Kärnten

Klima-Vorzeigeland Kärnten: Grüne Energie deckt den gesamten Strombedarf

In Kärnten geht die Energiewende gut voran. Das zeigt eine Studie des Dachverbandes „Erneuerbare Energie Österreich“. Tatsächlich deckt Kärnten seinen gesamten Strombedarf mit grüner Energie. Wasserkraft ist dabei besonders wichtig. Die Menge an produziertem Öko-Strom macht sogar Exporte in andere Bundesländer möglich. Damit hilft Kärnten Österreich beim Erreichen der Klimaziele.

Kärnten versorgt sich vollständig mit grüner Energie

Ganze 104 Prozent beträgt der Anteil an erneuerbarer Energie aktuell in Kärnten. Das bedeutet, dass mehr grüner Strom produziert als verbraucht wird. Es ist daher möglich, grünen Strom in andere Bundesländer zu exportieren. Diese positive Bilanz hat Kärnten vor allem der Wasserkraft zu verdanken. 5,2 Terrawattstunden an Strom pro Jahr gewinnt das Land aus seinen zahlreichen Flüssen. Damit deckt Kärnten fast 90 Prozent des Energiebedarfs aus nachhaltiger Wasserkraft. Besonders hoch ist auch der Anteil an Strom aus Biomasseanlagen. Insgesamt werden 0,8 Terrawattstunden pro Jahr gewonnen. Das ist österreichweit der dritthöchste Wert. Bezogen auf die Einwohnerzahl liegt Kärnten im Biomassebereich an der Spitze. Klimaschädliche fossile Brennstoffe spielen dagegen überhaupt keine Rolle mehr. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass Kärnten als einziges energieautarkes Bundesland vollständig auf Erdöl, Erdgas und Kohle verzichtet.

Erneuerbare Energie wird in Kärnten weiter ausgebaut

Die positive Situation im Hinblick auf erneuerbare Energien ist für die Kärntner Landesregierung ein Ansporn dazu, weiter am großzügigen Ausbau der grünen Stromerzeugung zu arbeiten. So setzt man im Bereich der Wasserkraft auf Erweiterungen und Effizienzsteigerungen bei bestehenden Systemen. Andererseits werden Wind- und Sonnenenergie in Zukunft eine größere Rolle spielen. In Kärnten sind derzeit drei Standorte für den Bau von Windkraftanlagen freigegeben.

Beim Ausbau der Photovoltaik setzt die Landesregierung auf die Nutzung bestehender künstlicher Flächen, wie Dächern, damit es nicht zur Verbauung von Grünräumen kommt. Umweltlandesrätin Sara Schaar (SPÖ) fasst die Strategie des Landes Kärnten so zusammen: „Gerade im Hinblick auf den zu erwartenden massiven Ausbau der Photovoltaik-Stromproduktion ist es Aufgabe der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit es bei der Energiewende zu keinen Ungerechtigkeiten kommt. Es braucht solidarische Systeme unter dem Gesichtspunkt des Leistungsbezuges und einer Förderlandschaft, die soziale Verwerfungen nicht zulässt.“ Sie betont damit das Grundprinzip des sozial verträglichen Umweltschutzes. Die ambitionierten Ausbaupläne im Bereich der erneuerbaren Energie werden die Produktion an grünem Strom weiter steigern. Damit leistet Kärnten auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Klimawende in ganz Österreich.

Kärnten achtet auf seine Naturschätze

So wie die Produktion von grüner Energie ist auch der Naturschutz in Österreichs südlichstem Bundesland von überaus großer Bedeutung. Neben den Seen haben dabei die Kärntner Wälder Priorität. Der Waldbestand umfasst insgesamt 584.000 Hektar. Damit sind 61,2 Prozent der Landesfläche von Wald bedeckt. Nur in der Steiermark ist dieser Wert etwas höher. Bezogen auf die Einwohner liegt Kärnten jedoch an der Spitze. Auf jeden Einwohner kommt nämlich etwas mehr als ein Hektar Wald. Außerdem wächst in keinem anderen österreichischen Bundesland der Vorrat an Volumsfestmeter Holz so schnell wie in Kärnten. Daran hat die Landesregierung großen Anteil. Insgesamt sind 17,6 Prozent des Waldbestandes als Schutzwald ausgewiesen. Somit tragen grüne Energie und Naturschutz gleichermaßen zu Kärntens Status als Vorzeigeland im Klimabereich bei.

Martin Amschl

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