Burgenland

Bequem von A nach Burgenland: neue Busse und Anrufsammeltaxis erweitern öffentliches Verkehrsangebot

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Burgenland stößt auf großen Anklang bei den Burgenländer:innen: Etwa 420.000 Fahrgäste nutzten vergangenes Jahr die Busse der Verkehrsbetriebe Burgenland. 13 neue Buslinien und die neuen Anrufsammeltaxis sollen die Mobilitätswende weiter vorantreiben.

Das Burgenland bildete im Bundesländervergleich das Schlusslicht, wenn es um öffentlichen Verkehr (ÖV) geht. Daran soll sich jedoch einiges ändern: im September 2023 wurde der Startschuss für insgesamt 13 neue Buslinien gegeben und die Burgenländischen Anrufsammeltaxis, kurz BAST, wurden in Betrieb genommen. Letzter sollen eine flächendeckende ÖV-Versorgung im gesamten Bundesland gewährleisten, so Verkehrslandesrat Heinrich Dorner.

Insbesondere dienen die bedarfsgesteuerten Kleinbusse als Zubringer von kleinen Gemeinden zu den Hauptverkehrsachsen. 1742 Haltepunkte hat man dafür in den Gemeinden im Süd- und Mittelburgenland so gesetzt, dass für jede:n Gemeindebewohner:in ein Haltepunkt im Radius von maximal 300 Meter erreichbar ist. Im Nordburgenland ist das BAST noch in Planung. 

Vom Schlusslicht zum Vorbild

Im ländlichen Raum sind solche Mikro-ÖV Lösungen perfekt dafür geeignet, das bestehende Angebot zu ergänzen und den Zugang zu öffentlichem Verkehr für mehr Bewohner:innen zu schaffen. Dass dies notwendig ist, zeigt die Zahl der Fahrgäste: etwa 240 Burgenländer:innen nutzen aktuell am Tag die Anrufsammeltaxis. Und es werden immer mehr.

Das burgenländische Modell hat sich auch Niederösterreich schon zum Vorbild gemacht. Im westlichen Mostviertel wurde das VOR Flex Anrufsammeltaxi als Pilotprojekt erfolgreich getestet. Ein engmaschiges Verkehrsnetz erleichtert nicht nur den Umstieg auf öffentlichen Verkehr, sondern macht ihn auch noch attraktiver. Bei den aktuellen Spritpreisen sind öffentliche Verkehrsmittel ohnehin die günstigere Alternative. Insbesondere nach der Anhebung der CO2-Steuer mit Beginn des Jahres werden also Pendler:innen durch den Öffi-Ausbau unterstützt. 

Schnupperticket zum Überzeugen

Um noch mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen, gibt es in allen mittelburgenländischen Gemeinden ein Schnupperticket für den Öffentlichen Verkehr im Burgenland, Wien und Niederösterreich. Das Ticket kann man sich im Gemeindeamt abholen. So können sich die Bürger:innen selbst “von den Vorzügen des Öffentlichen Verkehrs zu überzeugen”, so Dorner abschließend.

Natalie Bühl

Ähnliche Artikel

  • Gesellschaft

Fenninger: Woran man bei der Bekämpfung von Kinderarmut gescheitert ist 

Wie kann es sein, dass sich in einem der reichsten Länder der EU, die Zahl…

17. Mai 2024
  • Allgemein

Fünf Jahre Ibiza – Ein Urlaub mit Folgen in 5 Akten

Wo waren Sie am 17. Mai 2019? Eine Frage, die viele Östereicher:innen beantworten können, denn…

16. Mai 2024
  • Burgenland

Von Second Hand-Ware bis zum Übersiedlungsservice: Gemeinnütziges Jobprojekt „Mein Laden“ wird 15

Mattersburg: Seit 2009 fanden rund 550 langzeit-arbeitssuchende Menschen bei "Mein Laden" eine Beschäftigung - viele…

16. Mai 2024
  • International

Teure Züge, billige Flüge: 33 Prozent scheitern bei Buchung von grenzüberschreitender Zugreise

Immer mehr Menschen in Österreich sehnen sich nach einem umweltbewussten Urlaub. Doch Fliegen bleibt in…

16. Mai 2024
  • Niederösterreich

Pleite-Gemeinden in Niederösterreich: Weil Land versagt, soll jetzt EU einspringen

Jeder zweiten Gemeinde in Österreich geht das Geld aus. Was in Oberösterreich schon lang erkennbar…

16. Mai 2024
  • Klimakrise

Verdacht des Amtsmissbrauchs: Welche Rolle spielte Umweltanwalt in Ohlsdorf-Skandal?

Der Ohlsdorfer Bauskandal rund um 19 Hektar Wald, die für eine Schottergrube zerstört wurden, ist…

13. Mai 2024