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„Habe nichts ausgelassen“: Schauspiel-Legende Helmut Berger mit 78 gestorben

„Ich habe nichts ausgelassen und bin mein Leben lang gegen den Strom geschwommen.“ Jetzt ist der österreichische Schauspieler Helmut Berger im Alter von 78 Jahren gestorben. Berger war ein Mann der Extreme und ein Ausnahmetalent: Neben der Schauspielerei an der Seite von Größen wie Romy Schneider, Elizabeth Taylor und Henry Fonda war er bekannt für Alkohol, Drogen und Sex – frei nach dem Motto „La Dolce Vita“. Nun ist er in seiner Salzburger Seniorenresidenz in den frühen Morgenstunden „friedlich eingeschlafen“, wie sein Management mitgeteilt hat.

Einst galt er als „schönster und begehrenswertester Mann der Welt“ – 1970 zierte er als erster Mann das Cover der Vogue. Jetzt ist die österreichische Schauspiel-Legende Helmut Berger tot. Laut seinem Management ist Berger in seiner Heimatstadt Salzburg im Alter von 78 Jahren friedlich eingeschlafen.

Der weltberühmte Schauspieler war aber nicht nur für seine Filmrollen – unter anderem an der Seite von Hollywood-Größen wie Romy Schneider, Elisabeth Taylor und Henry Fonda bekannt. Bergers gesamtes Leben war von Alkohol- und Drogeneskapaden, Sexskandalen, Selbstmordversuchen und tiefen Abstürzen geprägt.

Der Beginn einer internationalen Karriere

1944 kam Helmut Berger in Bad Ischl im Salzkammergut als „Helmut Steinberger“ auf die Welt. Dort verbrachte er auch seine Kindheit und Jugend, wollte aber später raus aus dem Dorf und die weite Welt erkunden. Anfang der 60er Jahre verdiente Berger sich sein erstes Geld als Fotomodell in Paris und London, bis er vom italienischen Regisseur Luchino Visconti entdeckt wurde. Dieser machte ihn dann zum weltberühmten Schauspieler, als er ihm 1969 eine Rolle in seinem Historienfilm „Die Verdammten“ gegeben hat: Eine NS-Geschichte über eine deutsche Industriefamilie.

In „Ludwig II“ (ebenfalls unter der Regie von Visconti) schaffte er als nervös-paranoider Bayernherrscher an der Seite von Romy Schneider dann seinen internationalen Durchbruch. Helmut Berger drehte noch mit weiteren Hollywood-Granden wie Elizabeth Taylor, Henry Fonda, Anthony Hopkins (Hannibal) und Burt Lancaster. Er spielte in Filmen wie „Der Pate – Teil III“, „Das Bildnis des Dorian Gray“ und „Die Rivalin“ mit.

„Sex, Drugs & Rock´n Roll” bestimmten von nun an Bergers Leben

Der Regisseur Luchino Visconti war nicht nur Bergers Entdecker, sondern auch zwölf Jahre lang sein Lebensgefährte, bis er 1976 an einem Schlaganfall gestorben ist. Mit dem Tod des italienischen Regisseurs kam auch der Absturz vom einst „schönsten Mann der Welt“. Das Ableben seiner großen Liebe hat Berger nie verkraftet. Er ertränkte seinen Kummer in Alkohol, Drogen und Sex.

„Ein Jahr nach dem Tod von Luchino Visconti wollte ich mir das Leben nehmen. Leider hat mich die römische Haushälterin, die sonst immer erst am Nachmittag kommt, gefunden“, so Berger.

In den folgenden Jahren konnte er an seine früheren Erfolge nicht mehr anknüpfen und stürzte sich vollends in das Partyleben. Vor allem aber „schockte“ er die Öffentlichkeit mit seinem freizügigen Sexleben – sowohl mit Frau und Mann.

Helmut Berger ist tot: Schocknachricht für die österreichische Filmszene

Doch all die Partys und kurzen Affären konnten seine innere Leere nach dem Tod seines Lebensgefährten nicht füllen. „Ich bin total versackt“, sagte er 1996 Harald Schmidt in dessen damaliger Sat.1-Show. Danach folgten Auftritte wie 2013 in der RTL-Skandalshow „Das Dschungelcamp“ und eine Medien-inszenierte Hochzeit im Jahr 2015 mit dem 36 Jahre jüngeren Designer Florian Wess, der sich im selben Jahr wieder von ihm trennte. Im November 2019 gab Berger schließlich bekannt, aus gesundheitlichen Gründen seine Schauspielkarriere zu beenden. Bis zuletzt lebte er abseits der Öffentlichkeit „zufrieden, glücklich und gut gelaunt“ in Salzburg.

Lena Fürst

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