Der neue „Familienreport 2021“ zeigt: In Oberösterreich hat nur jedes fünfte Kleinkind unter drei Jahren einen Platz in einer Kinderkrippe oder bei Tageseltern. Auch bei den Kindergärten hat Oberösterreich Aufholbedarf.
Die Kinderbetreuungsangebote in Österreich haben sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Das geht aus dem von ÖVP-Familienministerin Susanne Raab präsentierten „Familienreport 2021“ hervor. 2010 wurden bundesweit 19% der unter 3-Jährigen in Kinderkrippen oder von Tageseltern betreut. 2020 lag die Betreuungsquote schon bei 29,9%.
Nur ein Bundesland ist auf dem Niveau von vor zehn Jahren quasi „stecken geblieben“. In Oberösterreich haben nur 20,2% der 0 bis 3-Jährigen einen Betreuungsplatz. Der schlechteste Wert in ganz Österreich!
Auch bei den 3-6-Jährigen hat Oberösterreich Aufholbedarf. Oberösterreichs Kindergärten haben die kürzesten Öffnungszeiten. Bundesweit gibt es 156 Kindergärten, die weniger als sechs Stunden pro Tag geöffnet sind – sogenannte „Halbtagskindergärten“. Eine Vollzeitbeschäftigung ist für Eltern kaum möglich, wenn ihre Kinder nur halbtags in den Kindergarten können.
Mehr als ein Drittel (56) dieser Kindergärten mit den kürzesten Öffnungszeiten befindet sich in einem einzigen Bundesland: Oberösterreich.
Wieso hat Oberösterreich die wenigsten Betreuungsangebote für Kleinkinder und die kürzesten Kindergarten-Öffnungszeiten? Die Politik der schwarz-blauen Landesregierung dürfte daran – vorsichtig formuliert – nicht unschuldig sein.
Die Landesregierung zahlt bis zu 900€ Förderung für Eltern, die ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken. ÖVP und FPÖ nennen diese sonderbare Regel „Kinderbetreuungsbonus“, die Opposition spricht von einer „Herdprämie“, die Väter und vor allem Mütter zurück nach Hause und an den Herd dränge.
Und 2018 führten ÖVP und FPÖ Kindergarten-Gebühren ein. Seitdem müssen Eltern bis zu 110€ pro Monat hinblättern, wenn sie ihre Kinder auch am Nachmittag in Betreuung schicken. Schon ein halbes Jahr nach Einführung der Gebühren wurden 1.806 Kinder von der Nachmittagsbetreuung abgemeldet und 8,6% der Kinder kommen seither an weniger Nachmittagen in den Kindergarten.
„Aktuell gibt es nirgends weniger Kinderbildungsangebote als in Oberösterreich – Haberlander und Stelzer müssen die Ausbaubremse endlich lockern“, fordert SPÖ-Klubchef Michael Lindner. Die Roten wollen ein gesetzliches Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem abgeschlossenen ersten Lebensjahr. „Erst wenn die Familien nicht mehr Bittsteller, sondern Berechtigte sind, wird eine echte Ausbauoffensive im Land starten.“
Auf einen solchen Rechtsanspruch hatte sich die ehemalige rot-schwarze Bundesregierung 2016 eigentlich schon geeinigt. Dann kam bekanntlich Sebastian Kurz ins Spiel und brachte das Projekt hinter den Kulissen zu Fall, weil er seinem damaligen ÖVP-Parteichef Reinhold Mitterlehner keinen Erfolg gönnen wollte.
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