Fokus Arbeit - NeueZeit.at https://neuezeit.at/fokus-arbeit/ Nachrichten, Analysen, Hintergründe Tue, 07 May 2024 09:49:40 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://neuezeit.at/wp-content/uploads/2022/07/cropped-NZ-Tab-Img-32x32.png Fokus Arbeit - NeueZeit.at https://neuezeit.at/fokus-arbeit/ 32 32 116639545 Erneut Ermittlungen gegen Martin Ho – Hat Kurz-Freund Ho seine Firma “leergeräumt” und in Konkurs “geschickt”? https://neuezeit.at/ermittlungen-martin-ho/ https://neuezeit.at/ermittlungen-martin-ho/#respond Tue, 07 May 2024 09:49:40 +0000 https://neuezeit.at/?p=24269 Man meint, wer Wein um 550 Euro pro Flasche serviert, könne auch seine Schulden zahlen. Das dürfte nicht immer der Fall sein. Freund von Ex-Kanlzer Kurz und Szenegastronom Martin Ho soll eines seiner Unternehmen bewusst in die Insolvenz geführt haben. Die Vermutung liegt nahe, dass Ho seine Schulden nicht zahlen wollte – die Ermittlungen laufen. Es […]

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Man meint, wer Wein um 550 Euro pro Flasche serviert, könne auch seine Schulden zahlen. Das dürfte nicht immer der Fall sein. Freund von Ex-Kanlzer Kurz und Szenegastronom Martin Ho soll eines seiner Unternehmen bewusst in die Insolvenz geführt haben. Die Vermutung liegt nahe, dass Ho seine Schulden nicht zahlen wollte – die Ermittlungen laufen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kurz-Freund Martin Ho im Visier der Ermittler:innen steht. Der Masseverwalter der nunmehr insolventen Red Snapper Butter GmbH brachte im Dezember 2023 eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien ein. Er hegt den Verdacht, dass durch Vermögensverschiebungen die Gläubiger:innen von Martin Ho bewusst um ihr Geld gebracht wurden. Die Gelder gingen laut der Rechercheplattform Dossier an andere Firmen aus Martin Hos Gastro-Imperium. Das Geld schuldet Ho auch der Allgemeinheit, etwa dem AMS. Denn das muss die nunmehr Arbeitslosen finanzieren – bekanntlich durch unser Steuergeld und ihre eigenen Versicherungsbeträge.

Leergeräumte Firma und offene Rechnungen: Wollte Martin Ho seine Schulden nicht begleichen?

Die Staatsanwaltschaft sieht einen begründeten Anfangsverdacht und leitete Ermittlungen gegen den Kurz-Freund ein. Während er und seine Anwälte an der Aufklärung des Sachverhalts offenkundig nicht mitwirken wollen, sieht die Staatsanwaltschaft Wien den Verdacht der betrügerischen Krida als erhärtet. Darunter versteht man die betrügerische oder grob fahrlässige Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit durch eine Schuldnerin/einen Schuldner.

Ho dürfte laut Staatsanwaltschaft Wien also bewusst verweigern, seine Schulden zu bezahlen. Man könnte meinen, wer Wein um 550 Euro pro Flasche serviert, könne auch seine Schulden zahlen – aber weit gefehlt! Eher wurde die Gesellschaft noch rechtzeitig vor dem Konkursverfahren “leergeräumt”, wie die Zahlungsvorgänge andeuten.

Firmenkauf schaffte Distanz zu Martin Ho

Die unbezahlten Schulden sind nicht das einzig Fragwürdige an der Geschichte rund um Hos Red Snapper Butter GmbH. Einige Monate vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Juni 2023 wurde die Firma an einen Freund von Martin Ho verkauft – um schlappe 10 Euro. Nach dem Verkauf erfolgte eine rasche Umbenennung der Firma. Auch für den Masseverwalter liegt deshalb der Verdacht nahe, dass man kurz vor dem Konkurs eine Distanz zu Martin Hos Dots-Gruppe schaffen wollte. 

Dabei strauchelte die Firma bereits seit einigen Jahren. 2021 wurde ein Insolvenzverfahren nur abgewendet, indem die Gesellschafter schriftlich die weitere Finanzierung der Gesellschaft zusicherten. Ähnliches spielte sich auch bei einem anderen Freund von Ex-Kanzler Sebastian Kurz ab: Rene Benkos Signa ging krachend pleite, während die Bewertung des Vermögens in den Jahresabschlüssen durchaus fragwürdig war.

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Wir müssen bei der Arbeitszeit kürzen, nicht bei den Lohnnebenkosten! https://neuezeit.at/arbeitszeit-lohnnebenkosten-hoefler/ https://neuezeit.at/arbeitszeit-lohnnebenkosten-hoefler/#respond Thu, 08 Feb 2024 10:22:04 +0000 https://neuezeit.at/?p=23444 Lohnnebenkosten finanzieren unsere Pensionen, unser Gesundheitssystem und unsere Absicherung, wenn wir den Job verlieren. Deshalb warnt der Tiroler FSG-Vorsitzende Bernhard Höfler in seinem Kommentar davor, sie ersatzlos zu streichen. Der Familienvater fordert außerdem eine Arbeitswelt, die Zeit für’s Leben und die Familie lässt.    Gastkommentar von Bernhard Höfler Bernhard Höfler ist Vorsitzender der Fraktion sozialdemokratischer […]

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Lohnnebenkosten finanzieren unsere Pensionen, unser Gesundheitssystem und unsere Absicherung, wenn wir den Job verlieren. Deshalb warnt der Tiroler FSG-Vorsitzende Bernhard Höfler in seinem Kommentar davor, sie ersatzlos zu streichen. Der Familienvater fordert außerdem eine Arbeitswelt, die Zeit für’s Leben und die Familie lässt.   

Gastkommentar von Bernhard Höfler
Bernhard Höfler ist Vorsitzender der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter in Tirol. Als Familienvater ist ihm eine Arbeitszeit, die sowohl Beruf, als auch Familie vereinbaren lässt, besonders wichtig. Dafür setzt er sich in der AK Tirol ein.

