Burgenland

Musiker, Sportlerinnen & Vorbilder: 11 berühmte Persönlichkeiten aus dem Burgenland

Das Burgenland – hügelige Weinberge soweit das Auge reicht, der Neusiedler See und das jährlich stattfindende Musik-Festival Nova Rock gehören wohl zu den ersten Sachen, die einem in den Sinn kommen. Doch unser östlichstes Bundesland hat uns nicht nur guten Wein, sondern auch berühmte Burgenländer und Burgenländerinnen geschenkt, die vom Burgenland aus weltweite Bekanntheit erlangten.

Künstler, Sportler, Musiker: 11 berühmte Burgenländer

  1. Willi Resetarits
  2. Lukas Resetarits
  3. Peter Resetarits
  4. Franz Liszt
  5. Alfred Sinowatz
  6. Julia Dujmovits
  7. Thomas Stipsits
  8. Toni Stricker
  9. Leo Hillinger
  10. Hans Orsolics
  11. Johanna Sebauer

Willi Resetarits

Zu den berühmtesten Burgenländern unserer Zeit zählen die Resetarits Brüder. Die beiden älteren, Willi und Lukas, verbrachten ihre ersten Kindheitsjahre in Stinatz im Südburgenland, bevor sie gemeinsam mit den Eltern nach Wien in den Arbeiterbezirk Favoriten zogen. Hier erblickte auch der jüngste der drei Brüder, Peter Resetarits, das Licht der Welt.

Der im April 2022 verstorbene Willi Resetarits hat als Musiker – und als Mensch – eine bemerkenswerte Laufbahn hingelegt. Sein wohl größter Erfolg war die Verkörperung der von Günter Brödl erfundenen Figur „Ostbahn-Kurti“.

Lukas Resetarits

Lukas Resetarits ist erfolgreicher Kabarettist und Schauspieler. Neben Zusammenarbeiten mit anderen Kaberettisten, hat er auch zwei erfolgreiche Solopramme auf die Beine gestellt.

Peter Resetarits

Moderator Peter Resetarits ist vor allem mit seiner Sendung „Am Schauplatz Gericht“ bekannt. // Bild: Wikimedia/Franz Johann Morgenbesser (CC BY-SA 2.0)

Der jüngste der drei, Peter Resetarits, ist Jurist, Journalist und Moderator. Zu seinen bekanntesten Reportagen zählt die Reihe Am Schauplatz Gericht, in denen er exemplarische Rechtsfälle aus dem täglichen Leben präsentiert.

Franz Liszt

Willi Resetarits ist nicht der einzige heimische Musiker, den uns das Burgenland geschenkt hat. Franz Liszt wurde 1811 in Raiding, im heutigen Bezirk Oberpullendorf, geboren. Er war unter anderem ein österreichisch-ungarischer Komponist, Pianist und Dirigent und ist auf der Liste der berühmten Burgenländer ganz oben anzusiedeln.

Liszt war Mitbegründer des „Allgemeinen Deutschen Musikvereins“ und neben Richard Wagner die bekannteste Persönlichkeit der sogenannten Neudeutschen Schule. Der Burgenländer Franz Liszt zählt zu den prominentesten und einflussreichsten Klaviervirtuosen seiner Zeit und hat durch seine Entwicklung der sinfonischen Dichtung auch die orchestrale Musik geprägt.

Alfred Sinowatz

Alfred „Fred“ Sinowatz wurde am 5. Februar 1929 in Neufeld an der Leitha geboren und war von 1983-1986 Bundeskanzler der Republik Österreich. Zuvor hatte er sich als Bildungsminister für den Bau höherer Schulen in den Bezirkshauptstädten und für einen leichteren AHS-Zugang eingesetzt. Ebenfalls haben wir ihm als Minister der Regierung Bruno Kreiskys die Einführung der Schülerfreifahrt, kostenlose Schulbücher und das Konzept von Schul- und Heimbeihilfen zu verdanken.

