Mit einer schriftlichen Anfrage an den FPÖ-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner erhob die SPÖ den Erhaltungszustand der Brücken im Land. Die Beantwortung zeigt, dass ein relevanter Teil der oberösterreichischen Infrastruktur in die Jahre kommt. Rund 17,8 Prozent aller Brücken im Land weisen bereits mittelschwere Schäden auf, darunter mehrere wichtige Verbindungen im Bezirk Vöcklabruck.
Abgeordnete Doris Margreiter (SPÖ) begrüßt die neue Transparenz, betont aber, dass die derzeitigen Erhaltungsinvestitionen von jährlich rund 22 Millionen Euro nicht ausreichen, um den wachsenden Sanierungsbedarf zu decken. Verzögerte Reparaturen führten zu höheren Kosten und längeren Sperren. Ein Umstand, der sowohl Pendler:innen als auch Gemeinden belastet.
Betroffene Brücken im Bezirk Vöcklabruck
Die Bewertung mehrerer Brücken mit der Note 3 („mittelschwere Schäden“) zeigt, wo es in der Region Vöcklabruck besonders eng wird:
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Vöcklabruck, B1 – Vöcklabrücke Wagrain
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Seewalchen, B152 – Agerbrücke
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Timelkam, L1273 – Ampflwangerbachbrücke
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Attnang-Puchheim, L1265 – Puchheimbrücke
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Regau, B145 – Brücke über die Dürre Aurach
Auch im Bezirk Grieskirchen wurden konkret zwei Brücken identifiziert, die bereits mittlere Schäden aufweisen: Die Bahn- und Aschachbrücke in Neumarkt im Hausruckkreis und die Innbachbrücke in Wallern an der Trattnach wurden von der Straßenbauabteilung ebenfalls mit der Note 3 bewertet
Diese Einschätzungen bedeuten nicht, dass die Brücken akut gefährlich wären, aber sie zeigen, dass in den kommenden Jahren deutliche Investitionen nötig sein werden.
Höhere Priorität für Brückensanierungen gefordert
Doris Margreiter fordert, dass Brückensanierungen im kommenden Landeshaushalt höher priorisiert werden. Großprojekte wie die Donaubrücke Mauthausen dürfen nicht zulasten der dringenden Erhaltungsarbeiten kleinerer, bereits geschädigter Brücken gehen:
Auch bei uns im Bezirk Vöcklabruck muss endlich gehandelt werden, bevor Brücken wie die Vöcklabrücke in Vöcklabruck oder die Agerbrücke in Seewalchen zu einem Sicherheitsrisiko werden.
Die neuen Zahlen und konkreten Fälle – sowohl im Bezirk Vöcklabruck als auch in Grieskirchen – unterstreichen: Oberösterreichs Brücken stehen vor einem Erneuerungszyklus, der verlässliche Finanzierung und eine klare Priorisierung erfordert. „Das Land muss jetzt einen klaren Sanierungsfahrplan vorlegen und die Gemeinden bei Planung und Umsetzung aktiv unterstützen. Jede weitere Verzögerung gefährdet nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Verkehrssicherheit im Bezirk“, so Margreiter.