Kluft zwischen Arm und Reich wird größer – Sozialstaat kann das aufhalten

In einer Zeit, in der die Kluft zwischen den Wohlhabenden und der breiten Bevölkerung immer größer wird, frage ich mich als Arbeitnehmer und Familienvater ernsthaft, welchen Weg wir als Gesellschaft zukünftig einschlagen wollen. Man macht sich als politisch interessierter Mensch stets Gedanken. Deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen, die Themen anzusprechen, die unser Land bewegen und die Menschen tatsächlich betreffen!

Wir müssen an einer Arbeitswelt mit einem Sozialstaat der Zukunft bauen, der alle mitnimmt!

Wir stehen unbestritten an einem Wendepunkt. Unsere Entscheidungen heute werden die Welt gestalten, in der unsere Kinder und Enkelkinder leben werden. Und ich möchte, dass diese zukünftige Welt von sozialer Gerechtigkeit, Chancengleichheit und einem starken Sozialstaat geprägt ist.

Lohnnebenkosten: Pensionen, Gesundheitssystem, Arbeitslosenversicherung

Die Diskussion um die sogenannten Lohnnebenkosten betrifft uns alle! Nicht nur als Arbeitnehmer, sondern auch als Eltern und Teil der Gesellschaft. Diese Kosten sind nämlich nicht nur abstrakte Zahlen, sondern haben direkte Auswirkungen auf unser tägliches Leben. Sie finanzieren unseren Sozialstaat und der sorgt für das Gesundheitssystem, die Pensionen und die Arbeitslosenversicherung.

Ein stabiler Sozialstaat ist also für uns und unsere Kinder von entscheidender Bedeutung. Die einseitige Senkung der Lohnnebenkosten könnte langfristig zu einem Kollaps unseres Sozialsystems führen und so unsere Familien zusätzlich belasten. Denn dann entscheidet nur mehr das Gehalt über die Gesundheitsversorgung und vieles mehr. Genau das, was wir in unserem Land alle nicht wollen!

Höfler: Kürzere Arbeitszeit bringt mehr Zeit für die Familie

Ein weiteres zentrales Anliegen, für das ich mich mit der FSG Tirol starkmache, ist wie und wie lange wir arbeiten. Hier spreche ich nicht nur als Arbeitnehmer, sondern auch als Vater. Die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung ist keine Luxusidee, sondern eine Notwendigkeit. Kürzere Arbeitszeiten können dazu beitragen, dass wir mehr Zeit für unsere Familien haben. Sie bekämpfen außerdem Arbeitslosigkeit und fördern eine gerechtere Aufgabenverteilung in den Familien.

Ist man faul, wenn man nicht mehr rund um die Uhr, 50 Stunden und mehr, 365 Tage oder gar 45 Jahre oder länger arbeiten will? Nein, man ist es eindeutig nicht!

Als Familienvater ist es mir besonders wichtig, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Familie genießen können. Gleichzeitig verändern sich die Lebenseinstellungen oder gar Prioritäten innerhalb von Generationen. Ist man faul, wenn man nicht mehr rund um die Uhr, 50 Stunden und mehr, 365 Tage oder gar 45 Jahre oder länger arbeiten will? Nein, man ist es eindeutig nicht! Doch dürfen wir Generationen und ihre unterschiedlichen Wertehaltungen nicht gegeneinander ausspielen. Wir müssen an einer Arbeitswelt mit einem Sozialstaat der Zukunft bauen, der alle mitnimmt!

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Vom Kleinkind bis zur Pensionistin: Vom Sozialstaat profitieren wir alle https://neuezeit.at/sozialstaat-oesterreich/ https://neuezeit.at/sozialstaat-oesterreich/#respond Wed, 31 Jan 2024 11:54:23 +0000 https://neuezeit.at/?p=23323 Ist der Österreich-Plan von Bundeskanzler Karl Nehammer ein Plan mit Zukunft? Unsere Gastautorin Ines Stilling findet: Nein! Warum wir wieder diskutieren müssen, wie wir den Sozialstaat für uns alle gemeinsam besser machen – das schreibt die Leiterin des Bereich Soziales der AK Wien, in ihrem Gastkommentar.   Gastkommentar von Ines Stilling Ines Stilling ist Leiterin […]

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Ist der Österreich-Plan von Bundeskanzler Karl Nehammer ein Plan mit Zukunft? Unsere Gastautorin Ines Stilling findet: Nein! Warum wir wieder diskutieren müssen, wie wir den Sozialstaat für uns alle gemeinsam besser machen – das schreibt die Leiterin des Bereich Soziales der AK Wien, in ihrem Gastkommentar.  

Gastkommentar von Ines Stilling
Ines Stilling ist Leiterin des Bereich Soziales der AK Wien. In der Übergangsregierung von Brigitte Bierlein war sie Frauenministerin. Ab Juni 2020 war sie Generalsekretärin im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

Land der Pläne

Und Ende Jänner lag ein Plan vor. Der Österreich-Plan von Bundeskanzler Nehammer. Ist das ein Plan mit Zukunft? Die ersten Reaktionen fielen durchwegs kritisch aus. Denn trotz vieler Seiten fehlte dem Plan Essentielles: nämlich die Klärung der Frage, wer bezahlen wird. Wie die Gegenfinanzierung aussieht, wurde einfach ausgeklammert. 

Der soziale Ausgleich ist aber das Rückgrat unserer Gesellschaft und daher müssen wir darüber diskutieren, wie wir den Sozialstaat besser machen können. Das ist der Plan für eine gute Zukunft.

Senkung der Lohnnebenkosten heißt: Weniger OPs, niedrigere Pensionen

Ein Gerechtigkeits-Check des Plans offenbart auch andere Lücken: Die vorgeschlagenen Maßnahmen führen eher zu einer Verschärfung der Verteilungs-Schieflage. Denn Steuerentlastungen betreffen vorwiegend das obere Drittel. Und unter einer Kürzung des Arbeitslosengeldes würde vor allem das untere Drittel leiden.

