Eine Stadt in Frankreich könnte nachts bald ganz in blau strahlen. Ein französisches Startup will die Straßenlaternen mit dem natürlichen, bläulichen Licht von Algen beleuchten. Der große Vorteil: Die pflanzlichen Lichtquellen brauchen fast keinen Strom. Auch andere Länder planen Projekte mit natürlichem Licht.
Sind unsere Straßenlaternen bald nicht mehr aktuell? Das französische Startup „Glowee“ arbeitet seit mehreren Jahren an einer Alternative zur herkömmlichen Glühbirne. Und das mit Erfolg: 2019 schloss die Firma einen 100.000€-Vertrag mit der Stadt Rambouillet ab und soll in Zukunft die Beleuchtung in dem Vorort von Paris übernehmen. Jetzt bekommt das Unternehmen auch staatliche Unterstützung.
Dabei macht sich „Glowee“ die Leuchtkraft einer Alge zu Nutze, die an der Küste Frankreichs gesammelt werden kann. Wenn das Wasser, in dem sich die Pflanze befindet, in Bewegung kommt, beginnt die Alge blau zu leuchten.
Dieses Gemisch aus Wasser und Pflanzen wird in Glasröhren gefüllt und mit den Nährstoffen versorgt, die die Alge zum Strahlen braucht. Dann wird die Mischung mit einer Pumpe in Bewegung gesetzt, um so die natürliche Leuchtkraft zu erzeugen.
Dabei soll laut Hersteller weniger Strom verbraucht werden als bei handelsüblichen Glühbirnen oder LED-Lampen.
„Glowee“ ist nicht das einzige Unternehmen, das in dieser Branche Fuß gefasst hat. Auch einige Universitäten haben sich der Suche nach einer biologischen Lichtquelle angeschlossen. Darunter auch die Universität Cardiff in Wales, die an einer chemischen Trennung zwischen der Alge und der Bakterie, die für das Leuchten verantwortlich ist, arbeitet. Leiterin der Forschung ist Catrin Williams. Sie beschreibt die Projekte von „Glowee“ gegenüber der BBC als „vielversprechend“ und „zukunftsweisend“.
Es gebe aber auch noch Schwierigkeiten auf dem Weg zur pflanzlichen Beleuchtung: Das Licht, das die Algen ausstrahlen, ist noch zu wenig hell, um öffentliche Plätze wie Parks und Fußgängerzonen zu beleuchten. Derzeit erreichen die Lampen von „Glowee“ eine Leuchtkraft von 15 Lumen pro Quadratmeter. Zum Vergleich: 25 Lumen wären nötig, um im öffentlichen Raum eingesetzt zu werden. LED-Lampen produzieren je nach Stromverbrauch sogar zwischen 100 und 4.000 Lumen.
Was für uns wie Zukunftsmusik klingt, ist im Reich der Pflanzen und Tiere schon seit Jahrtausenden ein Erfolgsrezept. Rund 76% aller Meereslebewesen sind in der Lage Licht abzugeben – ein Prozess, der in der Fachsprache „Biolumineszenz“ genannt wird. Vertreter dieser Gruppe sind neben den oben genannten Algen auch verschiedene Arten von Garnelen, aber auch Fische wie der Anglerfisch, der leuchtende Bakterien in seine „Lampe“ holt, um so Beute anzulocken.
Auch wenn die menschlichen Versuche, das Licht anderer Lebewesen nutzbar zu machen, noch in den Kinderschuhen stecken, bietet diese Technologie einen vielversprechenden Einblick in die Stadt der Zukunft, die kreative Lösungen für Klimakrise und steigende Energiekosten sucht.
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