Bild: Twitter/Franz Schnabl
Die SPÖ Niederösterreich ist „lieber rotes Gsindl“ als die „Hure der Reichen“. Ein entsprechendes Riesen-Plakat steht jetzt in St. Pölten.
„Ein Konter, der sitzt“, würde man in der Sportsprache dazu wohl sagen. Nur zwei Tage nach dem Bekanntwerden der Skandal-Chats von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner („Rote bleiben Gsindl“) druckt die Landes-SPÖ ein Riesen-Plakat, das jetzt in St. Pölten steht. Darauf ist in großen Lettern zu lesen:
„Lieber rotes Gsindl
als die Hure der Reichen!“
Neben dem Spruch lächelt die SPÖ-Ikone Bruno Kreisky mit Sonnenbrille vom Plakat.
Der Hintergrund: 2016 – Mikl-Leitner ist damals türkise Innenministerin – verhandeln ÖVP und SPÖ in der Bundesregierung über eine Reform des Staatsschutzes. Dabei scheint die Innenministerin völlig die Fassung zu verlieren und textet ihrem Kabinettschef: „Rote bleiben Gsindl! Schönen Schitag!“ Später flucht Mikl-Leitner noch einmal: „…unglaublich diese Sozis“.
Das wollen sich die Sozialdemokraten nicht gefallen lassen – und kontern mit viel Schmäh. Die Jungroten von der Sozialistischen Jugend posteten im Netz den Spruch „Lieber rotes Gsindl als die Hure der Reichen“, der sich wie ein Lauffeuer im Internet verbreitete.
Noch einen Schritt weiter geht jetzt die SPÖ Niederösterreich. Sie ließ den markigen Spruch auf ein Riesen-Plakat drucken. Es steht jetzt gut sichtbar vor der roten Parteizentrale in St. Pölten.
Die Plakataktion ist eine Anspielung auf den mittlerweile legendären Chat von ÖVP-Mann Thomas Schmid. Der schrieb an einen Mitarbeiter bekanntlich: „Vergiss nicht – du hackelst im ÖVP Kabinett!! Du bist die Hure für die Reichen!“
Für die SPÖ Niederösterreich ist der Fall klar: Die Sozialdemokraten wollen lieber „Gsindl“ sein, als der Steigbügelhalter der Reichen.
Das Wort „Gesindl“ stammt übrigens ursprünglich aus dem Frühhochneudeutschen des 16. Jahrhunderts. Damals bedeutete es so viel wie Gefährten, Kameraden oder jemand, der den gleichen Weg hat.
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