Bildcredits: MecGreenie
2027 endet die Lebensdauer der Donaubrücke bei Mauthausen. Was dann passiert ist unklar. Totalsperre? Verkehrskollaps? Eine neue Brücke? In der Region Perg heißt es warten. Denn die neue Brücke steckt in einem Prüfverfahren fest. Warum es so weit kommen konnte? Schon vor 30 Jahren hat die ÖVP eine neue Donaubrücke versprochen. Gebaut hat sie sie bis heute nicht. Anwohner sorgen sich vor einem Verkehrskollaps, die SPÖ ortet ein politisches Totalversagen.
„Seit ich mich erinnere, wurde die neue Donaubrücke in jedem Wahlkampf versprochen. Bis heute steht sie nicht,“, das erzählt Thomas R., 35 Jahre, der in der Region aufgewachsen ist, heute in Wien lebt und regelmäßig in die alte Heimat zurückkommt.
Und tatsächlich: Schon 1997 versprach der damalige ÖVP-Verkehrslandesrat Franz Hiesl eine neue Brücke – bis heute ist nichts passiert. Und das hat Folgen: Die „alte“ Donaubrücke ist mittlerweile so sehr in die Jahre gekommen, dass man sie seit zwei Jahren nur noch mit 30 km/h queren darf. 2027 hat sie ihre maximale Lebensdauer erreicht. Würde man mit mehr Tempo über die Brücke fahren und noch mehr Gewicht auf sie einwirken, dann könnte sie sogar früher gesperrt werden müssen. Für die Region wäre das katastrophal. Die nächsten Überquerungsmöglichkeiten auf der Donau gäbe es flußaufwärts nur bei Linz, flußabwärts erst bei Grein.
Statt eines Neubaus der Donaubrücke werden aktuell teure Reparaturen durchgeführt. „Das verschlingt Steuergeld – ohne Garantie, dass die Brücke wirklich bis 2028 hält.“ Das kritisiert der Landtagsabgeordnete und SPÖ-Bezirksvorsitzende von Perg, Erich Wahl, den wir telefonisch zur Causa erreichen. Unklar ist nämlich, ob die Tempo 30-Maßnahme wirklich hält, was sie verspricht. Es könnte auch sein, dass die Brücke schon vor 2027 gesperrt werden muss.
Er und die Roten fordern daher „sofortige Maßnahmen und einen verbindlichen Zeitplan für den Neubau.“
Ob das liefern können? Der Neubau der Donaubrücke, die sich neben der alten Brücke flußabwärts befinden soll, stockt. Denn ein Prüfverfahren hindert die Verantwortlichen den Neubau zu starten. Dass zu spät mit der Planung begonnen wurde, kritisiert nun die SPÖ. Die Roten fordern deshalb eine durchdachte Verkehrsplanung, um einen Verkehrskollaps zu verhindern.
Erich Wahl und die roten Parteifunktionär:innen der Region orten ein politisches Totalversagen bei ÖVP und FPÖ. Um zu retten, was noch zu retten ist, schlägt er vor, zumindest schon einmal die Bestellungen bei den Firmen vorzunehmen. Die Menschen in der Region machen sich nämlich Sorgen, dass am Ende wieder nur teuer saniert und gar keine neue Donaubrücke bei Mauthausen gebaut wird.
Sorgen machen sich auch Unternehmer in der Region. Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch eine längere Brückensperre eintreten würde, könnte sogar die Baukosten übersteigen. Dass die Geduld der Menschen in der Region überstrapaziert ist, zeigen mehrere Unterschriftenaktionen, die ab 2014 von der Zivilbevölkerung gestartet wurden.
„Zivilbevölkerung und Unternehmer aus Perg und Umgebung haben sich zusammengetan, damit Schwarz-Blau mit ihrem Politversagen nicht die gesamte Region lähmen können“, erzählt Wahl.
Seit 10 Jahren ist der freiheitliche Verkehrslandesrat Günther Steinkellner zuständig. Dass die Donaubrücke Mauthausen ein unmittelbar wichtiger Anknüpfungspunkt an die Westautobahn A1 ist, dürfte für ihn keine Überraschung sein. Immerhin hat er sogar in der Region gewohnt.
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