Foto: Parlamentsdirektion
Insgesamt elf Abgeordnete verdienen zusätzlich zu ihrem Nationalratsgehalt mehr als 10.000 Euro im Monat. Alle Spitzenverdiener gehören ÖVP, FPÖ und Neos an. Unter den Abgeordneten, die mehr als 7.000 Euro dazuverdienen, sind fast die Hälfte Mitglieder der ÖVP-Fraktion. Männer haben im Parlament deutliche höhere Nebeneinkünfte. Unter den 24 Abgeordneten mit dem höchsten Zusatzverdienst befinden sich nur vier Frauen.
Das Gehalt eines österreichischen Nationalratsabgeordneten liegt derzeit bei stolzen 9.228 Euro brutto. Damit verdienen unsere Parlamentarier um ein vielfaches mehr als ein Durchschnittsbürger. Dennoch sind Nebeneinkünfte in den meisten Fällen nichts Ungewöhnliches. Tatsächlich begnügten sich nur etwas weniger als ein Viertel der Abgeordneten mir ihrem Gehalt, während alle anderen angaben, letztes Jahr zusätzliches Einkommen bezogen zu haben. Die Höhe des Zubrotes reicht dabei von unter 1.000 bis mehr als 10.000 Euro pro Monat.
Wie viel die Abgeordneten genau dazuverdienen, ist unbekannt. Sie sind nämlich lediglich dazu verpflichtet, anzugeben, in welche Kategorie ihr Zusatzverdienst fällt. Diese fünf Kategorien reichen von unter 1.000 bis über 10.000 Euro. Die meisten Abgeordneten bessern ihr Gehalt in einem Ausmaß zwischen 1.000 und 3.500 Euro pro Monat auf.
Die Tatsache, dass Frauen in Österreich deutlich weniger verdienen als Männer, ist hinlänglich bekannt. Interessanterweise spiegelt sich der sogenannte „Gender Pay Gap“ auch bei den Nebenverdiensten im Nationalrat wider. Die Mehrheit aller weiblichen Abgeordneten gab 2020 an, „lediglich“ das Abgeordnetengehalt zu beziehen. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil der männlichen Abgeordneten, die keine Nebeneinkünfte beziehen, bei 16 Prozent. Nur etwas mehr als die Hälfte von ihnen verdient weniger als 3.500 Euro pro Monat zusätzlich.
Besonders deutlich wird der Geschlechterunterschied bei einem Blick auf die drei obersten Verdienstkategorien. Unter jenen Abgeordneten, die mehr als 3.500 Euro pro Monat dazuverdienen, liegt der Männeranteil bei fast 84 Prozent.
Betrachtet man die Nebeneinkünfte anhand der politischen Orientierung der Abgeordneten, zeigt sich ein überaus deutliches Bild. Jene elf Parlamentarier, die mehr als 10.000 pro Monat dazuverdienen, gehören ÖVP, FPÖ und NEOS an. Den größten Anteil stellt die ÖVP mit insgesamt fünf Spitzenverdienern. Darunter befinden sich zwei Unternehmer, ein Arzt sowie die Wirtschaftskammer-Funktionärin Rebecca Kirchbaumer und der Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf.
Von der FPÖ, der selbst ernannten Partei des kleinen Mannes, gönnen sich vier Abgeordnete Nebeneinkünfte von mehr als 10.000 Euro. Die beiden anderen Spitzenverdiener gehören zur Fraktion der NEOS. Schon letztes Jahr verdienten ausschließlich Abgeordnete von ÖVP, FPÖ und NEOS mehr als 10.000 Euro pro Monat zusätzlich. Der rechte Überhang unter den Topverdienern hat also Tradition. Da ist es nicht verwunderlich, dass genau diese Parteien ein gerechteres Steuersystem etwa mit Reichensteuern verweigern. Höhere Einkommenssteuern für Spitzenverdiener und Abgaben auf Vermögen würden sie schließlich persönlich spüren.
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