Tirol

Klinik Innsbruck zeigt’s vor: Speziell geschultes Personal in Gewaltambulanz

1,1 Millionen Patient:innen werden jährlich in der Klinik Innsbruck betreut, fast jede:r dritte Patient:in davon ist von Gewalt betroffen. Forderungen nach besserem Opferschutz und Betreuungsangeboten rücken anlässlich des Internationalen Weltfrauentags am 8. März in den Mittelpunkt. Aber auch die Möglichkeit Beweise rasch und vor Gericht verwendbar zu sichern, damit Gewalttäter erfasst werden können.

 Jede 3. Frau ist in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Die polizeilichen Wegweisungen sind im Vorjahr um 1000 auf 14.600 angestiegen. Die meisten Täter bleiben auf freiem Fuß. Deswegen fordert die Tiroler Landesfrauenvorsitzende und SPÖ-Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim dringend noch bessere Opferbetreuung wie beispielsweise in der Klinik Innsbruck, mehr Anlaufstellen für Betroffene und einen Ausbau der Gerichtsmedizin. Nur so könnten betroffene Frauen die erfahrene Gewalt nachweisen.

Gewaltambulanz Innsbruck ist wichtige regionale Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen

Der Zugang zur Gewaltambulanz Innsbruck ist niederschwellig. Opfer werden rasch versorgt. Das Personal ist entsprechend geschult. Das liegt aber nicht an den gesetzlichen Rahmenbedingungen, sondern viel mehr an der Eigeninitiative der Mitarbeiter:innen im Spital. Damit das so bleiben kann, müssen mehr finanzielle Mittel her, das fordert Yildirim.

Österreich war im europäischen Vergleich lange unter den Vorreitern, wenn es um Verbesserungen punkto Gewaltschutz ging. Dennoch sind die Frauenmorde in keinem anderen EU-Land so exorbitant hoch und anhaltend wie hierzulande. Deswegen erstarken immer mehr Forderungen, die über die Opferbetreuung hinausgehen: Mehr gerichtsmedizinische Gutachten und eine wirksame Strafverfolgung seien nun wesentlich.

Gewaltambulanzen sind wichtig für Beweissicherung bei Straftaten

Gewaltambulanzen sind nicht nur da, um Gewaltopfer zu verarzten und zu betreuen, sondern auch um Beweise zu sichern. Die schwarz-grüne Bundesregierung war bisher nicht bereit in diesem Feld etwas voranzubringen, meint Yildirim und verdeutlicht: „Wir haben in Österreich ein massives Problem mit häuslicher Gewalt und Gewalt gegen Frauen. Für akut von Gewalt betroffene Frauen braucht es Opferschutz, Beratungs- und Betreuungsangebote, aber auch die Möglichkeit Beweise rasch und vor Gericht verwendbar zu sichern und dazu sind die entsprechenden Mittel zur Verfügung zu stellen“, so die Landesfrauenvorsitzende der Tiroler SPÖ-Frauen Selma Yildirim.

NeueZeit Redaktion

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