Eine Studie des Journal of Epidemiology & Community Health kommt zum Schluss, dass in den USA bereits eine geringe Erhöhung der Mindestlöhne zu einem deutlichen Rückgang an Suiziden führen würde. In den letzten Jahren steigen die Suizide in der USA stark an. Alleine seit 1999 hat sich ihre Zahl um 33 Prozent erhöht. In Industriestaaten ist die Rate nur in Japan und Finnland noch höher.
Die Studie zeigt nun, dass bereits eine Erhöhung des Mindestlohns um einen Dollar die Suizidrate um 3,4 bis 5,9 Prozent sinken lassen würde. Wobei sich der Effekt im Lauf der Zeit eher erhöhen würde. Bei einer Erhöhung um 2 Dollar wäre der Effekt noch größer. In jedem Fall ist er besonders in Wirtschaftskrisen wie 2009 groß. Was darauf hindeutet, dass in solchen Krisen besonders viele Menschen Arbeit nur zum Mindestlohn finden können.
Implizit zeigt die Studie auch die Bedeutung eines ausgebauten Sozialstaates für die Suizidprävention. Schon relativ geringe Mittel können Menschen aus größten Notlagen befreien. Eine unmittelbare Vergleichbarkeit mit Österreich ist nicht gegeben, da bei uns der Sozialstaat wesentlich besser ausgebaut ist. Gerade deshalb wäre eine Vergleichsstudie in Europa sicher interessant.