Bildcredits: Hintergrund: © Martin Anger, Vordergrund: AnitaPitsch©JanaMackFotografie Kopie
Frau: In guter Gesellschaft – Hallo, ich bin Anita Pitsch. Früher habe ich mich um meine Kinder und unser Zuhause gekümmert. Heute, mit 60+ und einem abgeschlossenen Masterstudium bin ich Podcasterin, Journalistin und starte nun diese Kolumne. Mein Anliegen ist es, mich für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft einzusetzen und über Themen zu schreiben, die uns betreffen und bewegen, unabhängig vom Alter. Heute geht’s um Frauen, Wein und Sichtbarkeit.
Als ich mit 50 Jahren mein erstes Studium begonnen und meine Leidenschaft für den Journalismus entdeckt habe, hatte ich große Ambitionen, in dieser Branche Fuß zu fassen. Einmal ergab sich bei einem Event die Gelegenheit, mit einem Mann aus der Kommunikationsbranche über ein Praktikum zu sprechen. Ich erzählte ihm von meinen Zielen und davon, dass ich Journalistin werden wollte. Statt einer ermutigenden Reaktion kam seine Antwort schnell und spürbar abwertend:
„Du solltest lieber bei dem bleiben, was du bisher gemacht hast, denn bei Frauen ist das nicht so wie beim Wein: Je älter, desto besser.“
Ich dachte mir nur, so ein Frechheit. Damals hatte ich nicht den Mut und die Wut, die ich heute hätte. Heute würde ich ihm entgegnen, dass solche Aussagen nicht nur respektlos sind, sondern auch sexistisch und altersdiskriminierend.
Der Mann versuchte, mir einzureden, dass mein Alter und mein Geschlecht mich in meinen Ambitionen behindern würde. Eine diskriminierende Haltung, die sowohl Frauen als auch ältere Menschen in vielen Bereichen der Gesellschaft erfahren und die sie benachteiligt.
„Damals lächelte ich freundlich, heute lasse ich mir so etwas nicht mehr gefallen“
Vor allem würde ich mich nicht mehr von seiner Meinung verunsichern lassen. Im besten Fall würde ich ihm ins Gesicht lachen und sagen: „Wer so respektlos mit Frauen spricht, für den möchte ich gar nicht arbeiten.“ Danach würde ich mich einfach umdrehen und gehen.
Wenn wir einen Blick auf die Medienwelt werfen, wird das Thema Altersdiskriminierung besonders im Fernsehen noch viel deutlicher. TV-Moderatorinnen werden in der Regel im Alter von 50 Jahren vom Bildschirm „entfernt“ oder in Formate verschoben, die eine geringere Zuschauerreichweite haben. Die Fernsehsender verschenken dabei nicht nur Potenzial, sondern senden auch eine Botschaft an die Gesellschaft:
„Wenn du als Frau älter wirst, bist du nicht mehr relevant.“
Diese Ungleichbehandlung ist nicht gerecht und muss sich dringend ändern. Jeder Mensch, unabhängig vom Alter, verdient es, gesehen und gehört zu werden, vor und hinter der Kamera.
„Alle Menschen werden älter, sie sind ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft und besitzen ein enormes Wissen und einen großen Erfahrungsschatz“.
Das sollte anerkannt und gewürdigt werden, statt es zu entwerten.
In Ländern wie Japan und Schweden achtet die Gesellschaft ältere Menschen und respektiert sie. In Japan etwa werden ältere Menschen oft als Quelle der Weisheit angesehen und sind in der Gemeinschaft stark integriert. Auch in Schweden, Finnland und Schweiz gibt es gesetzliche Regelungen, die Altersdiskriminierung verhindern und die Teilhabe älterer Menschen im Arbeitsleben und in den Medien fördern.
„Wir sollten ein Umfeld schaffen, in dem ältere Menschen eine wertvolle Rolle spielen. In den Medien, im Arbeitsleben und in der Gesellschaft.“
Heute, mit 60+ und einem abgeschlossenen Masterstudium bin ich Podcasterin, Journalistin und starte nun diese Kolumne. Mein Anliegen ist es, mich für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft einzusetzen und über Themen zu schreiben, die uns betreffen und bewegen, unabhängig vom Alter.
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