Klimakrise

ÖKlo-Revolution aus Wolkersdorf: Diese Erfindung spart 9-14 Liter Wasser pro Klo-Gang

Was wäre ein Festival ohne ekelhafte Klo-Boxen, die man nach zwei Tagen nicht mehr ohne Atemschutz-Maske betreten kann? Ein besseres! Deshalb haben die Erfinder von „Öklo“ mobile Toiletten aus Holz erfunden. Die kommen ohne Wasser, vor allem aber ohne Gestank aus! Über 400 Mal stehen sie mittlerweile in ganz Österreich – nicht nur auf Festivals – sondern auch in immer mehr Gemeinden.

Jeden Festivalsommer das Gleiche: egal wo man ist, man weiß meistens, wo die Klos sind. Denn sobald man auch nur in der Nähe vorbeigeht ist der Gestank bestialisch. Jeder kennt die klassischen mobilen Klos und deren „Ausdünstungen“. Auch die Freunde Christian, Niko, Reinhart und Phillip, als sie die Idee für ihr ökologisches Klo – „Öklo“ hatten. Die umweltfreundlichen Holzboxen sind aber nicht nur für Festivals geeignet, auch bei Gemeinden und anderen öffentlichen Orten erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit.

Öklo ohne Wasserverbrauch und ohne Gestank

Die technische Lösung hinter ÖKlo ist simpel. Anstatt einer herkömmlichen Wasserspülung, verwendet man in einem ÖKlo Einstreu, um die Ausscheidungen zu binden – ähnlich wie bei einem Katzenklo! Das hat neben dem Gedanken des Wasser-Sparens vor allem den Vorteil, dass unangenehme Gerüche nicht aufsteigen können. Ein umweltfreundliches „Upgrade“ zu den herkömmlichen mobilen Klo-Boxen, die trotz Chemieflüssigkeit den Gestank nicht in den Griff bekommen.

Klassische WC-Spülung schluckt ein Viertel des Wasserverbrauchs in Österreich

Eine durchschnittliche Klospülung verbraucht, je nach Modell, zwischen sechs und 14 Liter Wasser – pro Spülung! Ein Verbrauch, der sich auch in unseren niedrigen Grundwasserpegeln widerspiegelt. Laut der Trinkwasserstudie des Landwirtschaftsministeriums machen WC-Spülungen sogar ein Viertel des Wasserverbrauchs in ganz Österreich aus. 

Mit den nachhaltigen Kloboxen ist das Wasserthema erst einmal erledigt. Und das zieht auch immer mehr Interessenten abseits der Festival-Saison an.

Öklo: Immer mehr Gemeinden setzen auf Umweltschutz „made in Wolkersdorf“

Die Öklos aus Wolkersdorf sind nämlich nicht nur auf Festivals ein Gamechanger. Auch für immer mehr Gemeinden in ganz Österreich sind die mobilen Kloboxen aus Holz nützlich. Denn an öffentlichen Orten wie Spielplätzen, am Hauptplatz in der Gemeinde oder beim Jugendtreff am Volleyballplatz wünschen sich die Menschen eine öffentliche Toilette, die gratis ist. Neudörfl im Burgenland ließ etwa am örtlichen Kinderspielplatz erst im Frühling ein Öklo aufstellen. Auch die Bezirkshauptstadt Mattersburg zog nach und errichtete im Juni eine nachhaltige mobile Toilettenbox in der Schulgasse, in der Innenstadt.


Die niederösterreichischen Festivalfans und Tüftler hinter Öklo treten 2017 in der Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ auf und erhalten dort ein Investment. Heute gehören zum Team über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – in Büro, Werkstatt und dem laufenden Service der ÖKlo-Boxen. Österreichweit gibt es in jedem Bundesland, mit Ausnahmen von Vorarlberg und Tirol die Öko-Toiletten – 422 Stück an der Zahl laut Hersteller. Die meisten davon stehen in Wien.

Noah Dueker

Noah ist unser Tausendsassa in der Redaktion und hat unzählige Interessen - ob Geschichte, Geografie, Politik oder Popkultur, überall gibt es obskures Halbwissen und “Fun-Facts”, über die es sich zu berichten lohnt. In seiner Freizeit pflegt Noah ein aktives Sozialleben und engagiert sich in seiner geliebten Heimatgemeinde.

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