Als wäre das unser größtes Problem wird vom Bundeskanzler eine Senkung der Lohnnebenkosten angeregt. Viele denken bei Senkung und Kosten: “wow, cool, gute Idee“. Die Wahrheit ist: Eine Senkung allein führt nur dazu, dass das Geld anderswo fehlt. Etwa bei der Sozialversicherung, die dann weniger Operationen finanzieren kann. Oder bei den Pensionen. Bei Unterstützungen für die Familien. Oder bei den vielen anderen Leistungen, die als Nebenbestandteil des Lohns vom Arbeitgeber bezahlt werden. (Dass die Arbeitgeber das nicht freiwillig hergeben, sondern erst nach harten Verhandlungen dazu bereit waren, mehr zu bezahlen, versteht sich von selbst.)

Vom Kleinkind bis zur Pensionistin: Vom Sozialstaat Österreich profitieren wir alle

Daher ist die Ankündigung einer Lohnnebenkosten-Senkung in Wirklichkeit eine versteckte Drohung. Denn bei weniger Beiträgen, die in den Sozialstaat fließen, drohen uns allen am Ende Einschnitte bei unserer sozialen Absicherung. Alle, die in Österreich leben, vom kleinen Kind bis zur Pensionistin profitieren vom Sozialstaat. Er ist das soziale Sicherheitsnetz, das Österreich krisenfest gemacht hat. Er ist das Fundament, auf dem unsere Gesellschaft aufgebaut ist, das die Gesellschaft zusammenhält. Und er begleitet uns durch alle Lebenslagen. 

Daher ist es Ziel der Arbeiterkammer, mitzuwirken, wie der beste Sozialstaat der Welt aussehen könnte. Dafür haben wir in der AK einen Plan gemacht, den du hier abrufen kannst.

Lasst uns darüber diskutieren, wie man den Sozialstaat noch besser macht – und nicht darüber, wie Unternehmen noch weniger Steuern bezahlen und mehr Unterstützung vom Staat bekommen könnten. Denn vom besten Sozialstaat der Welt in Österreich profitieren wir alle.

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Benko hat sich verzockt. Das könnte mehr als 10.000 Menschen ihren Job kosten https://neuezeit.at/benko-signa-arbeitsplaetze/ https://neuezeit.at/benko-signa-arbeitsplaetze/#comments Fri, 12 Jan 2024 12:06:12 +0000 https://neuezeit.at/?p=23131 René Benko hat mit hohem Risiko spekuliert. Mit Krediten scheffelte er Milliarden. Und verursachte dadurch die größte Konzernpleite in der Geschichte Österreichs. Zuerst Kika/Leiner, jetzt die Galeria Kaufhof in Berlin: In ganz Europa zittern nun mehr als zehntausend Menschen um ihre Jobs.  Über Jahre hinweg haben René Benko und seine Signa auf beinahe maximales Risiko […]

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René Benko hat mit hohem Risiko spekuliert. Mit Krediten scheffelte er Milliarden. Und verursachte dadurch die größte Konzernpleite in der Geschichte Österreichs. Zuerst Kika/Leiner, jetzt die Galeria Kaufhof in Berlin: In ganz Europa zittern nun mehr als zehntausend Menschen um ihre Jobs. 

Über Jahre hinweg haben René Benko und seine Signa auf beinahe maximales Risiko gesetzt. Ihre Wette auf niedrige Zinsen und grenzenlos steigende Immobilienpreise brachte Milliardengewinne. Und der Immobilienhai ließ es sich gutgehen: Erst Anfang Jänner wurde bekannt, dass er sich die legendäre blaue Grotte von Capri in seiner Villa nachbauen ließ. Das gesamte Anwesen kostet rund 60 Millionen Euro.

Doch dann stiegen die Zinsen und die Immobilienpreise sanken. Der Immobilienmogul hatte sich verspekuliert und sorgte so für die größte Konzern-Pleite der österreichischen Geschichte. Freilich: Das ist für Benko unangenehm – sein Reichtum schrumpft. Deutlich härter trifft es aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Unternehmen. Bereits bei der kika/Leiner-Pleite verloren 1.900 ihren Job. Heute stehen mehr als 15.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Benkos Signa: Erst 2000 Prozent Wertsteigerung – dann der Crash

Benko ist eine der schillerndsten Figuren unter Österreichs Superreichen. Politiker:innen, Wirtschaftsbosse und Promis sonnten sich gern in seinem Glanz – und genossen den Geldregen. Denn mit Benko konnte man gut verdienen. Als er die ehemalige Leiner-Filiale auf der Mariahilferstraße in einer Hauruck-Aktion über die Weihnachtsfeiertage übernehmen wollte, ließ Ex-Kanzler Kurz eigens für den Milliardär ein Amt aufsperren.

Doch die schwindelerregenden Umsätze der Signa bauten auf eine riskante Wette auf: Der Konzern ist von besonders hohen Verkaufspreisen für seine Immobilien ausgegangen, die nur unter idealen Bedingungen realistisch waren. Zusätzlich setzte man auf niedrige Zinsen. So kam die Signa zu vielen Krediten. Und damit ist sie schnell gewachsen. Alleine das Immobilienvermögen der Teilgesellschaft “Signa Prime Selection” ist in 10 Jahren um 2.000 Prozent gestiegen. Von 750 Millionen Euro im Gründungsjahr 2010 auf über 15 Milliarden Euro im Jahr 2020. Doch das rächt sich jetzt: Denn die Immobilienpreise sinken und die Zinsen steigen. Die Signa kann ihre Schulden nicht mehr zahlen. Über 10 Milliarden sollen es in Summe laut Medienberichten sein.

