Zeitarbeit - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/zeitarbeit/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Tue, 24 Oct 2023 10:57:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Zeitarbeit - NeueZeit.at https://neuezeit.at/tag/zeitarbeit/ 32 32 116639545 Zeitarbeit: Erst seit 2002 gibt es einen Kollektivvertrag. 2022 wurde er allein in Oberösterreich 507 Mal ignoriert https://neuezeit.at/zeitarbeit-geschichte-oesterreich/ https://neuezeit.at/zeitarbeit-geschichte-oesterreich/#comments Tue, 24 Oct 2023 09:49:41 +0000 https://neuezeit.at/?p=21471 1948 suchten US-amerikanische Anwälte Ersatz für ihre kranke Sekretärin. Ersatz, den sie schnell wieder loswerden konnten. So entstand eine Geschäftsidee: Leiharbeit. Sie steht für “hire and fire”, zu niedrige Löhne und “Arbeitnehmer zweiter Klasse”. 1975 gab es 7.000 Leiharbeiter in Österreich. Heute sind es 190.000.   Knapp 190.000 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter gibt es in Österreich. Sie […]

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1948 suchten US-amerikanische Anwälte Ersatz für ihre kranke Sekretärin. Ersatz, den sie schnell wieder loswerden konnten. So entstand eine Geschäftsidee: Leiharbeit. Sie steht für “hire and fire”, zu niedrige Löhne und “Arbeitnehmer zweiter Klasse”. 1975 gab es 7.000 Leiharbeiter in Österreich. Heute sind es 190.000.  

Knapp 190.000 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter gibt es in Österreich. Sie sind bei Unternehmen angestellt, die sie an andere Betriebe „vermieten“. Für die hat das viele Vorteile: Sie können Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter jederzeit an die Verleihfirma zurückgeben. Ohne „lästige“ Kündigungsfristen und Abfertigungen. Die Kehrseite der Medaille kriegen die “verliehenen” Arbeitskräfte zu spüren: Ihre Jobs sind unsicher, lange Zeit verdienten sie bei gleicher Arbeit weniger und sind bis heute oft „Arbeiter zweiter Klasse“.

So entstand die Zeitarbeit – eine fragewürdige Geschäftsidee

Als 1948 in einem US-amerikanischen Anwaltsbüro die Sekretärin erkrankte, suchten die Eigentümer nach Ersatz. Es sollte allerdings jemand sein, den sie schnell wieder loswerden konnten, sobald die eigentliche Sekretärin wieder gesund war. Das brachte die beiden auf eine – fragwürdige – Geschäftsidee: Man könne Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer doch einfach “vermieten”. Also: Einstellen und feuern, wie man sie braucht. Die Anwälte gründeten ein Unternehmen: Manpower. Der Siegeszug der Leiharbeit begann.

Ein gutes Jahrzehnt später kam sie in den 1960ern in Österreich an. 1975 gab es allein in Wien bereits 40 Leiharbeitsfirmen. 1976 waren 7.000 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter in Österreich tätig. 1983 waren es bereits 80.000. Heute gibt es rund 190.000 „überlassene Arbeitskräfte“ in Österreich. Im April letzten Jahres war jede dritte Stelle beim AMS eine Leiharbeitsstelle. Vor allem in der Industrie geht ohne sie nichts mehr.

Extreme Ausbeutung und keine Kollektivverträge

Von Anfang an war Leiharbeit oft mit extremer Ausbeutung verbunden. „Je besser ein Kollektivvertrag ist, desto eher greifen Unternehmen auf die Dienste eines Überlassers zurück.“ So fasste es bereits 1977 der Gewerkschaftsfunktionär und spätere Minister Walter Geppert (SPÖ) zusammen.  Die überlassenen Arbeitskräfte verdienten lange Zeit ganz legal weniger und hatten kaum Rechte. Unternehmen spielten fest angestellte Arbeiterinnen und Arbeiter gegen die „Überlassenen“ aus. Erst 1988 wurde Leiharbeit mit dem „Arbeitskräfteüberlassungsgesetz“ rechtlich geregelt.

