Während und nach Fußballspielen gibt es mehr häusliche Gewalt als sonst – vor allem bei internationalen Turnieren. Ursache ist nicht Fußball, sondern Alkohol. Aktuelle Forschung bietet Lösungsansätze, um die Gewalt einzudämmen.
Sicher war vor dem EM-Finale im Männerfußball wenig. Nur so viel war klar: Millionen werden zusehen, Alkohol und Tränen fließen. Leider war noch etwas gewiss. Egal, wie das Speil ausgeht: die Fälle häuslicher Gewalt werden explodieren. Im Web boten zahlreiche Menschen Schlafplätze für Betroffene Frauen und Kinder an.
Englische Fußballfans singen bei jedem Spiel der Nationalmannschaft das Lied “Three Lions”. Sein Refrain “it’s coming home” bekommt nach dem Spiel eine traurige Bedeutung. Dann ist es nämlich oft der alkoholisierte Partner, der nach Hause kommt. An Spieltagen steigt die häusliche Gewalt um durchschnittlich 8,5%. Das zeigt eine Studie der London School of Economics and Political Science. Für sie wurden Polizeidaten nach knapp 800 Fußballspielen in den Jahren zwischen 2012 und 2019 im Großraum Manchester ausgewertet.
Noch extremer sind die Zahlen bei Welt- und Europameisterschaften. Nach den WM-Spielen der englischen Mannschaft steigt das Risiko für häusliche Gewalt bei einem Sieg um 27,7% – im Fall einer Niederlage sogar um 33,9%. Für Österreich gibt es bisher keine vergleichbaren Daten.
Woran liegt das? An den Emotionen, die hochkochen? Am Alkohol, der bei den Spielen in Strömen fließt? Oder an beidem?
Der gemeinsame Nenner aller Fälle ist Alkohol. Egal wer spielt und wie das Match ausgeht: Ist kein Alkohol im Spiel, gibt es auch nicht mehr häusliche Gewalt als sonst. Deshalb passieren auch mehr Übergriffe, wenn die Spiele früher, oder am Wochenende stattfinden. Denn dann wird länger und mehr getrunken und das führt zu wiederum zu mehr Gewalt.
Darunter leiden immer Frauen. Allgemein trifft häusliche Gewalt fast immer Frauen – in Österreich zu 84%. Und sämtliche Erhebungen kommen zum gleichen Ergebnis: Nach Spielen steigt ausschließlich Gewalt, die Männer gegen Frauen verüben.
Während des EM-Finales boten deshalb Menschen in verschiedenen sozialen Netzwerken Frauen Schlafplätze als Schutz vor ihren alkoholisierten und möglicherweise aggressiven Partnern an. Dass England verlor, ließ noch mehr Übergriffe fürchten.
Der Schlüssel zu weniger häuslicher Gewalt nach Fußballspielen ist also weniger Alkohol. In aktuellen Studien schlagen Expertinnen und Experten daher konkrete Maßnahmen vor. So sollen Spiele später und während der Woche stattfinden. Denn dann wird weniger getrunken. Sie wollen auch die Fans selbst ins Boot holen: Aufklärungsangebote sollen sie dazu bringen, weniger zu trinken und darauf auch bei anderen zu achten. Zu guter Letzt sollte an schwer alkoholisierte oder bereits auffällige Personen in Bars einfach kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden.
Außerdem fordern sie zusätzliche Anlaufstellen für Betroffene häuslicher Gewalt.
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