Benkos Signa-Imperium verursacht Folgen: Bei Galeria Karstadt Kaufhof wackeln 15.000 Arbeitsplätze

Die Signa-Gläubiger bekommen jetzt nur 20 Prozent ihrer Schulden. Noch schlechter stehen aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen der Signa-Gruppe da. Der Konzern schwamm im Geld und investierte in ganz Europa auch im Einzelhandel. Alleine bei der deutschen Handelskette Galeria Karstadt Kaufhof stehen deshalb nach der Signa-Pleite 15.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Die kika/Leiner-Insolvenz lieferte einen Vorgeschmack darauf, was den Betroffenen blühen könnte. Benko hatte die Gruppe aufgekauft und Sanierung versprochen. Am Schluss standen 1.900 ohne Job da. Und sie Signa? Die verdiente gut und gratulierte sich in Aussendungen selbst – der Deal sei ein “sehr gutes Investment” gewesen.

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Wer die Lohnnebenkosten senken will, will auch den Sozialstaat aushöhlen. Ein Kommentar von Miriam Fuhrmann https://neuezeit.at/lohnnebenkosten-senken/ https://neuezeit.at/lohnnebenkosten-senken/#respond Thu, 11 Jan 2024 09:54:18 +0000 https://neuezeit.at/?p=23104 Alle paar Wochen erklingen neue Forderungen der Arbeitgebervertreter die Lohnnebenkosten zu senken. Getarnt werden diese mit dem Argument, Arbeitnehmer:innen mehr netto auszahlen zu wollen, mehr Beschäftigung zu schaffen oder den Einsatz von Steuern und Abgaben effizienter machen zu wollen. Was zumeist tatsächlich dahinter steckt ist der Wunsch der Unternehmen nach höheren Gewinnen. Ein Kommentar von […]

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Alle paar Wochen erklingen neue Forderungen der Arbeitgebervertreter die Lohnnebenkosten zu senken. Getarnt werden diese mit dem Argument, Arbeitnehmer:innen mehr netto auszahlen zu wollen, mehr Beschäftigung zu schaffen oder den Einsatz von Steuern und Abgaben effizienter machen zu wollen. Was zumeist tatsächlich dahinter steckt ist der Wunsch der Unternehmen nach höheren Gewinnen. Ein Kommentar von Miriam Fuhrmann.

Gastkommentar von Miriam Fuhrmann
Miriam Fuhrmann ist Fachreferentin im Volkswirtschaftlichen Referat des ÖGB und arbeitet zu den Themen Steuer-, Finanz- und Budgetpolitik sowie zum Thema Lieferketten.

Was sind eigentlich Lohnnebenkosten?

Der Begriff klingt sperrig und nebensächlich. Was damit gemeint ist, ist aber alles andere als das. Von den Sonderzahlungen, über Sozialversicherung und Weiterbildung bis hin zur Finanzierung von Familienleistungen, fällt alles unter diese Definition. Die Lohnnebenkosten, werden als Lohnbestandteil (und volkwirtschaftlich Teil des Arbeitnehmer:innenentgelts) vom Dienstgeber abgeführt. Finanziert werden mit diesen Abgaben zentrale Teile des Sozialstaats, wie das Gesundheitssystem, die Pensionen, die Arbeitslosenversicherung, kommunale Leistungen sowie Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, gratis Schulbücher und die Schüler:innen- und Lehrlingsfreifahrt. Sie sind also eine tragende Säule der Sozialstaatsfinanzierung in Österreich.

Lohnnebenkosten werden laufend gesenkt

In der Vergangenheit kam es bereits zu zahlreichen Senkungen. Seit 2016 wurden die Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds von 4,5 auf 3,7 Prozent, die Beiträge zur Unfallversicherung von 1,3 auf 1,1 Prozent und die Beiträge zum Insolvenzentgelt-Fonds von 0,35 auf 0,1 Prozent gesenkt. Der Einnahmenentfall beträgt für die bisherigen Senkungen rund 1,67 Mrd. Euro pro Jahr. Berechnet wurde dieser Einnahmenausfall auf Basis von WIFO-Daten und vorhandenen Wirkungsfolgenabschätzungen der Regierung.

Diese Prognosen liegen aber zum Teil einige Jahre in der Vergangenheit und beziehen die starken nominellen Lohnsteigerungen der letzten Jahre nicht mit ein. Berücksichtigt man diese, könnten die bisherigen Senkungen bis zu 2,66 Mrd. Euro jährlich betragen. Die schleichende Aushöhlung des Sozialstaats wird dieses Jahr fortgesetzt mit der Senkung der Arbeitslosenversicherungsbeiträge. Dadurch kommen Mindereinnahmen von 100 – 210 Mio. Euro jährlich hinzu.

Steuerstruktur muss reformiert werden

Die Diskussion um die Senkung der Lohnnebenkosten verfehlt das eigentliche Problem, nämlich die ungerechte Steuerstruktur, die in Österreich besonders ausgeprägt ist. Für Arbeit fallen hohe Abgaben und Steuern an, für Vermögen hingegen kaum. Dies führt dazu, dass Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen das Gros des Steuer- und Abgabenaufkommens finanzieren. Dafür braucht es eine intensivere Debatte, die eine Reform der Steuer- und Abgabenstruktur zum Ziel hat.

Miram Fuhrmann - zur Person
Miriam Fuhrmann arbeitet seit Dezember 2020 im volkswirtschaftlichen Referat des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB). Ihre Schwerpunkte sind Steuer-, Finanz- und Budgetpolitik, Forschung und unternehmerische Sorgfaltspflichten. Sie ist stellvertretende Vorsitzende im Beirat der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und Mitglied im Beirats für Wirtschafts- und Sozialfragen.