1999 lag ein unterschriftsreifer erster Kollektivvertrag für die Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter vor. ÖGB und AK mussten zuvor den Leiharbeitsfirmen mit massiven gemeinsamen Kampagnen – rechtlich und medial – drohen, um sie an den Verhandlungstisch zu bringen. Trotzdem weigerten sich die Arbeitgeber in letzter Sekunde, zu unterschreiben. Die Metallergewerkschaft reagierte mit einer Kampagne, die von 1999 bis Ende 2001 laufen sollte. Sie kontrollierte die Lohnzettel der Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, und erklagte rund 14 Millionen Schilling Lohnnachzahlungen. Gleichzeitig informierte sie in den Medien über Missstände und Skandale in der Branche.

Die Geschichte zeigt: Es gibt viele schwarze Schafe in der Leiharbeit

2002 gaben die Leiharbeitsfirmen auf und unterzeichneten den ersten Kollektivvertrag für überlassene Arbeitskräfte. Endlich durften Leiharbeitskräfte nicht mehr unter dem Kollektivvertrag der Branche, in die sie „überlassen“ wurden, bezahlt werden. Außerdem dürfen Überlasserfirmen die Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter nicht mehr einfach kündigen, wenn sie die Firma, an die sie verliehen wurden, zurückschickt. Seitdem verbesserte sich dieser Kollektivvertrag laufend.

Doch es gibt viele schwarze Schafe in der Branche, die sich nicht an die Vorgaben halten. Allein in Tirol muss die Arbeiterkammer im Jahr mindestens 70 Mal das Recht von Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeitern erstreiten.

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Leiharbeit: Nur 1.000€ Gehalt trotz 2.000€ Mindestlohn. Pro-Ge-Tirol stellt Arbeitgebern Ultimatum bis Jänner 2024 https://neuezeit.at/leiharbeit-tirol-ultimatum/ https://neuezeit.at/leiharbeit-tirol-ultimatum/#comments Mon, 18 Sep 2023 12:33:55 +0000 https://neuezeit.at/?p=21689 Viele Leiharbeitsunternehmen in Tirol ignorieren den Kollektivvertrag: Sie bezahlen zu wenig, ziehen „Aufwandsentschädigungen“ vom Lohn ab oder bringen Arbeiter in maroden Behausungen unter. Die Gewerkschaft Pro-Ge stellt ihnen deshalb ein Ultimatum: Bis Jänner 2024 sollen sie Missstände beseitigen. Sonst veröffentlicht die Pro-Ge ihre Namen.  Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter dürfen nicht schlechter bezahlt oder behandelt werden, als […]

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Viele Leiharbeitsunternehmen in Tirol ignorieren den Kollektivvertrag: Sie bezahlen zu wenig, ziehen „Aufwandsentschädigungen“ vom Lohn ab oder bringen Arbeiter in maroden Behausungen unter. Die Gewerkschaft Pro-Ge stellt ihnen deshalb ein Ultimatum: Bis Jänner 2024 sollen sie Missstände beseitigen. Sonst veröffentlicht die Pro-Ge ihre Namen. 

Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter dürfen nicht schlechter bezahlt oder behandelt werden, als ihre direkt angestellten Kolleginnen und Kollegen. Dazu sind Leiharbeitsfirmen laut Kollektivvertrag verpflichtet. Doch viele halten sich nicht daran. In Tirol stellt ihnen die zuständige Gewerkschaft Pro-Ge deshalb ein Ultimatum: Die „schwarzen Schafe“ haben bis Jänner 2024 Zeit, Missstände zu beseitigen. Sonst veröffentlichen der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) und die Arbeiterkammer (AK) ihre Namen – und die der Unternehmen, an die sie ihre Arbeitskräfte verleihen.

Leiharbeit: “Sind es leid, dass nicht nach Gesetz oder Kollektivvertrag gearbeitet wird”

„Wir sind es leid, bei einzelnen Betrieben in Tirol feststellen zu müssen, dass nicht nach Gesetz oder Kollektivvertrag gearbeitet und bezahlt wird!“ Dem Landesvorsitzenden des FSG (Fraktion sozialdemokratische Gewerkschafter:innen) und Sekretär der Pro-Ge, Bernhard Höfler reicht es. Denn viele Unternehmen in der Leiharbeitsbranche ignorieren den Kollektivvertrag und das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz.

