Analyse

Musk & Trump: Milliardäre häuften im Jänner mehr Vermögen an als 2,8 Mrd. Menschen besitzen

Im Jänner 2024 haben die Milliardäre der G20-Länder ihr Vermögen um 314 Milliarden US-Dollar vergrößert. Das ist mehr Geld, als 2,8 Milliarden der ärmsten Menschen zusammen besitzen. Somit hat das reichste Prozent in nur einem Monat mehr Geld angehäuft, als dem ärmsten Drittel der Weltbevölkerung insgesamt gehört. Um diese Summe zu verdienen, müssten 15 Millionen Durchschnittsverdiener ein ganzes Jahr arbeiten. 

+++ Dieser Artikel entstand in einer Kooperation mit Kontrast und erschien zuerst hier. +++

Milliardäre auf der ganzen Welt konnten ihr Vermögen in den letzten Monaten stark vergrößern. Allein im Jänner häuften Milliardäre mehr Geld an, als das ärmste Drittel der Weltbevölkerung besitzt. Das zeigen Berechnungen von „#TaxTheSuperRich“. Die internationale Kampagne fordert, das reichste 1 Prozent der Weltbevölkerung stärker zu besteuern.

Experten warnen: „Wenn das so weiter geht, gefährdet das die Demokratie“

Mehr als 50 Organisationen, darunter Attac, Amnesty International, Earth4All, Fight Inequality Alliance, Greenpeace, Oxfam und Patriotic Millionaires fordern von den G20-Staaten, die Superreichen stärker zu besteuern. Mit dem Geld soll der Klimaschutz verbessert und Armut bekämpft werden. Sie wollen auch verhindern, dass Reiche mit ihrem Geld Politik und Medien kontrollieren. Denn viele Expert:innen warnen: Wenn das so weitergeht, gefährdet das die Demokratie.

„Die extreme Ungleichheit bedroht unsere Demokratien, unsere Volkswirtschaften, unseren Planeten und unsere Gesellschaft. In unserer zunehmend vernetzten Welt ist es ein globales Problem, das globale Lösungen erfordert“, erklärt David Walch von Attac Österreich.

Sogar 70 % aller Millionär:innen für höhere Reichensteuern

Zwar beschlossen die G20-Finanzminister im Juni 2024, die Reichen grundsätzlich stärker besteuern zu wollen. Doch seitdem sind Milliardäre noch reicher geworden. Sogar 70 % aller Millionär:innen sind mittlerweile der Meinung, dass Superreiche mehr Steuern zahlen sollten. Das zeigt eine erst kürzlich durchgeführte Umfrage unter 2.902 Millionär:innen aus den G20 Ländern.

Superreiche kaufen sich Politiker: Elon Musk spendete 250 Millionen Dollar an Donald Trump

Zwei Drittel sind außerdem der Meinung, dass sich die Superreichen in unangemessener Weise in die US-Wahl eingemischt haben. Zur Erinnerung: Elon Musk, der reichste Mann der Welt, spendete während des Wahlkampfs mindestens 250 Millionen US-Dollar an Donald Trump.

Die Umfrage unter den Millionär:innen zeigt auch: Über 70 Prozent sind der Meinung, dass Superreiche die öffentliche Meinung durch die Kontrolle der herkömmlichen und der sozialen Medien unverhältnismäßig stark beeinflussen, und sich so Zugang zu politischen Entscheidungsträgern erkaufen.

Victor Strauch

Ähnliche Artikel

  • Oberösterreich

„Schwarz-Blau ist unfähig!“: Deshalb zahlen OÖ-Gemeinden am meisten für Spitäler

Weil Schwarz-Blau keine Entscheidung trifft, müssen die oberösterreichischen Gemeinden im Bundesländervergleich pro Kopf am meisten…

26. Februar 2025
  • Steiermark

Sicherheit auf Rad- und Gehwegen und mehr Begrünung: Das wollen 80 Prozent der Leibnitzer bei SPÖ-Bürger:innenbefragung

Sichere Rad-und Gehwege sowie mehr Begrünung: Das wünschen sich 80 Prozent der Teilnehmer:innen der Umfrage…

25. Februar 2025
  • Oberösterreich

Mühlkreisbahn soll jede halbe Stunde fahren! SPÖ drängt auf Modernisierung der Bahnstrecke

Die Mühlkreisbahn ist ein Urgestein des Öffi-Netzes in Oberösterreich. Sie verbindet Linz mit Aigen-Schlägel, quer…

25. Februar 2025
  • Gesellschaft

Skandal in NÖ: Bub (3) muss halbes Jahr auf OP warten, Privatversicherte kommt in 3 Wochen dran

Mistelbach/Wien: “Das war denen wurscht” - antwortete der Vater des 3-jährigen Emil (Name geändert) auf…

25. Februar 2025
  • Oberösterreich

Zeitungen in Oberösterreich: Zwei Familien teilen sich die Print-Macht

Bei Zeitungen ist es ein bisschen wie bei Lebensmitteln: Man denkt, es gibt eine große…

21. Februar 2025
  • Niederösterreich

Betroffene Berichten: Gesundheitsversorgung in Niederösterreich am Limit

Endlose Wartezeiten, fehlendes Personal und die Abhängigkeit von Wiener Krankenhäusern - Die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich…

18. Februar 2025