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Lohnbetrug? Nächster Kurz-Freund fährt Firma an die Wand und soll jeden 3. Angestellten nicht voll bezahlt haben https://neuezeit.at/gastronomie-gehalt/ https://neuezeit.at/gastronomie-gehalt/#respond Tue, 19 Dec 2023 11:49:29 +0000 https://neuezeit.at/?p=22924 Betrugsverdacht: Der Gastronom und Kurz-Freund Martin Ho soll 78 seiner 250 Beschäftigten kein oder zu wenig Gehalt bezahlt haben. 41 Fälle von Mitarbeiter:innen landeten bereits vor Gericht. Insgesamt sollen Ho’s Unternehmen Löhne über 100.000 Euro nicht ausbezahlt haben, wie Kontrast recherchiert hat. Die Arbeiterkammer Wien prüft nun eine Anzeige wegen Betrugs gegen den Gastronomen. Dieser […]

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Betrugsverdacht: Der Gastronom und Kurz-Freund Martin Ho soll 78 seiner 250 Beschäftigten kein oder zu wenig Gehalt bezahlt haben. 41 Fälle von Mitarbeiter:innen landeten bereits vor Gericht. Insgesamt sollen Ho’s Unternehmen Löhne über 100.000 Euro nicht ausbezahlt haben, wie Kontrast recherchiert hat. Die Arbeiterkammer Wien prüft nun eine Anzeige wegen Betrugs gegen den Gastronomen.

Dieser Artikel basiert auf einer Partnerschaft mit Kontrast.

Zuerst René Benko mit der Signa-Pleite, jetzt der Gastronom Martin Ho. Innerhalb kürzester Zeit ist ein weiterer Kurz-Freund in den Negativ-Schlagzeilen. Der Szene-Gastronom Martin Ho – bzw. seine Dots-Gruppe – soll zig Beschäftigten die Löhne nicht (voll) bezahlt haben. Allein in diesem Jahr wandten sich 78 von seinen 250 Mitarbeiter:innen deshalb an die Arbeiterkammer. Ganze 41 Fälle landeten vor Gericht, weil das Unternehmen den Forderungen nicht nachkam. Ludwig Dvořák, Leiter der Abteilung Rechtsschutz der AK Wien erzählt, dass es bei den offenen Forderungen um satte 100.000 Euro geht.

Jeder 3. Mitarbeiter betroffen: Martin Ho soll Angestellten kein Gehalt bezahlt haben

Beschäftigten bei Lohnbetrug zu helfen, ist das Kerngeschäft der Arbeiterkammer. Jedes Jahr erstreitet sie für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich fast eine halbe Milliarde Euro – unter anderem wegen unbezahlter Überstunden oder fehlendem Lohn. Doch im Falle der Dots-Gruppe, zu der unter anderem fünf Nachtclubs, drei Restaurants und ein Hotel zählen, könnte laut Arbeiterkammer noch ein viel größerer Betrug vorliegen.

Denn von den drei Gesellschaften, die hauptsächlich von den Lohnforderungen betroffen sind, ist bereits eine insolvent – die beiden anderen könnten folgen. Alle drei haben seit kurzem weder Dots noch im Namen, noch einen neuen Eigentümer-Geschäftsführer. Dieser ist allerdings nicht nur selbst bereits als Privatperson insolvent, sondern auch Geschäftsführer von 16 weiteren insolventen Firmen.

AK vermutet: Ho steckt Angestellte in insolvente Firmen, damit er deren Löhne nicht selbst zahlen muss

Gleichzeitig dürften neue Dots-Gesellschaften entstehen, die neue Angestellte aufnehmen. Laufend werden neue Mitarbeiter:innen in der Gastronomiegruppe eingestellt.

Darauf deuten u.a. Aussagen von Beschäftigten hin, die sich an die AK gewandt haben. Ihnen seien neue Verträge zu anderen Dots-Gesellschaften angeboten worden. Aber weshalb sollte die Dots-Gruppe ihre Angestellten in Firmen einstellen, die bereits insolvent sind? Ludwig Dvořák von der Arbeiterkammer hat eine Vermutung. Denn laut ihm wurde den Arbeitnehmern angeboten, ihre ausstehenden Löhne von der AK – also dem Insolvenzfonds – bezahlt zu bekommen.

„Ist der Plan, die vom Dots-Namen, dem bisherigen Eigentümer und den Betriebsmitteln befreiten Gesellschaften als leere Hülle mitsamt den offenen Lohnschulden in die Insolvenz zu schicken und die Schulden vom Insolvenzfonds zahlen zu lassen?“, fasst Dvořák den Verdacht auf X zusammen.

Gastronomie-Skandal: Bei zu spät bezahltem Gehalt, sollen Arbeitgeber das Doppelte zahlen

Damit würden die Unternehmen die Kosten für die insolventen Firmen auf die Allgemeinheit abwälzen, beziehungsweise das Geld für die Löhne zwischenzeitlich für Unternehmenszwecke nutzen, anstatt sie fristgerecht zu bezahlen. Denn der Insolvenzentgeltfonds ist für den Fall vorgesehen, wenn ein Unternehmen pleitegeht und die offenen Löhne nicht mehr bezahlen kann – großteils finanziert durch Beiträge aller Unternehmen in Österreich.

Solche dubiosen Vorgänge und Insolvenzen will die Arbeiterkammer künftig genauer unter die Lupe nehmen. Sie hat eine neue Stabsstelle zur Betrugsbekämpfung eingerichtet und prüft in dem genannten Fall eine Anzeige wegen Betrugs.

Zusätzlich fordert die AK, dass Arbeitgeber bei zu spät bezahlten oder offenen Löhnen in Zukunft das Doppelte zahlen müssen. Damit will man solche Praktiken eindämmen.

Die Dots-Gruppe bestreitet die Vorwürfe und prüft rechtliche Schritte wegen Verdacht auf Ruf- und Kreditschädigung. Es seien keine direkten Unternehmen der Dots-Gruppe betroffen und Martin Ho nehme seit Jahren keine operativen Führungsaufgaben mehr wahr, heißt es in einer Aussendung. Und dass das Unternehmen trotz der ausstehender Löhne neue Mitarbeiter:innen anstellt, begründet es mit dem Fachkräftemangel und der saisonalen Schwankungen.