Dabei sind die Regelungen eindeutig: „Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter verdienen die gleiche Behandlung wie Beschäftigte in Stammunternehmen und sind per Gesetz dahingehend abgesichert“, erklärt der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Pro-Ge in Tirol Thomas Giner. Und das gilt auch für Beschäftigte von Leiharbeitsunternehmen aus dem Ausland. Gerade da käme es oft zu Missständen. Auch Höfler spricht von Zuständen “jenseits von Gut und Böse”. So würden Leiharbeiterinnen und Leiharbeiterinnen teilweise in maroden Unterkünften einquartiert – dafür ziehen laut ihm die Unternehmen dann horrende Unterbringungskosten vom Lohn ab. Im Endeffekt verdienen die Betroffenen dann trotz 2.000 Euro Mindestlohn in der Branche nur 1.000 Euro brutto.

Ultimatum bis Jänner 2024

Betroffene Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter sollen sich bei der Pro-Ge melden, appelliert Giner.  “Als Sozialpartner steht unsere Türe immer für Fragen und Beratungen offen. Für Arbeitgeber, aber vor allem auch für betroffene Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter”, versichert er. Das dürfen die schwarzen Schafe der Branche durchaus als Drohung verstehen. Denn Giner und Höfler verknüpfen damit ein Ultimatum.

Sie geben den Leiharbeitsunternehmen bis Jänner Zeit, Missstände zu beseitigen und das der Gewerkschaft zu melden. Sonst machen Höfler und Giner ihre Namen und Vergehen öffentlich:

Die schwarzen Schafe sind uns bekannt. Wir werden nicht zögern, sie vor den Vorhang zu holen!

2014 brachte ein Ultimatum deutliche Verbesserungen für Leiharbeiter:innen

Für die Branche ist das ein Déjà-vu: Schon 2014 hatte Höfler ein solches Ultimatum gestellt. Zuvor appellierte er an Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, ihn ihre Lohnzettel nachrechnen zu lassen. Betroffene aus ganz Tirol meldeten sich bei der Pro-Ge. Die folgenden Verfahren und Medienberichte brachten die schwarzen Schafe unter den Leiharbeitsunternehmen doppelt in Bedrängnis: Denn auch ihre Auftraggeber, an die sie ihre Mitarbeiter verliehen, hatten nun schlechte Presse.

Das führte bei einigen der so genannten “Arbeitskräfteüberlasser” zu einem Umdenken. Der Branchenriese Randstadt stand damals in der Kritik. Heute arbeite das Unternehmen “hochprofessionell und rechtskonform”, so Höfler. Ähnliche Effekte erhoffen sich Giner und Höfler auch von ihrem neuerlichen Ultimatum.

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Zeitarbeit: “Sie haben uns als Maschinen behandelt, nicht als Menschen” https://neuezeit.at/zeitarbeit-amazon-swarovski/ https://neuezeit.at/zeitarbeit-amazon-swarovski/#comments Tue, 05 Sep 2023 11:20:47 +0000 https://neuezeit.at/?p=21524 In Österreich gibt es rund 190.000 Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter. Sie werden von ihren Arbeitgebern an andere Firmen “vermietet”. Seit 2002 gibt es einen Kollektivvertrag für die Branche. Doch viele Unternehmen ignorieren ihn, zahlen zu niedrige Gehälter oder betrügen bei Sonderzahlungen und Sozialversicherung.  Knapp 190.000 Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter gibt es laut Statistik Austria in Österreich. Sie […]

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In Österreich gibt es rund 190.000 Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter. Sie werden von ihren Arbeitgebern an andere Firmen “vermietet”. Seit 2002 gibt es einen Kollektivvertrag für die Branche. Doch viele Unternehmen ignorieren ihn, zahlen zu niedrige Gehälter oder betrügen bei Sonderzahlungen und Sozialversicherung. 

Knapp 190.000 Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter gibt es laut Statistik Austria in Österreich. Sie sind bei Unternehmen angestellt, die sie an andere Betriebe “überlassen” – oder besser gesagt: vermieten. Zwar gibt es einen Kollektivvertrag, doch viele Zeitarbeitsfirmen halten sich nicht daran. Solche “schwarzen Schafe” flogen beispielsweise bei Amazon auf, beim Skandal-Maskenhersteller Hygiene Austria und bei Swarovski in Tirol. Verbesserungen für die Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter brachte stets nur größtmöglicher Druck: arbeitsrechtliche Verfahren, Ermittlungen der Finanzpolizei und Medienkampagnen.

Hygiene Austria: „Sie haben uns als Maschinen behandelt“

2021 flog der Skandal um gefälschte FFP2-Masken bei Hygiene Austria auf. Doch die Masken waren nur die Spitze des Eisbergs. Die Ermittlerinnen stießen auch auf Schwarzarbeit und zahlreiche Rechtsbrüche im Umgang mit Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeitern. Sie mussten fast alle ohne Einschulung arbeiten – viele verletzten sich deshalb.

