Oberösterreich hat das langsamste Internet aller Bundesländer – das zeigt der neue RTR-Bericht. Besserung ist kaum in Sicht, denn der Breitband-Ausbau geht nur langsam und mit hohen bürokratischen Hürden voran.
Wenn Sie diesen Artikel in Oberösterreich lesen, brauchen Sie dafür vermutlich länger als in Rest-Österreich. Denn das Internet ist in keinem anderen Bundesland so langsam wie im Land ob der Enns. Im neuen Jahresbericht der Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde RTR schneidet Oberösterreich in mehreren Kategorien als absolutes Internet-Schlusslicht ab.
Und das, obwohl die schwarz-blaue Landesregierung mit Landeshauptmann Thomas Stelzer Oberösterreich gerne als Digitalisierungs-Musterschüler verkauft. 2018 kündigte Stelzer noch an: „Oberösterreich soll zum Land der digitalen Möglichkeiten werden.“ Für eine Breitband-Offensive wollte die Landesregierung 100 Millionen Euro in die Hand nehmen. Der Erfolg der Bemühungen ist – zumindest bis jetzt – mehr als bescheiden.
In keinem anderen Bundesland ist das Internet so langsam. Oberösterreich weist mit einer Download-Geschwindigkeit von 23 Mbit den niedrigsten Wert in ganz Österreich auf. Und auch die Tendenz ist nicht berauschend: Die Internet-Geschwindigkeit hat sich von 2020 auf 2021 in Oberösterreich nur um 0,8 Mbit verbessert – der zweitniedrigste Wert.
In Oberösterreich sind 82,1% der Haushalte und gewerblichen Objekte mit der Möglichkeit zu Internet-Anschlüssen versorgt. Das heißt im Umkehrschluss: Fast jedes fünfte „versorgbare“ Anschlussobjekt (Haushalte, Firmen, …) in Oberösterreich hat kein Internet. Auch das ist Negativrekord, in allen anderen Bundesländern ist der Versorgungsgrad höher. Salzburg (98,6%) und Wien (97,7%) kommen fast auf eine flächendeckende Breitband-Versorgung.
Österreichweit sind mehr als die Hälfte der Internet-Anschlüsse mit der schnellstmöglichen Bandbreite (mehr als 100 Mbit pro Sekunde) ausgestattet. In Oberösterreich sind es nur 40,8% der Anschlüsse – der schlechteste Wert aller Bundesländer.
Oberösterreich hat, das zeigt der große RTR-Bericht, großen Aufholbedarf in Sachen Digitalisierung. „Dass ausgerechnet unser starkes Industriebundesland bei dieser Zukunftstechnologie hinterherhinkt, macht mir große Sorgen“, sagt SPÖ-Klubobmann Michael Lindner.
„Diese Versäumnisse müssen wir jetzt rasch aufholen, denn ich habe kein Verständnis dafür, dass Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher schlechteres Internet zur Verfügung haben als Menschen in anderen Bundesländern“, fordert Lindner.
Derzeit sind die Hürden für besseres Internet in Oberösterreich hoch. Wenn eine Gemeinde ein Breitband-Ausbauprojekt einreichen möchte, müssen zuerst 60% der Bevölkerung im geplanten Fördergebiet unterschreiben. Erst dann kann die Förderung beantragt werden. Bis das Ausbauprojekt dann schlussendlich genehmigt ist, dauert es oft Jahre – ein bürokratischer Spießrutenlauf.
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