Geburtenstation/ Waidhofen an der Ybbs: Weil Personalsituation seit zehn Jahren angespannt ist, muss das Landesklinikum Waidhofen Ende März die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe schließen. Schwangere müssen ab dann bis zu 35 Minuten länger zu Kontrolluntersuchungen oder Entbindungen in umliegende Spitäler nach Amstetten oder Scheibbs fahren.
„Da sich die angespannte ärztliche Personalsituation immer weiter zuspitzt, kommt es mit 24. März 2024 zur Einstellung aller Leistungen der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Landesklinikum Waidhofen/Ybbs.“
Das schreibt das Landeskliniken Waidhofen an der Ybbs auf seiner Webseite. Ist das der Anfang vom Ende des Spitals in Waidhofen? Laut Fragenkatalog auf der Webseite – „Nein“. In anderen Bereichen hätte man noch genug Personal. Doch im Bereich der Frauenheilkunde und der Geburtshilfe rennen dem Landesklinikum förmlich die Mitarbeiter:innen davon.
Aber wie konnte es zu der dramatischen Situation im Klinikum Waidhofen an der Ybbs kommen? Und was passiert mit all jenen, die kurz vor ihrem Entbindungstermin stehen? Seit unglaublichen zehn Jahren ist die Personalsituation im Waidhofner Landesklinikun angespannt. 2022 musste die Abteilung sogar für mehrere Wochen ausgesetzt werden. Der Personalschlüssel bei den Dienstplänen sei einfach zu niedrig gewesen.
Mit so geringer Belegschaft könne man eine sichere Geburtenstation nicht länger aufrecht erhalten. Deshalb haben der Betriebsrat und das Landesklinik eine Gefährdungsanzeige und Überlastungsmeldung an die Geschäftsführung der Gesundheitsregion Mostviertel übermittelt.
Bis 24. März sind Geburten in Waidhofen noch möglich, danach ist Schluss. Mit 24. „werden alle Leistungen der Abteilung Frauenheilkunde und Geburtshilfe eingestellt. Am 10. März 2024 sind die letzten vorgeburtlichen Untersuchungen (insbesondere CTG-Kontrollen) möglich, um voraussichtlich noch im Landesklinikum Waidhofen/Ybbs entbinden zu können“, ist auf der Webseite im Fragenkatalog zu lesen.
Für all jene Schwangeren, die schon in Waidhofen gemeldet sind, werde dann ein persönlicher „Fahrplan“ entwickelt. Apropos fahren – auch das wird nun für werdende Mütter und Väter umständlicher. 30 Minuten brauchen sie von Waidhofen nun länger ins nächste Spital nach Amstetten, 35 Minuten ins Landeskrankenhaus Scheibbs.
Dieser Schritt sei alternativlos, begründet man die Entscheidung die Station zu schließen. Fakt ist auch, dass im ganzen Land Fachärzt:innen im öffentlichen Gesundheitssystem, vor allem in der Gynäkologie, fehlen. Im privaten Bereich gibt es sie aber doch, die Fachärzte. Expertinnen und Experten fordern daher seit Jahren das System der Wahl- und Kassenärzte zu reformieren. Denn in Österreich sollten alle eine gute Gesundheitsversorgung genießen – von den Jüngsten, bis zu den Ältesten. Und zwar unabhängig vom Geldbörserl.
Das fordert auch eine Petition der SPÖ Bezirk Amstetten. 5.000 Menschen haben schon unterschrieben und wollen die Geburtenstation retten. Bei etwa 11.000 Einwohnern in Waidhofen ein klares Zeichen für den Erhalt unseres starken Gesundheitssystems.
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