Dazu kamen unangekündigte Doppelschichten und laut Gewerkschaft ProGe „regelmäßige“ Übertretungen der gesetzlichen Höchstarbeitszeiten. Zuschläge für Überstunden, Nacht-, Feiertags- und Sonntagsarbeit zahlten die Zeitarbeitsfirmen oft erst viel zu spät oder gar nicht aus. Den Kollektivvertrag für „überlassene Arbeitskräfte“ ignorierten die Unternehmen. „Sie haben uns als Maschinen behandelt, nicht als Menschen“ berichtete einer der Zeitarbeiter der Gewerkschaftszeitung „Glück Auf!“. Die Arbeiterkammer hat in weit über hundert Gerichtsverfahren über eine halbe Million Euro für sie eingeklagt.

Zeitarbeit: “Mitarbeiter:innen zweiter Klasse”

Viele Unternehmen behandeln überlassene Arbeitskräfte „wie Mitarbeiterinnen zweiter Klasse“, meint Peter Schleinbach von der Gewerkschaft ProGe. Das zeigte sich auch bei Amazon: 2019 wurde bekannt, dass der Online-Händler in seinem Verteilzentrum in Großebersdorf nur 16 der 150 Beschäftigten angestellt hatte. Die anderen waren Zeitarbeiterinnen und über ein Geflecht von Subunternehmen tätig. Sie wurden mit Kameras überwacht, durften keine privaten Gegenstände tragen und wurden bei kleinsten Verstößen mit Stundenkürzungen abgestraft.

2020 deckte die Finanzpolizei bei einer Großrazzia in Summe rund 1.000 Gesetzesverstöße auf: Steuerflucht, Lohndumping und Schwarzarbeit.

Swarovski: 1,5 Mio. Euro Nachzahlungen bei nur einer Zeitarbeitsfirma

Die Zeitarbeitsfirmen und ihre Auftraggeber reagieren meist nur auf extremen rechtlichen Druck oder schlechte Presse. Das zeigte sich auch am Beispiel der Firma Randstad in Tirol. Sie arbeite heute „hochprofessionell und rechtskonform“, berichtet der Gewerkschafter Bernhard Höfler. Doch das ist das Ergebnis einer harten Auseinandersetzung, die er in den Medien gegen das Unternehmen geführt hat.

2013 kündigte Swarovski in Wattens Personalabbau an – und rief damit die zuständige Metallergewerkschaft ProGe auf den Plan. Der heutige Vorsitzende der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) in Tirol Höfler war damals zuständiger Gewerkschaftssekretär. Er rechnete die Lohnzettel durch. Und dabei „fiel mir auf, dass Zeitarbeiter:innen keine Akkord- und Leistungsprämien erhielten.“ Doch sie hatten Anspruch darauf. Er rief deshalb alle Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter dazu auf, ihre Lohnabrechnungen kontrollieren zu lassen. Höfler traute seinen Augen nicht: „Ich kam auf einen Betrag von 1,5 Millionen Euro an Lohn-, Steuer- und Versicherungsnachzahlungen für den Überlasser Randstad.“

Nur durch extremen Druck wird die Branche sauberer

Er machte die Missstände öffentlich. Schlagzeilen wie „Lohn- und Sozialdumping bei Swarovski“ sorgten für Aufmerksamkeit der Medien. Die Zeitarbeitsfirmen klagten dagegen – verloren aber. Und auch die Auftraggeber der Arbeitskräfteüberlasser machten Druck: Sie wollten nicht wie Swarovski mit dem Thema “Lohndumping” in die Medien kommen.

Im Endeffekt wurde die Branche „etwas sauberer“, berichtet Höfler. Beispielsweise bei Randstad sei heute alles in Ordnung. Trotzdem gäbe es noch genug schwarze Schafe. Pro Jahr schlagen bei ihm rund 70 arbeitsrechtliche Fälle auf. Und die Branche kann sich noch an die verlorenen Prozesse und den Imageschaden von damals erinnern. Das merkt Höfler, wenn er die Rechte von Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeitern durchsetzen will: „Meistens genügt es heute schon, dass ich bei den Überlassern anrufe, um Probleme aus der Welt zu schaffen.“

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