Rund 46.000 Kinder und Jugendliche in OÖ bräuchten laut einer Umfrage der Arbeiterkammer Nachhilfe. Doch die Familien von 25.000 Schülerinnen und Schülern konnten sich heuer nicht genug Lernhilfe leisten. Für 12.000 ging sich gar keine Nachhilfe aus. Die Arbeiterkammer fordert deshalb mehr Geld für die Schulen. Denn Kinder sollten dort so viel Unterstützung kriegen, dass keine private Nachhilfe mehr nötig ist.
Eine Umfrage im Auftrag der Arbeiterkammer OÖ im Jahr 2022 hat ergeben, dass jede:r fünfte Schüler:in eine Nachhilfe braucht. Die Hälfte der Eltern sagt, dass die Schulen die Kinder nicht ausreichend fördern. Ihnen fehlen die notwendigen Ressourcen. Wegen der aktuellen Teuerung können sich vor allem einkommensschwache Familien Nachhilfestunden für ihre Kinder nicht mehr leisten.
Laut einer Studie im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) in Oberösterreich haben 21 % aller Schülerinnen und Schüler im laufenden Schuljahr Nachhilfe bekommen. 20.000 davon erhielten bezahlte Nachhilfe – eine Stunde bei Fachkräften wurde in Anspruch genommen. 16.000 Kinder lernten mit Eltern, Geschwistern, Verwandten oder anderen Kindern zusammen.
Denn bezahlte Nachhilfestunden sind Luxus, den sich nur Eltern leisten können, die gut verdienen: Im Durchschnitt hat die Lernunterstützung das letzte abgelaufene Schuljahr pro Schüler:in die Eltern 570 Euro gekostet – in Summe haben sie 11,5 Millionen Euro in die zukünftigen Schulleistungen ihrer Kinder gesteckt.
Vor allem einkommensschwache Familien, die wegen der Teuerung ohnehin schon ums Überleben kämpfen, können sich das nicht mehr leisten. Für AK-Präsident Andreas Stangl ist klar:
„Es kann doch nicht sein, dass das Einkommen der Eltern über den Schulerfolg der Kinder entscheidet.“ Die Regierung solle endlich in die Gänge kommen und die Förderung in den Schulen ausbauen.
Denn eine weitere Umfrage im Auftrag der AK hat ergeben, dass 25.000 Kinder in Oberösterreich (also ca. 15 %) auf bezahlte Nachhilfe verzichten müssen – 2018 waren es noch 8%. Ihren Eltern bleibt wegen der Teuerung schlicht zu wenig Geld für Nachhilfe.
Das liegt auch daran, dass Oberösterreich das einzige Bundesland ohne eigenem Entlastungspaket gegen die Teuerung ist. Eltern fragen sich, ob sie im kommenden Winter überhaupt Heizung, Strom und Sprit bezahlen können – Nachhilfestunden für die Kinder sind da erstmal an zweiter Stelle gereiht.
Die nötigen Maßnahmen für eine Lösung dieser Probleme liegt auf der Hand: Neun von zehn Eltern wünschen sich kostenlosen Förderunterricht in den Schulen. Denn eigentlich sei es deren Aufgabe, den Kindern den Unterrichtsstoff ausreichend beizubringen. Der Raum und Zeit zum Lernen, Üben und Förden sollte angeboten werden, so AK-Präsident Stangl. Das könnte den Bedarf an externen Nachhilfestunden reduzieren.
Denn das Ziel sei ganz klar: Die Eltern finanziell entlasten und den Bildungsstandard der Kids nicht abhängig vom Einkommen der Eltern zu machen.
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