Das neue Universitätsgesetz erlaubt es Bundesländern bei Bedarf Studienplätze zu reservieren. Damit soll der Ärztemangel auf dem Land bekämpft werden. Studierende verpflichten sich im Gegenzug zur Übernahme einer Kassenstelle und bekommen dafür einen erleichterten Zugang zum Studium. Die Regierung von Landeshauptfrau Mikl-Leitner reichte bis zum Ablauf der Frist aber keinen Antrag für solche Studienplätze ein. Trotz hohem Ärztemangel in NÖ. Dabei hatte Mikl-Leitner eine „Landarztgarantie“ abgegeben: Keine Kassenstelle solle länger als ein Jahr unbesetzt bleiben.
Noch vor zwei Jahren waren 157 Kassenstellen nicht besetzt. Heuer sind es österreichweit rund 225. Gerade auf dem Land fehlt es an Nachwuchs. Mit der kommenden Pensionierungswelle der Generation 50+ stehen Österreich und seine Bundesländer vor einer riesigen Herausforderung. Allein in Niederösterreich werden in den nächsten 15 Jahren beinahe die Hälfte aller Kassenärzte in Pension gehen.
Viele Landarztpraxen stehen leer. Es fehlt vor allem an Allgemeinmediziner:innen. Die junge Generation zieht es in die großen Städte. Zurück und ohne ärztliche Versorgung bleibt die Bevölkerung auf dem Land. In Niederösterreich kommen gerade mal 4,7 Ärzte auf 1.000 Personen. Das zeigt eine Statistik der Ärztekammer.
Seit dem Amtsantritt von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter hat sich dieses Verhältnis kaum verbessert. Und das, obwohl sie sich immer wieder dafür aussprach und sogar eine „Landarztgarantie“ abgegeben hat.
Seit letztem Herbst gibt es ein neues Universitätsgesetz. Die neue Reglung erlaubt es Bundesländern, Studienplätze zu reservieren – etwa für Kassenärzte. Es ist eine direkte Maßnahme gegen den Ärztemangel. Junge Mediziner:innen verpflichten sich dazu eine Kassenstelle zu besetzen und dafür wird ihnen der Zugang zum Medizinstudium erleichtert. So müssen sie beim Aufnahmetest nur unter den besten 25 Prozent sein. Zum Vergleich: Die herkömmlichen Bewerber:innen müssen es unter die besten 10 Prozent schaffen.
Fazit: Bundesländer könnten sich also direkt Studienplätze sichern und so aktiv gegen den Ärztemangel vorgehen. Doch Niederösterreich tut es nicht.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner förderte seit Jahren Maßnahmen gegen den Ärztemangel auf dem Land. Dennoch beantragte ihre Regierung bisher keine Studienplätze für Medizin. Die Antragsfrist für das kommende Semester ist bereits abgelaufen. Das neue Universitätsgesetz wäre die Chance gewesen, den Ärztemangel in NÖ zu bekämpfen. Doch die Regierung Mikl-Leitner’s ließ sie verstreichen.
Eine parlamentarische Anfrage, ob die Landarztgarantie nur ein Scheinmittel sei, beantwortete Mikl-Leitner schlicht mit: Das fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich.
Neben den Bundesländern dürfen auch Gesundheitskassen Studienplätze reservieren. Doch auch von ihnen ging bisher kein Antrag ein. Der einzige Antrag für das kommende Semester stammt vom Bundesheer. So hat sich das Bundesheer 10 Studienplätze gesichert, um die ärztliche Versorgung des Heeres zu sichern.
Am 1. Dezember 2024 tritt in Oberösterreich das neue Hundehaltegesetz in Kraft. Initiiert hat es…
30.000 Jobs beim deutschen Automobilhersteller VW wackeln. Außerdem soll die Belegschaft von Volkswagen auf 10…
Der steirische Bezirk Voitsberg kämpft mit Verkehr, Lärm und Feinstaub – der Ausbau der Landesstraße…
Die Möbelkette Kika/Leiner ist pleite. Schon wieder, denn das Sanierungsverfahren ist gescheitert. Bereits 2023 musste…
Gegendarstellung namens der Novomatic AG „Gegendarstellung: Sie halten auf der Website (§ 1 Abs 1…
Von der Musik über den Sport bis hin zur Politik: Oberösterreich hat viele Talente und…