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Ist es vernünftig im Handel höhere Löhne einzuführen? Ja! Hier sind 4 Argumente https://neuezeit.at/argumente-fuer-hoehere-loehne-2/ https://neuezeit.at/argumente-fuer-hoehere-loehne-2/#respond Mon, 18 Dec 2023 09:05:56 +0000 https://neuezeit.at/?p=22910 9,4 Prozent höhere Löhne wollen die Angestellten im Handel. Den Arbeitgebern ist das zu viel. Dabei hat der Handel im letzten Jahr besonders hohe Gewinne gemacht. Warum es von den Arbeitgebern vernünftiger wäre, jetzt höhere Löhne einzuführen? Die NeueZeit erklärt’s – in nur vier Argumenten. Immer noch gehen Arbeiter und Angestellte für höhere Löhne auf […]

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9,4 Prozent höhere Löhne wollen die Angestellten im Handel. Den Arbeitgebern ist das zu viel. Dabei hat der Handel im letzten Jahr besonders hohe Gewinne gemacht. Warum es von den Arbeitgebern vernünftiger wäre, jetzt höhere Löhne einzuführen? Die NeueZeit erklärt’s – in nur vier Argumenten.

Immer noch gehen Arbeiter und Angestellte für höhere Löhne auf die Straße und auch in der letzten Adventwoche gehen die Warnstreiks weiter. Die Handelsangestellten pochen auf 9,4 Prozent mehr Lohn. Den Arbeitgebern ist das zu viel. „Bleibt’s vernünftig“, entgegnen sie den Gewerkschaften. Aber ist eine Lohnforderung, die nur knapp über der Inflation liegt, wirklich so unvernünftig?

Unser Fakten-Check zeigt: Lohnerhöhungen wären das Vernünftigste, was Arbeitgeber in der aktuellen Situation umsetzen könnten – und gerecht obendrein. Denn gerade der Handel hat in den letzten Jahren ordentlich Gewinne gemacht – für höhere Löhne, wäre also genug Geld vorhanden.

Argumente für höhere Löhne: Preise sind in den letzten zwei Jahren explodiert 

In den letzten zwei Jahren sind die Preise so stark gestiegen, wie zuletzt im Jahr 1975 – also seit fast 50 Jahren. Allein von Oktober 2022 bis September 2023 sind die Preise im Durchschnitt um 9,2 Prozent gestiegen. Besonders die Preise von lebensnotwendigen Gütern, wie Energie und Lebensmittel, sind explodiert. Für diese Güter müssen die Menschen heute einen weit größeren Teil ihres Einkommens ausgeben, als noch vor zwei Jahren. Höhere Löhne sind daher nur gerecht. Vor allem, weil die Eigentümer der Energie- und Lebensmittelkonzerne durch die Preisanstiege Extragewinne gemacht haben. Mit ihren Preiserhöhungen haben sie die Inflation sogar angefacht. Das hat die Nationalbank kürzlich in einem Bericht bestätigt.

Höhere Löhne helfen der Wirtschaft – davon profitieren letztlich wir alle 

Arbeitgeber sagen immer wieder, sie können keine höheren Löhne zahlen. Denn das würde ihre Unternehmen und somit die gesamte Wirtschaft ruinieren. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall: Wenn Arbeiter und Angestellte mehr Geld in der Tasche haben, geben sie auch mehr Geld aus. Dadurch steigt die Nachfrage, was wiederum die Wirtschaft ankurbelt. Und davon profitieren letztlich alle.

Dass höhere Löhne das beste Mittel gegen eine Rezession sind, sieht man aktuell in den USA: Dort konnten Gewerkschaften in vielen Branchen starke Lohnerhöhungen durchsetzen. Seitdem ist die Wirtschaft in den USA um knapp fünf Prozent gestiegen – der stärkste Anstieg seit fast zwei Jahren. Die höheren Löhne haben der amerikanischen Wirtschaft also keineswegs geschadet – im Gegenteil. 

Wir erwirtschaften pro Arbeitsstunde immer mehr – bekommen dafür aber nicht mehr 

Pro Arbeitsstunde erwirtschaften Arbeitnehmer heute doppelt so viel Gewinn für ihre Chefs, als noch in den 1970er-Jahren. Denn zum einen hat sich die Technik verbessert. Zum anderen unsere Arbeit: Wir arbeiten heute schneller und machen weniger Pausen. Obwohl die Arbeitgeber also doppelt so viel von unserer Arbeit haben, sind die Löhne seitdem nicht um das Doppelte gestiegen. Jedes Jahr gab es zwar leichte Lohnerhöhungen. Diese stehen aber in keinem Vergleich zu dem “Mehr” an Leistung, die die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Tag für Tag verrichten. 

Führungskräfte erhalten deutlich mehr als Angestellte 

Unternehmer, Manager und Eigentümer von Konzernen verdienen einen Haufen Geld. Das ist kein Geheimnis. Die Gehaltsunterschiede zwischen Führungskräften und einfachen Angestellten sind trotzdem beachtlich: Laut Statistik Austria verdienen Angestellte pro Jahr im Schnitt 25.900 Euro netto. Manager verdienen dagegen durchschnittlich 137.600 Euro im Jahr. Also mehr als fünfmal so viel wie einfache Angestellte. Und das sind nur die Nettogehälter. Brutto bekommen Führungskräfte nochmal um einiges mehr als Angestellte. 

Laut Felix Josef vom wirtschaftsanalytischen Forschungsinstitut Triconsult sind die Gehälter von Managerinnen und Managern in den letzten Jahren immer wieder erhöht worden. Der Grund dafür waren die hohen Unternehmensgewinne: „Die Branche, die im letzten Jahr besonders gewonnen hat, ist der Handel. Das sieht man auch an den Gehältern der Top-Manager und Top-Managerinnen in diesem Bereich“, sagt Felix Josef. Nun müssen die Gewinne nur noch bei den Angestellten auch ankommen.

