Das zweite Jahr in Folge ist Kärnten das Bundesland mit der niedrigsten Miete pro Quadratmeter in Österreich. Das zeigt eine neue Erhebung der Statistik Austria. Die Nettomieten ohne Betriebskosten liegen in Kärnten bei 4,61€ pro Quadratmeter. Im Österreich-Schnitt sind es hingegen 6,11€. Seinen Spitzenplatz hat Kärnten vor allem dem großen Anteil an gemeinnützigen Wohnungen zu verdanken.
Bereits im letzten Jahr errechnete die Statistik Austria: In Kärnten ist die Miete pro Quadratmeter österreichweit am niedrigsten. Jetzt hat Kärnten seinen Spitzenplatz verteidigt. Auch die neue Erhebung weist Kärnten als günstigstes Wohn-Land aus. Hierzulande zahlen Mieterinnen und Mieter durchschnittlich 4,61€ pro Quadratmeter. Im Österreich-Schnitt sind es hingegen 6,11€ pro Quadratmeter, in anderen Bundesländern wie Salzburg (7,68€) oder Tirol (7,30€) sogar noch mehr.
Die Zahlen stammen aus dem letzten abgeschlossenen Jahr 2021 und geben die Nettomiete an. Nicht mitgerechnet sind Betriebskosten oder die Steuern auf die Miete.
Am zweitwenigsten fürs Wohnen zahlen die Burgenländerinnen und Burgenländer mit 4,75€ pro Quadratmeter. Auch bei den Betriebskosten haben Kärnten (1,85€ Betriebskosten pro Quadratmeter) und das Burgenland (1,64€) die Nase vorne.
Nichtsdestotrotz: Wohnen wird österreichweit teurer. Die Mietpreise von privaten Wohnungen stiegen zwischen 2010 und 2020 laut Momentum-Institut bundesweit um 50 Prozent. Bei Genossenschaftswohnungen (+38,5%) und Gemeindewohnungen (+35,3%) fiel der Preisanstieg deutlich geringer aus.
In ganz Österreich sind Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen deshalb günstiger als privat vermietete Immobilien. In Salzburg etwa kostet eine private Wohnung im Schnitt 8,80€ pro Quadratmeter, eine Gemeindewohnung aber nur 5,70€. Besonders groß ist der Unterschied in der Bundeshauptstadt Wien: Dort ist eine private Wohnung um 72% teurer als eine Gemeindewohnung.
Genau dieser Preisunterschied zwischen privatem und gemeinnützigem Wohnbau ist ein maßgeblicher Grund für den Spitzenplatz Kärntens im Mieten-Ranking. Denn in Kärnten ist der Anteil an gemeinnützigem Wohnraum besonders hoch. Von rund 85.400 Hauptmietwohnungen sind 9.500 Gemeindewohnungen, 47.200 Genossenschaftswohnungen und nur 28.700 privat vermietet.
Somit sind zwei Drittel der Kärntner Mietwohnungen gemeinnützig verwaltet. Und das wiederum erlaube dem Land, bei den vielen Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen über Angebot und Nachfrage in die Preisgestaltung mildernd einzugreifen, sagt Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ): „In unserem Verständnis ist Wohnraum ein Grundbedürfnis und kein Spekulationsobjekt.“
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