Kärnten

Land Kärnten will keinen „Alarmismus“, aber trotzdem für möglichen Blackout vorbereitet sein

Keine medizinische Versorgung mehr in Spitälern? Keine Heizung im Winter? Kein Internet zu Hause? Genau das könnte bei einem Blackout geschehen. Die Kärntner Landesregierung will für solche Krisensituationen bestmöglich vorbereitet sein. Vom 7. bis zum 10. November übt das Land in Villach und Klagenfurt, wie sich Einsatzkräfte und Bevölkerung während eines Blackouts in Kärnten verhalten sollen. Landesrat Fellner (SPÖ) macht aber klar: „Es wird zu keinen Stromabschaltungen in Privathaushalten oder Firmen kommen.“

Was passiert eigentlich, wenn‘s keinen Strom mehr gibt und das ganze Land plötzlich dunkel wird? Wie soll sich die Bevölkerung verhalten? Wie kommunizieren Einsatzkräfte miteinander und koordinieren sich untereinander, um in Notsituationen trotzdem die beste Versorgung garantieren zu können?

Die Kärntner Landesregierung stellte sich jetzt diesen Fragen und will – vor allem in Krisenzeiten wie diesen – auf einen möglichen Stromausfall vorbereitet sein. Für Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist „der Schutz und die Sicherheit der Kärntner Bevölkerung das höchste Gut.“ Seit Montag laufen in Klagenfurt und Villach „Blackout-Übungen“, um damit verbundene Krisenszenarien zu simulieren. Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) versichert aber, dass es bei der Großübung keine echten Stromabschaltungen für Privathaushalte oder Firmen geben wird.

Was macht man, wenn´s zu wenig bzw. gar ein Blackout gibt?

Die mehrtägige Übung gliedert sich in zwei Teilbereiche: Eine Energiemangellage und den darauffolgenden Blackout. Bei der Übung „Combined Success 2022“ geht die Landesregierung im Übungsszenario davon aus, dass die eingeleiteten Maßnahmen der Energielenkung nicht ausreichen und somit ein Blackout ausgelöst wird.

Von einer Energiemangellage spricht man, wenn nicht mehr genügend Energie zur Verfügung steht, um die Nachfrage zu decken. Der wenig übrig gebliebene Strom muss richtig verteilt werden. Eine Mangellage bedeutet aber keinen plötzlichen Versorgungsunterbruch wie bei einem Blackout.

Unter einem Blackout versteht man einen länger andauernden, großflächigen Stromausfall, der mehrere Staaten gleichzeitig betreffen kann. Kein Internet, kein Licht und kein Handy. Weiter würde das aber ebenfalls bedeuten: Keine Heizung, keine Tankstellen, keine Ampeln, keine Ubahn und auch eine schwächere medizinische Versorgung. Ein Blackout kann schwerwiegende und lebensbedrohliche Folgen haben.

Kärnten hat wegen Übung Landeskrisenstab hochgefahren

Die meisten der Übungen finden am Reißbrett stattfinden – manche werden aber in der Realität geübt, um ein möglichst authentisches Ergebnis zu bekommen. Die Teilnehmer:innen werden vorher aber nicht über Einzelheiten informiert, da „sie dann in der Sekunde mit den Problemen konfrontiert sind und dann Lösungen finden“, so Fellner.

Seit Montagabend hat die Kärntner Regierung den Landeskrisenstab hochgefahren. Das bedeutet, dass mehrere Expert:innen miteinbezogen worden sind, um die beste Sicherheit und Versorgung zu garantieren. Diese Art der Übung eines „Worst-Case-Szenarios“ ist die erste in ganz Österreich und Fellner ist sich sicher, dass Kärnten mit „all diesen Vorbereitungsmaßnahmen besser für den Ernstfall gerüstet ist als die meisten Regionen Europas.“

Auch Energiereferentin und Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) betont: „Diese Übung ist ein weiterer wichtiger Schritt, um sich für den Ernstfall vorzubereiten.“

Lena Fürst

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