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Zeit wird’s: Paketzusteller verdienen ab Jänner um 16 Prozent mehr https://neuezeit.at/paketzusteller-gehalt/ https://neuezeit.at/paketzusteller-gehalt/#respond Mon, 11 Dec 2023 15:07:31 +0000 https://neuezeit.at/?p=22810 Gute Nachrichten für Paketzusteller: Ab 1.1.2024 verdienen sie im Durchschnitt um 16 Prozent mehr als bisher. Das war dringend nötig, denn Paketzusteller arbeiten unter enormem Druck für wenig Geld – vor allem in der Weihnachtszeit. Je nach Lohnstufe bekommen sie ab nächstem Jahr um 160 bis 400 Euro mehr im Monat. Wer bringt die Onlinebestellungen […]

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Gute Nachrichten für Paketzusteller: Ab 1.1.2024 verdienen sie im Durchschnitt um 16 Prozent mehr als bisher. Das war dringend nötig, denn Paketzusteller arbeiten unter enormem Druck für wenig Geld – vor allem in der Weihnachtszeit. Je nach Lohnstufe bekommen sie ab nächstem Jahr um 160 bis 400 Euro mehr im Monat.

Wer bringt die Onlinebestellungen zu uns nach Hause, liefert die Lebensmittel in den Supermarkt oder die Medikamente in die Apotheken? Es sind die Beschäftigten des Kleintransportgewerbes. Gerade in der Vorweihnachtszeit laufen die Motoren der Paketzusteller-Autos heiß und ihr Geschäft auf Hochtouren. Für das nächste Jahr konnte die Gewerkschaft vida sich mit den Arbeitgebern auf ein Lohnplus von durchschnittlich 16 Prozent für die Paketzusteller:innen einigen. Ein Abschluss, der gerade in der Weihnachtszeit wichtig ist.

Verhandlungserfolg: 16 Prozent Lohnplus ab 1.1.2024

Ab 1. Jänner verdienen Paketzusteller endlich mehr. 16 Prozent höhere Gehälter konnte die Gewerkschaft vida für sie verhandeln. Viele Paketzustellerinnen und -zusteller üben den Job kaum länger als ein paar Monate aus. Zu stressig sind die Arbeitsbedingungen, zu schlecht die Bezahlung. Ab 1.1.2024 gibt es aber Verbesserungen: Arbeitgeberseite und Gewerkschaft konnten sich auf durchschnittlich 16 Prozent Lohnerhöhung einigen. So wollen beide Seiten die Beschäftigten länger in der Branche halten.

Faires Gehalt: 160-400 Euro mehr für Paketzusteller

Paketzusteller Gehalt
Foto von Arno Senoner auf Unsplash

Neueinsteiger:innen etwa mussten vorher fünf Jahre auf einen Sprung in der Lohntabelle warten. Ab 2024 erfolgen die Sprünge nun jährlich beziehungsweise schon nach drei Jahren in den oberen Lohnstufen. Die neue, massiv verbesserte Lohntabelle soll laut vida einerseits die Treue langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr wertschätzen. Andererseits ist das ein guter Anreiz, länger im Betrieb zu bleiben. Mit dem Abschluss wollen die Sozialpartner auch für weniger Fluktuation in der Branche sorgen.

Das freut nicht nur die Paketzusteller:innen, sondern auch uns zuhause – denn so landen die Weihnachtspakerl in Zukunft hoffentlich wieder rechtzeitig unterm Christbaum.

 

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Wieso jetzt der beste Zeitpunkt für eine Arbeitszeitverkürzung ist https://neuezeit.at/arbeitszeitverkuerzung/ https://neuezeit.at/arbeitszeitverkuerzung/#respond Tue, 05 Dec 2023 13:58:55 +0000 https://neuezeit.at/?p=22762 40 Stunden: Seit fast 50 Jahren hat sich unsere Arbeitszeit nicht mehr verkürzt. Dabei erwirtschaften wir in diesen 40 Stunden heute doppelt so viel, wie damals. Und immer mehr Menschen wollen weniger arbeiten. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, das durchzusetzen! Weil die Arbeitslosigkeit gerade besonders niedrig ist, haben die Beschäftigten dafür besonders gute Chancen. Die […]

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40 Stunden: Seit fast 50 Jahren hat sich unsere Arbeitszeit nicht mehr verkürzt. Dabei erwirtschaften wir in diesen 40 Stunden heute doppelt so viel, wie damals. Und immer mehr Menschen wollen weniger arbeiten. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, das durchzusetzen! Weil die Arbeitslosigkeit gerade besonders niedrig ist, haben die Beschäftigten dafür besonders gute Chancen.

Die letzte Arbeitszeitverkürzung ist fast 50 Jahre her. Seitdem hat sich die Arbeitswelt stark verändert: Die Technik hat sich verbessert, und wir erwirtschaften mehr in weniger Zeit. Mit jeder einzelnen Arbeitskraft machen Unternehmen heute weit mehr Gewinne als noch in den 1970er Jahren. Nur die Arbeitszeit ist noch genauso lang wie damals.

Dabei wäre jetzt der beste Zeitpunkt, das zu ändern. Denn immer mehr Menschen fühlen sich durch ihre Arbeit belastet und wollen weniger arbeiten. Gleichzeitig haben die Beschäftigten heute die beste Verhandlungsposition seit Langem. 

Bei niedriger Arbeitslosigkeit sitzen Beschäftigte am längeren Ast

Arbeitgeber betonen immer wieder, dass sie eine niedrige Arbeitslosigkeit wollen, doch in Wahrheit fürchten sie sich davor. Denn wenn es wenige Arbeitslose gibt, können Arbeitgeber ihre Angestellten nur schwer ersetzen. 

Das bedeutet: bei niedriger Arbeitslosigkeit haben die Beschäftigten die beste Verhandlungsposition, um bessere Arbeitsbedingungen für sich zu erkämpfen, z.B. höhere Löhne oder kürzere Arbeitszeiten. 

Im letzten Jahr ist die Arbeitslosigkeit zwar etwas gestiegen – von 6,3 Prozent im Jahr 2022 auf 6,5 Prozent im Jahr 2023. Sie liegt damit aber immer noch so niedrig, wie zuletzt im Jahr 2008 – also vor 15 Jahren. Somit wäre jetzt der beste Zeitpunkt seit Langem, um eine Arbeitszeitverkürzung durchzusetzen.

