Österreich

Nur 2 Prozent in Österreich müssten Millionärssteuer zahlen: Hier kannst du dir ausrechnen, ob du dazu gehörst 

Nur 2 von 100 Menschen in Österreich müssten Millionärs- und Erbschaftssteuer zahlen. Alle anderen würden davon profitieren. Denn dank dieser Steuern hätte Österreich jedes Jahr fünf bis sechs Milliarden Euro mehr Budget. Zusätzliches Geld für das Gesundheitssystem, Pflege, Öffis oder Lohnsteuersenkungen. Ob du zahlen müsstest, kannst du leicht nachrechnen: mit dem Millionärssteuer-Rechner. Spoiler: Du müsstest dir ziemlich sicher keine Sorgen machen.   

Nur die reichsten zwei Prozent der Bevölkerung müssten Millionärs- und Erbschaftssteuer zahlen – zumindest nach dem aktuellen Vorschlag der SPÖ. 98 von 100 Österreicherinnen und Österreicher würden davon profitieren: durch ein besseres Gesundheitssystem, mehr Öffis oder weniger Lohnsteuer. 

Gegner:innen der Millionärs- und Erbschaftssteuer behaupten trotzdem, sie würde alle Häuslbauer betreffen; oder Menschen, die etwas angespart haben und es ihren Kindern vererben wollen. Wer sich nicht sicher ist, ob sie oder er zu den reichsten zwei Prozent der Österreicherinnen gehört, kann es jetzt einfach nachrechnen: mit dem Millionärssteuerrechner der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG). 

Rechner: Bist du reich genug für eine Millionärssteuer? 

Als Grundlage dient das Modell der SPÖ. Es sieht vor: Vermögen bis zu einem Wert von einer Million Euro sind steuerfrei. Für alles, was über diesem Wert liegt, muss man im Jahr 0,5 Prozent Millionärssteuer zahlen. Besitzt man mehr als zehn Millionen Euro, wird dafür ein Prozent Millionärssteuer fällig. Bei einem Vermögen über 50 Millionen Euro sind es zwei Prozent. 

„Wir wollen, dass die Vermögen der Steuermuffel genauso transparent sind wie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wenn sie auch nur die geringste Sozialleistung beanspruchen. Vermögenssteuern ermöglichen die Bekämpfung der Armut, den Ausbau von Bildung und Pflege sowie die Senkung der Abgaben auf Arbeit. Also tun wir das doch endlich!“ Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer

Das Eigenheim zählt erst ab einem Wert von 1,5 Millionen Euro zur Bemessungsgrundlage dazu. Ebenso der Hausrat, also alles, was sich im Haus befindet, wie Möbel etc.  

Geld für Pflege, Kinderbetreuung und Steuerentlastungen

Jedes Jahr brächte die Millionärs- und Erbschaftssteuer zwischen fünf und sechs Milliarden Euro. Das entspricht rund 100 Millionen Euro pro Woche. Zum Vergleich: Diese Summe ist rund ein Drittel des Budgets der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). 

Die Einnahmen aus Millionärs- und Erbschaftssteuer „ermöglichen die Bekämpfung der Armut, den Ausbau von Bildung und Pflege sowie die Senkung der Abgaben auf Arbeit“, sagt Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl. Auch die von ÖVP und FPÖ versprochene (aber nie realisierte) Patientenmilliarde wäre plötzlich ausfinanziert. 

Österreich einer der wenigen EU-Staaten ohne Vermögenssteuern

„Wir wollen, dass die Vermögen der Steuermuffel genauso transparent sind wie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, betont Anderl. Für sie sind Millionärs- und Erbschaftssteuern eine Frage der Gerechtigkeit.

Denn Österreich ist eines der wenigen Länder in der EU und Europa, die Vermögen nicht besteuern. Die Schweiz nimmt mit Vermögenssteuern jährlich rund acht Milliarden Euro ein. In Deutschland bringen Erbschaftssteuern rund neun Milliarden Euro pro Jahr. 

 

NeueZeit Redaktion

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