„Kurz – Der Film“ ist das, wonach der Titel klingt: ein unkritisches Porträt über Sebastian Kurz. Das interessiert offenbar doch nicht allzu viele Menschen in Österreich. Denn die Verkaufszahlen sind nicht berauschend. Umso peinlicher: einen guten Teil der Tickets hat die Produktionsfirma selbst gekauft.
„Kurz – der Film“ sorgt derzeit für heftige Debatten. Gleich mehrere Kurz-kritische Journalist:innen und (Ex-)Politiker:innen, die darin vorkommen, fühlen sich vom Regisseur über den Tisch gezogen. Sie hatten geglaubt, zu einem kritischen Dokumentarfilm beizutragen. Stattdessen wurden sie Teil eines Kurz-Porträts aus Sicht von Kurz größten Fans. Auch woher das Geld für das unkritische Porträt des Ex-Kanzlers kommt, ist unklar. Zu guter Letzt deckte der Falter auf: Die – ohnehin eher mittelmäßigen – Verkaufszahlen zum Kinostart waren wohl geschönt. Auch wenn der Film selbst kaum ein kritisches Wort über ihn verliert: All das erinnert mehr an die Kanzlerschaft von Sebastian Kurz als wohl gewollt war.
Niemand redet lieber über Sebastian Kurz als Sebastian Kurz. Oder richtiger: Niemand außer Ex-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Beide kommen in „Kurz – Der Film“ ausführlichst zu Wort. Nach dem ersten Wochenende nach Kinostart meldete die Co-Produktionsfirma „Opus R“– für einen Dokumentarfilm – herzeigbare, aber alles andere als aufregende Verkaufszahlen. Die Kinosäle blieben allerdings noch leerer als diese Zahlen vermuten ließen.
Denn scheinbar hat „Opus R“ selbst einen guten Teil der Tickets gekauft. Das berichtet die Wochenzeitung „Falter“. Der Regisseur der Kurz-Doku, Sascha Köllnreitner, meinte in einer ersten Reaktion noch, er könne sich das nicht vorstellen. Denn die Verkaufszahlen seien „nicht überaus berauschend“. Umso peinlicher: Kurz darauf musste „Opus R“ zugeben, dass der Bericht des „Falter“ stimmt. Ein guter Teil der – ohnehin wenigen – verkauften Plätze hat also tatsächlich die Produktionsfirma selbst erstanden. Trotzdem reagiert sie beleidigt auf die Recherche. Sie spricht von „Diffamierungsmethoden“ aus der Politik, die nun auch in der Filmbranche angekommen seien. Anders formuliert: OK, ihr habt uns erwischt, aber dass ihr darüber berichtet, ist eine politische Schmutzkübelkampagne. Und das erinnert doch sehr an die Kanzlerschaft von Sebastian Kurz.
So geht es auch weiter: Denn woher das Geld für das unkritische Kurz-Porträt kam, „wirft Fragen auf“, berichtet „Der Standard„. Laut Produzenten Michael Reisch hat der Film rund 500.000 Euro gekostet. Die deutsche Co-Produktionsfirma „Opus-R“ habe dieses Geld zur Gänze vorgestreckt. Auf österreichische Filmförderungen verzichtete man.
Der Film müsste also die gesamten 500.000 Euro einspielen, um kein Verlustgeschäft zu werden. Nur bräuchte man dafür rund 250.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, rechnet der Direktor des österreichischen Filminstituts (ÖFI), Roland Teichmann vor. Und das sei völlig unrealistisch. „Mir ist so ein Fall noch nicht untergekommen“, meint Teichmann. Das regt zu Spekulationen an: Hat sich „Opus R“ verrechnet? Oder gibt es Geldgeber, die das Projekt finanziert haben? Nein: Auch das erinnert natürlich niemanden an türkise ÖVP-Wahlkämpfe!
Nicht zuletzt fühlen sich die wenigen Kurz-Kritikerinnen, die im Film zu Wort kommen, über den Tisch gezogen. Darunter der Enthüllungsjournalist Michael Nikbakhsh, Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger und Ex-Kanzler Christian Kern. Ihr gemeinsamer Eindruck ist, dass die Interview-Ausschnitte mit ihnen in einem unkritischen Kurz-Porträt Objektivität vortäuschen sollen.
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