Unternehmen machen dank unserer Arbeit immer mehr Gewinne – doch wir bekommen dafür nicht mehr

Das letzte Mal wurde unsere Arbeitszeit im Jahr 1975 verkürzt – von 42 auf 40 Stunden. Daran hat sich bis heute so gut wie nichts verändert. Was sich aber schon verändert hat, sind die Gewinne der Unternehmen: Die sind seit 1975 immer weiter gestiegen. Allein dieses Jahr haben sich Österreichs börsennotierte Unternehmen 5,84 Milliarden Euro Gewinne ausgeschüttet – so viel wie noch nie zuvor in der Geschichte.

Die Gewinne der Unternehmen steigen vor allem deshalb, weil die Beschäftigten immer mehr leisten: In derselben Zeit müssen wir heute weit mehr Arbeit verrichten als früher. Im Schnitt erwirtschaften Beschäftigte heute doppelt so viel wie in den 1970er Jahren. Gleichzeitig hat sich die Technik verbessert und unsere Pausen sind kürzer geworden. 

Obwohl die Arbeitgeber immer mehr Leistung von uns bekommen, geben sie uns dafür nicht mehr: Wir arbeiten nach wie vor 40 Stunden in der Woche und an unseren Löhnen hat sich auch nicht viel verändert. 

Mehr Zeit für Freunde & Familie: Eine Arbeitszeitverkürzung würde uns glücklicher & gesünder machen

Zu viel Arbeit und Stress belasten das Immunsystem und den Kopf. Weil wir so lange arbeiten, werden wir öfter krank und können uns schlechter konzentrieren. Mit kürzeren Arbeitszeiten hätten wir nicht nur mehr Zeit für Familie und Freunde, sondern könnten uns außerdem besser konzentrieren und wären gesünder und glücklicher. 

Das lohnt sich auch für die Unternehmen: glückliche und gesunde Beschäftigte arbeiten besser und schneller – und das, ohne Druck von oben. Einige Unternehmen haben längst erkannt, dass sich das für sie auszahlt: Vom Elektroinstallateur, übers Hotel bis zum Friseurbetrieb: Quer durch alle Branchen und Bundesländer gibt es erfolgreiche Beispiele von Unternehmen, die ihren Angestellten kürzere Arbeitszeiten anbieten – und davon profitieren. 

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2022 trieben Reiche Umsatz an Luxusgütern um 20 Prozent in die Höhe https://neuezeit.at/reiche-krise/ https://neuezeit.at/reiche-krise/#respond Tue, 05 Dec 2023 11:45:05 +0000 https://neuezeit.at/?p=22757 Teure Taschen und luxuriöse Autos trotz Krise: Luxusgüter sind so beliebt wie nie zuvor. Im Jahr 2022 ist der weltweite Umsatz auf einen bisherigen Höchstwert von rund 353 Milliarden Euro angestiegen. Krisen, Krieg und Inflation stören die Superreichen wenig: Sie verdienen daran und sie lassen es sich gut gehen.  Krisen, Kriege, Teuerung – die gehen […]

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Teure Taschen und luxuriöse Autos trotz Krise: Luxusgüter sind so beliebt wie nie zuvor. Im Jahr 2022 ist der weltweite Umsatz auf einen bisherigen Höchstwert von rund 353 Milliarden Euro angestiegen. Krisen, Krieg und Inflation stören die Superreichen wenig: Sie verdienen daran und sie lassen es sich gut gehen. 

Krisen, Kriege, Teuerung – die gehen an den Reichen spurlos vorüber. Der Luxusgütermarkt wuchs 2022 um ein Fünftel. Leisten können sich teure Uhren, noble Taschen oder schicke Autos vor allem die Superreichen. Während unsereins mit gestiegenen Heizkosten, teuren Lebensmitteln oder horrenden Mieten kämpfen, konnten sich die Reichsten noch mehr Luxusgüter gönnen, denn je zuvor. 

Krise: Die Reichen können sich’s leisten

Für Reiche sind wirtschaftlich angespannte Zeiten kein Grund zum Sparen. Im Gegenteil, im Vorjahr haben sie den Umsatz des Luxusgütermarktes um 20 Prozent gesteigert. Luxusgüter wie teure Handtaschen oder luxuriöse Autos sind weniger von der Konjunktur abhängig als beispielsweise Marken und Produkte aus dem unteren oder mittleren Preissegment. Menschen mit einem durchschnittlichen oder niedrigem Einkommen müssen in Krisenzeiten zu sparen beginnen. Der Kauf einer luxuriösen Uhr oder eines noblen Sekts wird dann auf wirtschaftlich bessere Zeiten verschoben.

Was ist ein Luxusgut?
Luxusgut Definition: Was ein Luxusartikel ist, lässt sich nicht immer trennscharf unterscheiden. Ein Luxusgut ist jedenfalls teuer und qualitativ hochwertig. Außerdem sichert es dem Besitzer einen höheren gesellschaftlichen Status und Ansehen zu. Luxusgüter sind meistens keine „notwendigen“ Güter – auch die Volkswirtschaftslehre definiert sie als „superiore Güter“, deren Nachfrage im Gegensatz zu notwendigen Gütern mit zunehmendem Einkommen überproportional steigt.

Ein Spaß für die Reichen: Luxusgüter boomen auch in Krisenzeiten

In den kommenden Jahren dürfte die Luxusgüterbranche weiter wachsen. Mitte letzten Jahres rechneten verschiedene Studien mit einem Plus von 5 bis 10 Prozent. Schließlich wuchs der Luxusgütermarkt doppelt so stark auf 20 Prozent Gesamtumsatz im Vergleich zu 2021. Keine Spur von Krise. Mit der Corona-Pandemie im Jahr 2020 gab es zwar auch in der Luxusgüterindustrie einen kurzen Einbruch. Doch schon im darauffolgenden Jahr hat sich die Branche erholt. Auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine oder die steigende Inflation haben sich kaum auf Edelmarken ausgewirkt. Die Reichsten bleiben auch in Krisenzeiten am reichsten. 

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