Kärnten

Diensträder & E-Autos im Landesdienst: Kärnten will CO2-Ausstoß weiter verringern

Kärnten will seinen CO2-Ausstoß weiter verringern. Dazu gibt die Landesregierung die Erstellung eines neuen Mobilitätskonzepts in Auftrag. Das Motto: Mit gutem Beispiel vorangehen und selbst Verantwortung übernehmen. So werden etwa die Dienstautos der Beschäftigten im Landesdienst auf Elektro-Autos umgestellt und Dienstfahrräder verstärkt eingesetzt.

Kärnten hatte schon bisher eine eigene Klimaagenda, mit der sich das Bundesland den 17 Nachhaltigkeits-Zielen der Vereinten Nationen verschreibt. Dazu zählt, den Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Jetzt hat die Landesregierung auch die Erstellung eines eigenen Mobilitätskonzepts beschlossen, mit dem der CO2-Ausstoß weiter gesenkt werden soll.

Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig, Klimaschutzlandesrätin Sara Schaar und Landeshauptmann Peter Kaiser (von links) geben ein neues, klimafreundliches Mobilitätskonzept in Auftrag. // Bild: Büro LH Kaiser/Filipovic

Das Motto des neuen Mobilitätskonzepts: Nicht anderen vorschreiben, was zu tun ist, sondern selbst damit anfangen. Kärnten will den Einsatz von PKWs im Landesdienst reduzieren. Stattdessen sollen vermehrt Dienstfahrräder zum Einsatz kommen. Und die verbleibenden Dienstwägen sollen schrittweise auf Elektro-Autos umgestellt werden. So sollen die Landesbediensteten zu klimafreundlichen Alternativen motiviert werden.

„Als Landeshauptmann und als Vater ist es mir ein Herzensanliegen, Möglichkeiten zu suchen und zu finden, um unsere Umwelt und unser Klima zu schützen“, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zum Regierungsbeschluss.

Treibhausgas-Emissionen sinken in Kärnten um 4,1% – Bestwert in Österreich

Die Bundesländer haben unterschiedliche Klima-Voraussetzungen. In Wien etwa sind die Wege viel kürzer und die Menschen deshalb weniger oft auf das Auto angewiesen als in Bundesländern mit mehr Fläche. Die höchsten Pro-Kopf-Emissionen verzeichnen daher die großen Länder Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten.

Aber in keinem anderen Bundesland sind die Treibhausgas-Emissionen in den letzten Jahren stärker gesunken als in Kärnten: Das Land konnte seinen Ausstoß zwischen 2010 und 2017 um 4,1% verringern. In fünf Bundesländern stiegen die Abgase im selben Zeitraum sogar an. Den stärksten CO2-Anstieg hat Tirol mit +2,6% mehr Abgas-Ausstoß.

Neues Mobilitätskonzept in Kärnten für „unsere Kinder“

Auch bei den Erneuerbaren Energien belegt Kärnten Platz 1. In Gesamt-Österreich ist ein Drittel des Energieverbrauchs von sogenannten Erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie abgedeckt. In Kärnten kommen gleich 54,7% der Energie aus umweltfreundlicher Gewinnung – der Spitzenwert im Bundesländer-Vergleich.

Das Burgenland ist mit einem Anteil an Erneuerbarer Energie von 48,3% auf Platz 2. Schlusslicht ist Wien: Weniger als ein Zehntel (9,4%) der verbrauchten Energie kommt dort von Windkraft, Solarenergie und Co.

Mit dem neuen Mobilitätskonzept will Kärnten seinen Schadstoff-Ausstoß weiter verringern. Teil des Pakets sind auch Richtlinien für die Vergabe von Förderungen: Wenn Gebietskörperschaften künftig Subventionen für klimafreundliche Mobilität in Anspruch nehmen wollen, brauchen sie ein Konzept für ihr „Mobilitätsmanagement“.

Für Landeshauptmann Kaiser hat das neue Konzept ein klares Ziel: „Damit auch unsere Kinder und nachkommende Generationen in einem Land aufwachsen können, wo sie reine Luft einatmen, überall sauberes Trinkwasser genießen können und eine intakte Fauna und Flora vorfinden.“

Philipp Stadler

Ähnliche Artikel

  • Burgenland

Rohrbrunner Reisegruppe sammelt 3700 Euro für beeinträchtigte Kinder in Indien

Im Februar haben sich 32 Personen aus den burgenländischen Gemeinden Deutsch Kaltenbrunn, Rohrbrunn, Rudersdorf, Dobersdorf,…

29. Mai 2025
  • Gastbeiträge

Ich hab’ 2 Jahre keinen Alkohol getrunken – und alles ist besser!

Alkohol ist in unserer Gesellschaft tief verankert – ein gesellschaftliches Ereignis ohne zu trinken, ist…

27. Mai 2025
  • Frauen

„Mädchen gehören nicht ins Gymnasium.“ Heute hab‘ ich ein Studium!

Ich wollte unbedingt aufs Gymnasium gehen und später studieren. Doch damals sagte man mir: „Das…

21. Mai 2025
  • Frauen

Oberösterreich bekommt Gewaltambulanz: „Traurig, dass zuerst etwas passieren musste, damit ÖVP handelt!“

Nach Aufschrei kommt Gewaltambulanz in Oberösterreich: Anfang April schickte die Kepler Uniklinik in Linz eine…

20. Mai 2025
  • Niederösterreich

Seit 13 Jahren “keine Eile” – Wie die ÖVP in Mank die Umbenennung vom Dollfuß-Platz verschläft

In Niederösterreich gibt es den letzten Dollfuß-Platz Österreichs: in Mank huldigt eine Straßenkreuzung dem faschistischen…

19. Mai 2025
  • Kärnten

Medizin für alle: Wie Kärnten Frauen sichtbar macht und seit 4 Jahren das System verändert

„Gendermedizin“ ist ein Begriff, bei dem viele erst mal die Augen verdrehen. Doch, statt um…

16. Mai 2025