Linie29, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Die Mühlkreisbahn ist ein Urgestein des Öffi-Netzes in Oberösterreich. Sie verbindet Linz mit Aigen-Schlägel, quer durch das Mühlviertel bis in den Norden an die tschechisch-deutsche Grenze. Doch mit den Jahre kamen die Probleme mit der Bahn. Fahrgastzahlen gehen zurück, alte Dieselloks sind im Einsatz und auf weiten Teilen der Strecke fährt nur alle zwei Stunden ein Zug durch. Die SPÖ fordert deshalb einen Halbstundentakt und die Modernisierung der gesamten Strecke.
Für viele ist die Mühlkreisbahn ein Sinnbild des öffentlichen Personennahverkehrs im Mühlviertel. So etwas wie der amerikanische Traum, wenn es einen für Züge gäbe. Nur funktioniert der amerikanische Traum leider meistens nicht so, wie in den großen Blockbustern. Er bröckelt – vor allem dann, wenn das Land nicht die richtigen Weichen stellt.
Die Probleme der Mühlkreisbahn sind nämlich groß. Die Strecke ist immer noch nicht elektrifiziert, es fahren Dieselloks statt umweltfreundlicher E-Loks. Die Taktung ist nur zwischen Linz und Rottenegg „brauchbar“, danach fährt erst alle zwei Stunden ein Zug. Für Pendler also ein Reinfall. Eine Park&Ride Anlage sucht man vergeblich. Das erschwert den Umstieg vom Auto auf den Zug noch einmal deutlich.
Eine der zentralen Fragen lautet: Wie kann die Politik den öffentlichen Verkehr attraktiver gestalten? Derzeit sind Bus- und Bahnverbindungen in Oberösterreich oft nicht ausreichend, um eine echte Alternative zum Auto zu bieten. Besonders Tages-Pendlerinnen und Pendler verlieren die Lust am Öffi-Umstieg. Wenn es dann auch noch nicht eimal moderne Park&Ride Anlagen oder gut getaktete Verbindungen gibt, darf sich über Staus auf Autobahnen niemand mehr wundern.
“Seit Jahren hören wir nur Lippenbekenntnisse”, kritisiert deshalb Alois Stöger, der geschäftsführender Vorsitzende der SPÖ Oberösterreich.
Er und die SPÖ fordern eine Halbstundentaktung auf der Mühlkreisbahn, sieben Tage die Woche. Außerdem soll die Bahnstrecke endlich elekrifiziert werden. Angeblich so hätte die schwarz-blaue Landesregierung Interesse am Projekt. Warum nichts weitergeht, kann einem dort aber niemand erklären.
Dabei würde die Modernisierung für den gesamten angrenzenden Raum rund um die Mühlkreisbahn nur Vorteile bringen. Weniger Verkehr, einfacheres Pendeln vor allem nach und aus Linz. Das sieht auch David Allerstorfer (SPÖ), Bürgermeister von Feldkirchen, einer angrenzenden Gemeinde der Mühlkreisbahn so. Sein Fazit: Ein Ausbau der Mühlkreisbahn wäre notwendig, um den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum auch in OÖ endlich zum Laufen zu bringen. Bisher gibt es aber nicht einmal einen festen Plan, was mit der Strecke in den nächsten Jahren passieren soll. Bis eine Sanierung der Strecke wirklich fertig ist, könnte locker ein Jahrzehnt vergehen.
Vor allem weil das Land viele Aufgaben auf die Gemeinden überträgt. So sollen diese zum Beispiel die Park&Ride Anlagen selber planen und vor allem finanzieren. Eine Mehrbelastung, die die wenigsten Gemeinden so einfach stemmen können. Wir erinnern uns: Rund 50 Prozent aller Gemeinden könnte heuer pleite gehen. 90 Prozent in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Man kann also nur hoffen, dass die schwarz-blaue Landesregierung nicht wieder bremst und die Mühlkreisbahn am Ende nicht auf dem Abstellgleis endet.
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