Das alles konnte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg allerdings nicht davon abhalten, sich kurz darauf ins Fernsehen zu setzen und zu verkünden: Man habe “alles richtig gemacht!” Es ist ärgerlich genug, dass er damit international für Gelächter und Spott über Tirol sorgte. Doch dass die Tiroler Gesundheitsbehörden nun in Herkunftsländern der wichtigsten Urlauberinnen und Urlauber nicht mehr sonderlich ernst genommen werden, schadet dem Tourismus in Tirol zumindest so lange die Pandemie andauert.

Durch die gesamte Politik der ÖVP, von Günther Platter bis Sebastian Kurz, zieht sich ein roter Faden: Sie vertreten die Interessen der wenigen reichen Hoteliers und Unternehmer. Die Masse der Bevölkerung versuchen sie durch Pressekonferenzen oder polternden Tirol-Patriotismus zu blenden. Doch das bringt Kurz und Platter Aufmerksamkeit, aber kein Geld ins Land – im Gegenteil. Ausbaden müssen das Ganze die Tirolerinnen und Tiroler, die keine Luxus-Hotels besitzen. Also fast alle.

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