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Kärnten reformiert die Kinderbetreuung im Bundesland. Die Landesregierung reduziert die Gruppengröße in Kindergärten von 25 auf maximal 20 Kinder, um die Kleinsten besser betreuen zu können. Pädagoginnen und Pädagogen bekommen bis zu 40% mehr Gehalt und müssen künftig nur mehr 37 Wochenstunden arbeiten. Das soll die Arbeitsbedingungen verbessern und mehr Fachkräfte in die Kindergärten locken.
Für Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist es die „größte Reform im Bereich der Elementarpädagogik seit 1945 und ein Meilenstein für alle Kinder, Familien und Pädagoginnen und Pädagogen“. Ziel des großen Reformpakets sei es, die Qualität der Kinderbetreuung sowie die Arbeitsbedingungen für die Pädagog:innen zu verbessern – und so Kärnten weiter zur „kinderfreundlichsten Region Europas“ auszubauen.
Festgeschrieben werden die Reformen – kleinere Kindergarten-Gruppen, mehr Gehalt fürs Personal sowie kürzere Arbeitszeiten – im Kärntner „Bildungs- und Betreuungsgesetz“. Die Novelle dazu hat die Landesregierung bereits in Begutachtung geschickt. Bis Ende November können Stellungnahmen zum neuen Kindergartengesetz in Kärnten abgegeben werden. Anfang des kommenden Jahres soll es dann im Landtag beschlossen werden, sodass die Neuerungen bereits mit Start des nächsten Kindergartenjahres im Herbst 2023 in Kraft treten können.
Ein Kernpunkt der Reform ist die schrittweise Reduzierung der Kindergarten-Gruppengröße von derzeit 25 auf maximal 20 Kinder bis 2028. Sind weniger Kinder in einer Gruppe, haben die Pädagog:innen mehr Zeit, sich individuell um die einzelnen Kinder zu kümmern.
Mit den kleineren Gruppen wird die Anzahl der Gruppen insgesamt steigen, mehr Räume sind notwendig. Um diesen Mehrbedarf abzudecken, will Landeshauptmann Kaiser den Schulbaufonds des Landes in einen Bildungsbaufonds umwandeln und mit einer Einmalzahlung von 10 Millionen Euro aufstocken. Das heißt: Kärnten investiert mehr Geld in den Ausbau von Kindergärten. Das dazugehörige Gesetz soll ebenfalls Anfang 2023 beschlossen werden.
Die Arbeitsbedingungen für das Personal werden gleich auf mehreren Ebenen verbessert. Ab dem kommenden Kindergartenjahr will das Land die Arbeitszeit auf 37 Wochenstunden reduzieren. Zudem bekommen die Pädagog:innen mehr Vor- und Nachbereitungszeit – und mehr Gehalt.
Derzeit gelten für die Kinderbetreuungs-Fachkräfte unterschiedliche Gehaltsschemata. Deshalb lässt sich nicht pauschal sagen, wie hoch die Gehaltserhöhung ausfällt. Durchschnittlich bekommen Pädagog:innen und Assistent:innen ab nächstem Jahr 20% mehr Lohn. Insbesondere bei privaten Kindergärten können die Gehälter aber auch um bis zu 40% steigen. ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Silvia Igumnov rechnet vor: „Ab Herbst 2023 wird eine Kleinkindbetreuerin im 3. Berufsjahr monatlich 343 Euro netto mehr, eine Kindergartenpädagogin im 6. Berufsjahr um 160 Euro mehr verdienen.“
Die deutlich höheren Löhne machen den Beruf nicht nur für Neu- und Quereinsteiger:innen attraktiver, sondern sind auch eine kräftige Teuerungshilfe für das bestehende Personal.
„Diese Maßnahmen sind eine Wertschätzung gegenüber den Pädagoginnen und Pädagogen und tragen dazu bei, diese gesellschaftlich äußerst wichtigen Berufe attraktiver zu machen“, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser zum Reformpaket.
In die Verhandlungen zur großen Kindergarten-Reform hat die SPÖ-ÖVP-Landesregierung auch den Gemeindebund, den Städtebund sowie die Gewerkschaft eingebunden. Alle Maßnahmen zusammengerechnet kosten das Land künftig 17 Millionen Euro mehr pro Jahr.
In ganz Kärnten arbeiten rund 3.600 Personen in 700 elementarpädagogischen Einrichtungen. Sie betreuen insgesamt 22.000 Kinder. Seit Peter Kaiser Landeshauptmann ist, hat Kärnten das Budget für Elementarpädagogik von 44 Millionen auf 90 Millionen Euro erhöht.
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