Um die Kinderbetreuung in Oberösterreich steht es schlecht: Nur jedes fünftes Kind hat überhaupt eine Chance auf einen Krabbelstubenplatz. Zum Bundesdurchschnitt fehlen weitere 3.600 Betreuungsplätze für Kleinkinder unter drei Jahren. SPÖ-Klubvorsitzender Michael Lindner fordert jetzt die zuständige Landesrätin Christine Haberlander auf, die Mittel zum Ausbau der Krabbelstuben zu verdoppeln.
In Oberösterreich fehlen 3.600 Betreuungsplätze für Kleinkinder – erst dann läge man überhaupt im Bundesdurchschnitt. Das geht aus der Kindertagesheimanalyse der Statistik Austria hervor. Oberösterreich liegt damit weit abgeschlagen auf dem vorletzten Platz im Bundesländervergleich. Nur in der Steiermark gibt es noch weniger Betreuungsplätze für unter 3-Jährige.
Zum Vergleich: Im Österreichdurchschnitt haben immerhin 30 % der Kleinkinder einen Krippenplatz. In Wien sind es sogar fast 40 %.
Nur knapp 20 % der Kinder in Oberösterreich haben überhaupt die Chance, einen Platz in einer Krabbelgruppe zu bekommen. Das belastet Familien und vor allem auch Alleinerziehende. Ohne einen Betreuungsplatz – oder zumindest die Aussicht auf einen – ist es für viele schwer, den Arbeitsalltag zu planen.
„Kinder, Familien und Pädagog:innen in Oberösterreich haben sich Besseres verdient, nämlich echte Wahlfreiheit“, kritisiert SP-Klubvorsitzender Michael Lindner.
Oberösterreich erfüllt heuer gerade einmal die vorgegebene Betreuungsquote (20 %) von 2011. Der Ausbau geht schleppend voran und das, obwohl Geld vom Bund zur Verfügung steht. Denn obwohl die Bildung Ländersache ist, stellt der Bund für gewisse Ausgaben im Bildungsbereich Geld zur Verfügung. Welche das sind, ist im Artikel 15.a des Bundesverfassungsgesetzes festgehalten. Darin steht unter anderem: „Fokus auf den Ausbau des elementaren Bildungsangebots für unter 3-Jährige“.
SP-Klubvorsitzender Lindner fordert jetzt die zuständige Landesrätin Christine Haberlander auf, diese Bundes-Mittel zumindest zu verdoppeln. Nur so könne man in den nächsten drei Jahre aufholen und den Familien und Kindern bieten, was sie verdient haben: Eine echte Wahlfreiheit.
Geht es nach der SPÖ, ist der Ausbau des Betreuungsangebotes nur der erste Schritt. Familien bräuchten Planungssicherheit und so fordert Lindner ein Recht auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr. Auch Arbeitnehmer- und Arbeitgeber:innenvertretungen seien sich darin einig. Jeder investierte Euro in die Kinderbildung komme mehrfach zurück.
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