Österreich

OMV: Aktionäre pochten auf russisches Gas und verdienen immer noch gut auf Kosten der Österreicher

Österreich könnte heute nur zu 25 % von russischem Gas abhängig sein. Doch es kam anders und im Februar waren es sind es ganze 80 %. Warum? Weil es mehr Gewinn für die Aktionärinnen und Aktionäre der OMV brachte, auf russisches Gas zu setzen. Das fällt uns jetzt auf den Kopf. Die Zeche dafür zahlen wir Österreicherinnen und Österreicher. Und die, die uns in diese Abhängigkeit gebracht haben? Für die OMV und ihre Anleger:innen sprudeln Rekordgewinne. „Aktionäre raus aus der OMV“ fordert deshalb der niederösterreichische Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl.

Für das OMV-Management und die Aktionäre läuft es bestens: Jahrelang verdienten sie gut am billigen russischen Gas. Von Alternativen wollten sie nichts wissen, denn die hätten weniger Gewinn gebracht. Und jetzt, wo das Gas aus Russland nicht mehr so zuverlässig fließt? Die Aktionärinnen und Aktionäre der OMV machen erst recht Rekordgewinne auf Kosten der Menschen in Österreich  Und zwar ausgerechnet mit der Energiekrise, die sie selbst verschlimmert haben. Denn sie ermöglicht ihnen, den Österreicherinnen und Österreichern Sprit und Gas zu horrenden Preisen zu verkaufen – deutlich teurer als im EU-Schnitt. Das alles ist nur möglich, weil die einst staatliche OMV in den in den letzten Jahrzehnten nach und nach privatisiert wurde. Und das rächt sich heute bitter. Franz Schnabl will deshalb, dass die OMV wieder den Österreicherinnen und Österreichern gehört. Er fordert die Verstaatlichung des Energiekonzerns..

Verstaatlichung: „Aktionäre raus aus der OMV“

„Aktionäre raus aus der OMV“, wurde der niederösterreichische Landeshauptfrau-Stellvertreter und SPÖ-Chef Franz Schnabl sehr deutlich. Geht es nach ihm, soll die Republik die Mehrheit der OMV-Aktien aufkaufen. Denn wäre der Energiekonzern schon 2014 im Mehrheitseigentum der Republik gewesen, würden wir heute möglicherweise besser da stehen.

Versorgung für Gewinne riskiert

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine, wissen es alle: Österreich muss unabhängig von russischem Gas werden. Das plante bereits 2013/2014 der damalige ÖMV-Chef Gerhard Roiss. Er wollte mehr Gas aus Norwegen, Rumänien und Österreich selbst. Wäre es nach ihm gegangen, würde Österreich heute nur ca. 25% seines Gases aus Russland beziehen. Doch daraus wurde nichts, denn es gefiel den Aktionärinnen und Aktionären der OMV nicht.

Russisches Gas war nämlich die deutlich billigere Alternative, die mehr Gewinn brachte. Und darum ging es den Anlegerinnen und Anlegern. Dabei war schon damals klar war, dass das die Gasversorgung Österreichs unsicherer macht. Denn der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzte sich zu.

Energieversorgung muss wichtiger sein als Gewinn

Die Geschichte wäre wohl anders verlaufen, hätte die Republik Österreich damals die Mehrheit der OMV-Aktien besessen. Denn öffentliche Unternehmen müssen hauptsächlich die Versorgung sicherstellen und erst in zweiter Linie Gewinn abwerfen.

Gelernte Österreicherinnen und Österreicher wissen: es hätte natürlich trotzdem gleich kommen können und die damalige Regierung einfach falsch entscheiden. Allerdings könnten die Menschen in Österreich dann zumindest jemand dafür politisch zur Verantwortung ziehen.

NeueZeit Redaktion

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