Julia Dujmovits

Snowboarderin Julia Dujmovits holte Olympiagold ins Burgenland. // Bild: Wikimedia/Manfred Werner/Tsui (CC BY-SA 3.0)

Julia Dujmovits ist mit 34 Jahren die wohl jüngste berühmte Burgenländerin. Die Snowboarderin wurde 1987 in Güssing geboren. 2014 wurde sie Olympiasiegerin im Parallelslalom, 2013 und 2015 holte sie bei den Weltmeisterschaften jeweils die Silbermedaille ins Burgenland. Heute betreibt Julia Dujmovits außerdem einen YouTube Kanal, auf dem sie Yoga Kurse anbietet.

Thomas Stipsits

Thomas Stipsits zählt zu den bekanntesten Kabarettisten und Schauspielern Österreichs. Mit seiner Krimireihe Ein Stinatz-Krimi kann er sich außerdem den Titel Bestseller-Autor zuschreiben. Der Wahlwiener mit Stinatzer Wurzeln schrieb schon in der Oberstufe Lieder und kleine Sketches, die teilweise sogar in seinem ersten Programm wiederzufinden sind.  Stipsits stand im Laufe seiner Karriere mit einigen Soloprogrammen auf der Bühne. Auch als Schauspieler war er unter anderem in zahlreichen Folgen der Krimiserie Tatort zu sehen.

Toni Stricker

Der erst kürzlich verstorbene Toni Stricker war international erfolgreicher Komponist und Geiger. Wegen seiner burgenländischen Wurzeln väterlicherseits ist er mit kroatischen Liedern aufgewachsen und bekam mit 6 Jahren seine erste Geige.

Schon bald nach seinem Abschluss am Wiener Konservatorium war er in der Musikwelt als Inbegriff des „Swinggeigers“ bekannt und wurde, nach jahrelangen Tourneen und Galakonzerten in ganz Europa, zum Konzertmeister am Theater an der Wien ernannt. Strickers Kompositionen sind im Jazz, der Tanzmusik und in den Wiener Liedern anzusiedeln.

Leo Hillinger

Der Burgenländer Leo Hillinger zählt mittlerweile zu den bekanntesten Winzern Österreichs. Sein Weingut liegt in Jois im Weinbaugebiet Leithaberg und umfasst rund 100 Hektar. Nachdem Hillinger 1990 das Weingut von seinem Vater übernahm, baute er es zu einem der größten privaten Weingüter in Österreich aus. Seine Weine sind auch international beliebt: Hillinger exportiert fast die Hälfte seiner Gesamtproduktion vom Burgenland in die Welt.

Hans Orsolics

Orsolics, 1947 in Neuberg im Südburgenland geboren, war österreichischer Profiboxer. Er wuchs gemeinsam mit seinen drei Geschwistern in Ottakring auf, wo er mit zwölf Jahren das Boxtraining begann. Nur vier Jahre später wurde der berühmte Burgenländer österreichischer Boxmeister. In der Wiener Stadthalle erkämpfte er sich den Europameistertitel und war mit 20 Jahren der jüngste europäische Titelträger.

Nachdem seine Boxkarriere ein Ende nahm und er sozial stark abstieg, startete er, dank eines Angebots des Liedermachers Charly Kriechbaum, ein Comeback als Sänger und konnte mit der Single mein potschertes Leben den Großteil seiner entstandenen Schulden begleichen.

Johanna Sebauer

„Empört euch!“ rief uns der französische Diplomat Stéphane Hessel noch vor einiger Zeit zu und meinte, dass die Gesellschaft endlich wieder gegen Unrecht und Ungleichheit aufstehen müsste. Nur wenige Jahre später liefert Johanna Sebauer beim Ingeborg Bachmann-Literaturbewerb die Antwort. Mit einer Satire auf die mittlerweile „ausufernde Empörungskultur“ gewann die Marzerin und heute in Hamburg lebende Autorin den 3-sat- sowie den Publikumspreis.

Permanente Polarisierung auf Social Media und in der Nachrichten-Bubble sind der Wissenschaftsjournalistin nichts Fremdes. Im Gegenteil. Fremd werden – das wollten deshalb auch die Protagonisten ihres Romans „Nincshof“. „In einer Zeit, in der jeder nach größtmöglicher Aufmerksamkeit giert, hat Johanna Sebauer einen höchst amüsanten Roman darüber geschrieben, welch große Freiheit im Nicht-bemerkt-Werden liegt“, heißt es auf der Webseite ihres Debüts.

Katharina Harrer

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