Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser mahnt die Bundesregierung: Ihre rhetorische Corona-Scharfmacherei führe zur Spaltung der Gesellschaft. Oberste Priorität müsse es hingegen sein, Menschenleben zu schützen. Das Land Kärnten baut unterdessen die Möglichkeiten zur Corona-Impfung aus.
Für die einen gilt ein Lockdown, für die anderen nicht. Weil die Corona-Infektionen ansteigen und die Intensivstationen immer voller werden, dürfen Ungeimpfte ihre Wohnung derzeit nur mehr aus den bekannten Gründen verlassen. „Die Zeit der Solidarität mit den Ungeimpften ist vorbei“, argumentiert ÖVP-Bundeskanzler Alexander Schallenberg die neuen Maßnahmen.
Jetzt mahnt Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die Bundesregierung: Rhetorische Scharfmacherei von Türkis-Grün führe nur zur Spaltung. Oberste Priorität müsse es hingegen sein, Menschenleben zu schützen.
Teile der Bundesregierung würden ihre Rhetorik gefährlich verschärfen, so Kärntens Landeshauptmann. Mit angriffigen Parolen gegen Menschen, die sich noch nicht immunisieren haben lassen, werde die Bundesregierung kaum von der Notwendigkeit der Schutzimpfung überzeugen können.
Kaiser: „Im Gegenteil: Diese rhetorische Scharfmacherei verstärkt den Spalt in Österreich und ist zur Vermittlung schwierigster Situationen ungeeignet. Mehr noch, sie provoziert möglicherweise unnötige Eskalationen. Dabei werden wir diese Pandemie nur gemeinsam schultern können.“
Viele Menschen, so Kaiser, können zudem aus medizinischen Gründen gar nicht geimpft werden. Der Landeshauptmann fordert die Bundesregierung zu einer „besonnenen und differenzierten“ Kommunikation auf, die Menschen zusammenführt, nicht spaltet.
Das wichtigste müsse sein, Menschenleben zu schützen.
Dafür ist für Kaiser sehr wohl die Covid-Schutzimpfung entscheidend: „Nur mit der Impfung ist eine Pandemie zu beenden“. Das betreffe sowohl Erststiche als auch die Auffrischungs-Impfungen. Das Land erweitert daher seine Impfmöglichkeiten.
Das Impf-Angebot in den Einkaufszentren wird ausgebaut, die Landesregierung eröffnet auch neue Standorte wie etwa im ehemaligen C&A-Gebäude in Klagenfurt. In den letzten beiden Wochen verdreifachte sich die Impfzahl in Kärnten von 8.000 auf 32.000 Impfungen pro Woche.
Bei den Infektionen liegt Kärnten derzeit im Österreich schnitt. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 929. Negativ Spitzenreiter sind Salzburg (1.519) und Oberösterreich (1.422).
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