Durch den zweiten Corona-Lockdown musste viele Betriebe wieder zusperren: Gastronomie, Buchhhandlungen oder Dienstleistungen sind geschlossen. Waffengeschäfte hingegen bleiben geöffnet. Zumindest Gaston Glock dürfte das gefallen.
Als in den 80er-Jahren des 18. Jahrhunderts das französische Volk, geplagt durch eine Finanzkrise und Hunger, protestierend an den Hof nach Versailles zog und Brot forderte, zeigte sich Königin Marie Antoinette verwundert und soll ihren Untertanen geraten haben, „doch Kuchen zu essen“. Diese Melange aus Unbedarftheit, Dekadenz und Korruption, hat nun scheinbar auch die österreichische Regierungsspitze erfasst.
Denn diese definiert im zweiten Lockdown auch Waffengeschäfte zu den systemrelevanten Branchen und erlaubt das Betreten von Geschäften, die Sicherheits- und Notfallprodukte anbieten. Treibend für diese Definition zeigt sich die Wirtschaftskammer Österreich, der bekanntlich ÖVP-Mann und Ämtersammler Harald Mahrer vorsteht. Während also Schulen, Buchhandlungen und Spielwarengeschäfte bis mindestens 6. Dezember geschlossen bleiben, können sich nicht nur Jäger, sondern auch Hobby-Sportschützen sowie Waffennarren, ohne Einschränkung aufmagazinieren.
Für absolutes Unverständnis sorgt diese nächste, zweifelhafte Entscheidung der Kurz-Regierung bei SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch: „Das ist eine höchst bedenkliche Waffenbruderschaft, die die ÖVP-geführte Regierung hier eingegangen ist. Ich frage mich, welche Lobbyisten im Vorfeld dieser haarsträubenden Entscheidung bei ÖVP und Grünen ein und aus gegangen sind und bei ÖVP-Kanzler Kurz und dem grünen Gesundheitsminister Anschober offenbar durchgesetzt haben, dass Waffengeschäfte unter dem Deckmantel von angeblicher Systemrelevanz offen bleiben dürfen.“
Büchsen vor Bücher, Pistolen vor Bildung oder das so offensichtliche Werteranking dieser Regierung. Gaston Glock gefällt das.
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