Das Kärntner Projekt „FEM“ unterstützt Frauen mit Beratung und Weiterbildungsangeboten. Die Vermittlungsquote liegt bei über 80 Prozent. Für die Initiative der Volkshochschulen hat das Land rund 250.000 Euro an EU-Mitteln nach Kärnten geholt.
„Nach wie vor sind Frauen massiven Benachteiligen ausgesetzt. Auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter ist viel geschehen, aber vieles ist noch offen.“ Das ist das Fazit einer neuen Kärntner Studie, die Frauen im Bundesland befragt hat.
Die Geburt eines Kindes, so die Studie, sei meist ein Karriereknick, auf den oft nur mehr Teilzeitbeschäftigung folge. Besonders Frauen, die ohnehin schon sozial oder bildungsmäßig benachteiligt sind, haben es am Arbeitsmarkt schwer – ob mit oder ohne Kinder.
„Die Studie zeigt, dass auf dem Weg zu echter Gleichstellung noch viele Schritte zu gehen sind. Das Land Kärnten unterstützt Frauen in seinem Wirkungsbereich jedenfalls, wo immer es möglich ist“, sagen Landeshauptmann Peter Kaiser und Frauenreferentin Landesrätin Sara Schaar (beide SPÖ).
Kärntner Unterstützung gibt es etwa mit dem Projekt „FEM – Frauen entfalten Möglichkeiten“. „FEM“ ist eine Initiative der Kärntner Volkshochschulen und läuft seit Jahresbeginn 2021. Ziel der Initiative ist, sozial oder bildungsmäßig benachteiligten Frauen einen besseren Zugang zu Ausbildungs- und Beratungsangeboten zur Verfügung zu stellen.
„Man kann sich das Projekt so vorstellen, dass wir zuerst versuchen, die vordringlichen Probleme der Frauen mit unseren vielen Netzwerkpartnerinnen zu lösen. Ob es Wohnprobleme sind, ob es Schuldenprobleme sind, ob es die Kinderbetreuung ist. Wir entwickeln neue Perspektiven und arbeiten die Stärken heraus, wir erarbeiten ein Qualifikationsprofil und verbessern dieses durch Weiterbildung“, sagt VHS-Geschäftsführerin Beate Gfrerer.
Derzeit begleitet „FEM“ 66 Kärntnerinnen. Die Vermittlungsquote für weitere Ausbildungen oder andere Hilfen liegt bei über 80 Prozent.
Das Projekt ist mit 496.000 Euro budgetiert, die Hälfte davon wird aus dem Europäischen Sozialfonds abgerufen. „Durch die FEM-Initiative konnten beinahe 250.000 Euro an EU-Mitteln nach Kärnten geholt werden“, so Frauenreferentin Schaar.
Auch das Arbeitsmarktservice Kärnten setzt Maßnahmen für Gleichberechtigung. Mehr als die Hälfte der AMS-Mittel kommen speziell Frauen zugute. Besonders bei der Berufswahl will das AMS ansetzen. „Wir haben ja noch immer dieser geschlechterstereotype Auswahl an Berufsbildern, dass Mädchen nach wie vor diese klassischen Berufe wählen wie Friseurin“, sagt AMS-Chef Peter Wedenig. Man wolle jungen Frauen die volle Breite der Berufsfelder aufzeigen.
Unterstützung dafür kommt auch vom Land Kärnten. „Wir haben nach dem Educational Lab am Lakeside Park Kärnten, das die MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – bereits im Kindesalter forcieren soll, erstmals auch eine MINT-orientierte Kinderbildungs- und betreuungsinstitution am Technologiepark in Villach eingerichtet“, so Landeshauptmann Kaiser.
Ziel: Frauen in die Technik!
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