Burgenland

Burgenland ist das sicherste Bundesland. Doch Schlepper werden zum Problem – die Bundesregierung schläft

Das Burgenland ist das sicherste Bundesland. Trotzdem verzeichnete die Polizei 2021 um 15,7 Prozent mehr Anzeigen als 2020. Ursache dafür ist die Schlepperei. Sie hat sich im letzten Jahr vervierfacht. Die SPÖ-Burgenland schlägt deshalb Alarm. Sie fordert Asyl-Verfahrenszentren außerhalb der EU.   

Corona verändert auch die Kriminalität. So gehen beispielsweise Einbrüche zurück. Insgesamt gab es letztes Jahr im Burgenland nur 86. Cyberkriminalität wird hingegen immer mehr zum Thema. Alles in allem bleibt das Burgenland das sicherste Bundesland. In Summe gab es trotzdem mehr Delikte als im Vorjahr. Grund ist die Schlepperkriminalität.

Schlepper werden immer brutaler

Denn allein im Vorjahr wurden 1.278 Schlepperei-Delikte gezählt. 2020 waren es noch 324. „Die Zahlen sind regelrecht explodiert“, warnt der Sicherheitssprecher der SPÖ-Burgenland, Ewald Schnecker. Das schlägt sich auch der Aufklärungsquote von 52,6 Prozent nieder. Ohne Schlepperunwesen läge sie bei über 62 Prozent. Doch gerade Schlepper kann die Polizei nur schwer fassen. Wenn Polizei und Bundesheer die Geschleppten aufgreifen, haben sich die Schlepper meist schon lange aus dem Staub gemacht. Was bleibt, ist eine Anzeige gegen Unbekannt – und die sind fast nicht aufzuklären.

Besonders alarmierend: die Schlepper werden immer brutaler. Erst im Jänner schossen sie auf Bundesheersoldaten. Anfang Februar brannten dann mehrere Polizeiautos in Wien Leopoldstadt aus. Nach derzeitigem Erkenntnisstand eine Racheaktion und Drohgebärde der Schlepper-Mafia.

Burgenland fordert Verfahrenszentren

Am gefährlichsten bleibt die wachsende Brutalität der Banden allerdings für die Geschleppten selbst. Immer wieder findet die Polizei Asylwerber in lebensbedrohlichen Verstecken. Eine Katastrophe wie 2015 kann also jederzeit wieder passieren. Schnecker erwartet sich deshalb, dass die „türkis-grüne Bundesregierung endlich aufwacht und neue politische Lösungen präsentiert“.

Er erneuerte die Forderung nach Verfahrenszentren außerhalb der EU. Dafür solle sich die Bundesregierung auf EU-Ebene starkmachen. Denn sie ermöglichten es Flüchtlingen, sicher ihre Asylanträge zustellen, ohne dabei Schlepperbanden ausgeliefert zu sein. Gleichzeitig würden sie die Schlepperei zurückdrängen. Schon seit Monaten appelliert Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an ÖVP und Grüne, das endlich zu tun. Schnecker fragt sich: „Wie viel Leid muss noch passieren, bis hier endlich Taten folgen?“

NeueZeit Redaktion

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