Immer mehr Investoren entdecken die Kärntner Almen als mögliche Goldgrube. Der Landtag will sie jetzt vor Verbauung mit Luxushütten und Chalets schützen und für die Kärntnerinnen und Kärntner als frei zugängliche Erholungsgebiete erhalten.
Fast ein Sechstel der Kärntner Landesfläche sind Almen – und sie boomen. Immer mehr Investoren wollen die Almen mit Hütten und Chalets verbauen, um sie gewinnbringend vermieten oder verkaufen zu können. Das war am Donnerstag auch Thema im Landtag. SPÖ, ÖVP und FPÖ wollen die heimischen Almen vor Verbauung mit Luxuschalets schützen.
„Die Kärntner Almen gehören uns allen. Also müssen sie auch uns allen als Erholungsraum offenstehen“, sagt SPÖ-Klubchef Herwig Seiser.
Etwa 75.000 „kalte Betten“ sollen derzeit auf den Kärntner Almen in Berghütten als Zweitwohnsitze herumstehen. Also Betten und Hütten, die nur wenige Wochen im Jahr als Feriensitze genutzt werden, aber mitten in wertvollen Almflächen platziert sind.
Zuletzt war etwa eine Verbauung der Klagenfurter Schleppe-Alm im Gespräch. Diesem Projekt hat aber Raumordnungsreferent Daniel Fellner (SPÖ) bereits eine Absage erteilt. Das ist durch das neue „Raumordnungsgesetz“ möglich, das mit Jahresbeginn 2022 in Kraft getreten ist. Im Gesetzt ist festgehalten, dass Gebiete mit ökologischen Funktionen und natürlichen Ressourcen zu sichern sind und wertvolle Freiräume landschaftlich unberührt bleiben sollen – das trifft freilich auch auf viele Almen zu.
„Wir können Fehler, die in der Vergangenheit passiert sind, nicht wieder gut machen. Aber wir können mit den Mitteln, die uns das neue Raumordnungsgesetz zur Verfügung stellt, Verhüttelungs-Phantasien von Investoren an besonders begehrten und deswegen gewinnbringenden Plätzen einen Riegel vorschieben“, sagt Landesrat Fellner.
Zum bereits bestehenden Raumordnungsgesetz will der Kärntner Landtag jetzt noch weiter nachschärfen, um die Almen zu schützen. Die FPÖ legte im Landtag eine Petition mit 8.700 Unterschriften vor, die den Almen-Schutz in die Landesverfassung schreiben will. Die Freiheitlichen sprechen sich auch gegen neue Windparks auf den Almen aus.
Für SPÖ-Klubobmann Seiser sind die Almen „einzigartige Erholungsräume“, die von allen Kärntnerinnen und Kärntnern genutzt werden können sollen. Besonders profitorientierte Investoren sind den Sozialdemokraten ein Dorn um Auge: „Auf die Allgemeinheit dürfen keine Kosten für exklusive Almen-Immobilien zukommen, von denen dann nur wenige Investoren profitieren“, sagt Seiser.
Die SPÖ plant konkrete Verbauungsverbote in unzerschnittenen Freiräumen. So sollen die heimischen Almen samt Natur und Artenvielfalt geschützt werden.
Die ÖVP will „klare Spielregeln“, aber die Almen trotzdem touristisch nutzen. Für Bäuerinnen und Bauern seien die Almen als Futtergrundlage unentbehrlich.
Nur das Team Kärnten plädiert dafür, die Investoren nicht zu verscheuchen. Es brauche zwar Grundregeln, den Bedarf für neue Gesetze zum Schutz der Almen sieht Team Kärnten Obmann Gerhard Köfer aber nicht.
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