Österreich

Gegen gleiche Bezahlung & für Kindergarten-Gebühren: 5 Gründe, warum Frauen nichts von ÖVP & FPÖ haben

ÖVP und FPÖ ist die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern offenbar kein großes Anliegen. Die beiden Parteien stimmten nicht nur im EU-Parlament gegen eine bessere Bezahlung von Frauen, sondern zuletzt auch im Parlament gegen alle 30 Forderungen des Frauenvolksbegehrens. 5 Gründe, warum Frauenpolitik und ÖVP & FPÖ nicht zusammenpassen.

1. ÖVP & FPÖ stimmten gegen eine bessere Bezahlung von Frauen

Frauen verdienen in Österreich im Schnitt 900 Euro brutto weniger als Männer. Auf die durchschnittliche Dauer eines Erwerbslebens (34,5 Jahre) hochgerechnet, fehlen Frauen am Ende ihres Berufslebens rund 430.000 Euro.

Die sogenannte Gleichstellungsstrategie der EU sollte diese Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen abbauen. Weitere Maßnahmen im EU-Plan: Projekte gegen Gewalt sowie der legale Zugang zu Verhütungsmitteln und Abtreibungs-Möglichkeiten. ÖVP und FPÖ nahmen vor allem den letzten Punkt als Vorwand, die Gleichstellungsstrategie 2015 im EU-Parlament als Ganzes abzulehnen. Sie stimmten damit auch gegen Maßnahmen zur besseren Bezahlung von Frauen.

2. ÖVP & FPÖ führten in Oberösterreich Kindergarten-Gebühren ein – Motto: „Frauen an den Herd“

2018 führten ÖVP und FPÖ Kindergarten-Gebühren in Oberösterreich ein. Seitdem müssen Eltern zwischen 42 und 110 Euro pro Monat hinblättern, wenn ihre Kinder am Nachmittag Betreuung brauchen.

Die logische Folge: Viele Eltern konnten sich den Kindergarten nicht mehr leisten. Schon ein halbes Jahr nach Einführung der Gebühren wurde jedes 10. Kind von der Nachmittagsbetreuung abgemeldet. Für Eltern und vor allem Frauen bedeuten die ÖVP-FPÖ-Gebühren: Job einschränken und zurück nach Hause, um die Kinder zu betreuen.

3. ÖVP und FPÖ strichen Frauenberatungen und Mädchenzentren das Geld

2018 hat die schwarz-blaue Regierung dem Frauenforum Salzkammergut in Ebensee und der Frauenberatungsstelle Inneres Salzkammergut in Bad Ischl das Geld gestrichen. Genauso dem Mädchen- und Frauenzentrum Insel in Scharnstein. Schon zuvor hatten sie drei Beratungsstellen für Mädchen in Linz den Geldhahn komplett abgedreht. Die Frauenwerkstatt in Wels musste 2019 zusperren, weil FPÖ und ÖVP bei den Förderungen kürzten.

4. ÖVP und FPÖ stimmten gegen das Recht auf Rückkehr zu Vollzeit, wenn die Kinder größer sind

Im Oktober 2017 beschloss das EU-Parlament eine Resolution: Wer von Vollzeit auf Teilzeit wechselt, soll ein Recht zur Rückkehr in die Vollzeitarbeit haben. Vor allem für Mütter, die nach der Geburt eines Kindes zeitweise ihre Arbeitszeit reduzieren möchten, ein wichtiger Beschluss. ÖVP und FPÖ stimmten dagegen.

5. ÖVP und FPÖ stimmten gegen alle 30 Forderungen des Frauenvolksbegehrens

482.000 Menschen haben 2018 das Frauenvolksbegehren unterschrieben. Davon sind ÖVP und FPÖ wenig beeindruckt. Sie stimmten im Parlament gegen alle 30 Forderungen des Volksbegehrens. Darunter sind Anträge wie ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung oder Transparenz bei unterschiedlichen Löhnen zwischen Männern und Frauen.

NeueZeit Redaktion

Ähnliche Artikel

  • Oberösterreich

FAQ zum neuen Hundehaltegesetz in OÖ: So bist du mit deinem Vierbeiner im legalen Bereich

Am 1. Dezember 2024 tritt in Oberösterreich das neue Hundehaltegesetz in Kraft. Initiiert hat es…

21. November 2024
  • Politik

VW in der Krise: 30.000 von 120.000 Mitarbeiter:innen bangen um ihre Jobs

30.000 Jobs beim deutschen Automobilhersteller VW wackeln. Außerdem soll die Belegschaft von Volkswagen auf 10…

21. November 2024
  • Steiermark

B70 neu: Warum sich die steirische SPÖ zum Ausbau der Landesstraße bekennt

Der steirische Bezirk Voitsberg kämpft mit Verkehr, Lärm und Feinstaub – der Ausbau der Landesstraße…

18. November 2024
  • Wirtschaft

Frechheit! René Benko residiert in Privatvilla, während 1.350 Kika/Leiner-Mitarbeiter Jobs verlieren

Die Möbelkette Kika/Leiner ist pleite. Schon wieder, denn das Sanierungsverfahren ist gescheitert. Bereits 2023 musste…

18. November 2024
  • Allgemein

Novomatic AG und Admiral Casinos & Entertainment AG begehren die Veröffentlichung folgender GEGENDARSTELLUNGEN

Gegendarstellung namens der Novomatic AG   „Gegendarstellung:  Sie halten auf der Website (§ 1 Abs 1…

15. November 2024
  • Oberösterreich

Musik, Sport, Politik: Hier sind fünf berühmte Oberösterreicher, die jeder kennen sollte

Von der Musik über den Sport bis hin zur Politik: Oberösterreich hat viele Talente und…

15. November 2024