Burgenland

Burgenland bringt Ukraine-Flüchtlinge mit Bussen in Sicherheit und organisiert Hilfe in der Ukraine

Die burgenländische Landesregierung will dem Leid an der ukrainischen Grenze „nicht einfach zuschauen“. Deshalb wird sie schutzsuchende Menschen, die nicht mobil sind, mit Bussen in Sicherheit bringen. Zusätzlich mietet das Land eine Halle an der Grenze zwischen der Ukraine und der Slowakei. Von dort aus bringen Shuttledienste die Hilfsgüter aus dem Burgenland direkt in die Ukraine. 

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil will „eine aktive Rolle einnehmen“, wenn es darum geht, Menschen aus der Ukraine in Sicherheit zu bringen. „Wir fahren mit Bussen in die Grenzregion Slowakei/Ukraine und bieten ihnen an, zu uns Burgenland zu kommen.“ Außerdem wird das Land selbst Hilfe vor Ort leisten.

Land holt Ukraine-Flüchtlinge mit Bussen

Die Lage an der Grenze zur Ukraine wird täglich schlimmer. Wer kein Auto (mehr) hat, sitzt fest. Und es fehlt bei eisigen Temperaturen an allem: Medikamente, warme Kleidung, Essen, Trinken, Hygieneprodukte und so weiter. Schlepperbanden versuchen bereits, das Elend auszunützen. Besonders widerlich: in letzter Zeit häufen sich Berichte über Zuhälter und Menschenhändler, die junge Frauen als Gegenleistung für ein Quartier als Prostituierte anwerben wollen.

„Das Burgenland wird daher noch diese Woche selbst Busse organisieren, um vorerst 500 Menschen direkt von der Grenze zu holen und in unserem Bundesland unterzubringen“ – so Doskozil. Neben der Nova-Rock-Halle in Nickelsdorf seien derzeit rund 1.000 Notquartiere verfügbar. Zusätzlich haben sich bereits hunderte Private bei der Ukraine-Hotline des Landes gemeldet. Sie können noch einmal bis zu 500 Unterkünfte bereitstellen. Und dabei will es die Landesregierung nicht belassen. Zusätzliche Quartiere sollen entstehen.

Burgenland mietet Halle für Hilfe vor Ort

Daneben will das Land eine Halle in Košice anmieten. Von ihr aus will man humanitäre Hilfe vor Ort leisten. Private Frächter transportieren bereits in den nächsten Tagen Hilfsgüter aus dem Burgenland nach Košice. Von dort aus organisieren örtliche Partner einen Shuttledienst, der Hilfsgüter direkt in die Ukraine bringt.

„Aufgabe eines neutralen Staates ist es, jetzt ein humanistisches Gesicht zu zeigen“, machte Doskozil deutlich. Warum die Bundesregierung nichts tue, ist für ihn nicht nachvollziehbar. Doskozil werde „nicht einfach zuschauen“ und möchte versuchen, „einen Teil des Leides dieser Menschen zu lindern“. Die Hilfsbereitschaft der Burgenländerinnen und Burgenländer sei überwältigend: Private, Vereine, Unternehmen und Landesregierung ziehen an einem Strang.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Frauen

„Mädchen gehören nicht ins Gymnasium.“ Heute hab‘ ich ein Studium!

Ich wollte unbedingt aufs Gymnasium gehen und später studieren. Doch damals sagte man mir: „Das…

21. Mai 2025
  • Frauen

Oberösterreich bekommt Gewaltambulanz: „Traurig, dass zuerst etwas passieren musste, damit ÖVP handelt!“

Nach Aufschrei kommt Gewaltambulanz in Oberösterreich: Anfang April schickte die Kepler Uniklinik in Linz eine…

20. Mai 2025
  • Niederösterreich

Seit 13 Jahren “keine Eile” – Wie die ÖVP in Mank die Umbenennung vom Dollfuß-Platz verschläft

In Niederösterreich gibt es den letzten Dollfuß-Platz Österreichs: in Mank huldigt eine Straßenkreuzung dem faschistischen…

19. Mai 2025
  • Kärnten

Medizin für alle: Wie Kärnten Frauen sichtbar macht und seit 4 Jahren das System verändert

„Gendermedizin“ ist ein Begriff, bei dem viele erst mal die Augen verdrehen. Doch, statt um…

16. Mai 2025
  • Burgenland

Erneut Vorreiter: Burgenland hat zum 4. Mal in Folge die geringste Armutsgefährdung in ganz Österreich

Wegen der Teuerung und steigender Arbeitslosigkeit haben immer mehr Menschen Angst, ihren Lebensstandard nicht halten…

15. Mai 2025
  • Niederösterreich

Egon Schiele: Ein Leben zwischen nackten Körpern, Kontrolle und Krisen

Der Niederösterreicher Egon Schiele ist gerade einmal 20 Jahre alt, als seine Kunst öffentliches Aufsehen…

15. Mai 2025