Das gibt es sonst fast nur im Vatikan: In Niederösterreich gehören die beiden bekanntesten Medien der katholischen Kirche und ihren Vereinen – die nön und die Bezirksblätter. Bei den verbreitetsten Tageszeitungen führt kein Weg an der Familie Dichand vorbei. Und bei zwei von drei der wichtigsten hat der Milliardär Rene Benko die Finger im Spiel.
Wenn man die Besitzer und Besitzerinnen der wichtigsten Medien in Niederösterreich zusammenschreibt, sind das zunächst viele Personen, Unternehmen und Vereine. Doch bei genauerer Betrachtung bietet sich ein ganz anderes Bild: Die reichweitenstärksten Wochenmedien gehören zu großen Teilen der katholischen Kirche selbst, kirchlichen Vereinen oder der Raiffeisen. Mit seiner Signa-Gruppe kontrolliert Milliardär René Benko zwei von drei der wichtigsten Tageszeitungen in Niederösterreich. Noch mehr Einfluss hat nur die Familie Dichand. Die Erben des Gründers der Kronen Zeitung halten jeweils zumindest 50 Prozent der Top-2-Tageszeitungen im größten Bundesland.
Die Wochenzeitungen in Niederösterreich sind fest in katholischer Hand: Am meisten Reichweite haben die Bezirksblätter. Sie gehören zu 50 Prozent der „Styria Mediagroup“. Dahinter verbirgt sich der „Katholische Medienverein Privatstiftung“. Und die ist „dem Geist der katholischen Kirche und ihrer Lehre“ verpflichtet. Die zweite Hälfte der Bezirksblätter ist im Eigentum der Moser Holding. Deren Medien gelten als ÖVP-nahe.
Noch mehr Einfluss hat die Kirche bei den Niederösterreichischen Nachrichten, denn sie gehören zu 80 Prozent der Diözese St. Pölten und einem Verein der Diözese St. Pölten. Den Rest hält die ÖVP-nahe Raiffeisen. Sie sind das zweiterfolgreichste Medium in Niederösterreich. Platz drei bei den Wochenzeitungen geht an Tips Niederösterreich. Deren Eigentümerin ist die Familie Cuturi über die „Wimmer Holding“. Ihr gehören auch die Oberösterreichischen Nachrichten
2017 wollte HC Strache in Ibiza eine vermeintliche Oligarchin davon überzeugen, der Funke Gruppe Anteile an der Kronen Zeitung abzukaufen. Sie ist die mit Abstand bekannteste Tageszeitung in Niederösterreich. Aber aus dem Medien-Deal in Ibiza wurde bekanntlich nichts. Pech für Strache, gut für René Benko. Weil der sicherte sich ein Viertel der Anteile mit seiner Signa Holding, ein Viertel behielt die Funke-Gruppe. Die zweite Hälfte der Krone gehört der Familie Dichand. Und die kontrolliert auch die zweitgrößte Tageszeitung in Niederösterreich: Heute.
Auf Platz 3 folgt dann der Kurier. Auch den teilen sich ein paar der „üblichen Verdächtigen“: Funke Gruppe, Benko und Raiffeisen.
Mit Ausnahme der Funke-Gruppe gehören alle wichtigen Medien in Niederösterreich Personen und Organisationen mit ÖVP-Nähe. Doch das gibt es noch in mehreren Bundesländern. Einzigartig ist im Österreich des 21. Jahrhunderts allerdings, dass die katholische Kirche und ihre Vereine die beiden reichweitenstärksten Medien des Landes kontrollieren.
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