In immer mehr Gegenden fehlen die Hausärzte. Auch in Spitälern gibt es zu wenige Mediziner. Das Burgenland will nicht mehr warten, ob und wann die Bundesregierung das Problem löst. Das Land bietet bis 2027 jährlich 55 Stipendienplätze für Medizinstudenten an der Danube Private University. In den nächsten 5 Jahren bringt das bis zu 360 zusätzliche Ärzte für das Land. Bedingung für das Stipendium ist nämlich, dass sie nach dem Studium mindestens 5 Jahre im Burgenland als niedergelassene oder Spitalsärzte Kassenpatientinnen behandeln.
Die Stipendienplätze sind Teil eines Gesundheitspakets der Landesregierung. Mit diesem Paket will sie es für Medizinerinnen und Mediziner attraktiver machen, Ordinationen im Burgenland zu eröffnen. Deshalb gibt es auch finanzielle Unterstützung für Ärztinnen und Ärzte bei der Übernahme und Gründung von Ordinationen vor. So sorgt man dafür, dass genügend Hausärztinnen und Hausärzte, aber auch Fachärztinnen und Fachärzte für die Menschen im Burgenland vorhanden sind.
Den Nachwuchs sollen einerseits die Stipendien an der Danube Private University sichern. Andererseits bietet das Land kostenlose Vorbereitungskurse zum Aufnahmetest für das Medizinstudium sowie Hebammenausbildungen an.
Ärztemangel: Burgenland überlegt eigene Medizin-Uni
Mittelfristig plant Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Medizinerinnen und Mediziner im Burgenland selbst auszubilden. Derzeit prüft die Landesregierung einen möglichen Standort der Danube Privat University am Campus Pinkafeld. Schon in drei Jahren sollen die ersten Mdeizinstudentinnen und -studenten dort ihre Ausbildung starten.
Wenn der österreichische Steuerzahler die Ausbildung an öffentlichen Universitäten mitfinanziert, dann sollten ihm auch entsprechend qualifizierte Kräfte zur Verfügung stehen
Damit reagiert die Landesregierung auf den Ärztemangel, der in ganz Österreich immer mehr zum Problem wird. Immer mehr Regionen haben zu wenige Hausärzte, auf Termine beim Facharzt müssen Kassenpatientinnen und Patienten oft wochenlang warten. Doch ÖVP und Grüne reagieren nicht. Das kritisiert der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Nachdem die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler die Ausbildung an Universitäten finanzieren, sollten ihnen „auch entsprechend qualifizierte Kräfte zur Verfügung stehen.“