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Die Greyston Bakery in Yonkers, New York, ist eine besondere Bäckerei. Ihre Brownies sind weltweit vor allem aus Ben & Jerry’s-Eiscreme bekannt. Vor allem zeichnet sie sich aber dadurch aus, dass sie einfach jede:n anstellt. Ob gelernter Konditor oder straffällige Teenagerin: hier finden alle einen Job – ganz ohne einen Lebenslauf zu schicken oder ein mühsames Bewerbungsverfahren zu absolvieren.
Die Greyston Bakery kennen wohl die meisten, wenn nicht beim Namen, dann vom Geschmack: ihre Brownies sind fester Bestandteil von Ben & Jerry’s-Eiscreme. Was die meisten eher nicht wissen: Jede:r kann bei Greyston Bakery arbeiten, egal woher die Person kommt, was sie kann oder zuvor gemacht hat. Dadurch wird nicht nur Browniegenuss sondern auch soziale Gerechtigkeit gefördert.
Das „Open Hiring“-Modell stellt Menschen ohne Bewerbungen, Interviews oder ohne den Hintergrund der Bewerber:innen zu überprüfen ein. Das bedeutet: jede:r, der oder die bei der Greyston Bakery arbeiten möchte, kann sich auf eine Warteliste setzen lassen. Nach der Reihe stellt die Bäckerei dann jede:n ein. Dieses System bietet insbesondere Menschen, die in traditionellen Anstellungsverfahren benachteiligt sind, eine faire Chance. Dazu zählen zum Beispiel obdachlose Menschen, Personen mit psychischen Problemen, Menschen ohne Englischkenntnisse und auch jene, die vorbestraft sind.
Manch einer würde meinen, dass das nur Probleme macht. Doch der Geschäftsführer Joseph Kenner erzählt:
„Wir haben dieselben Probleme wie andere Unternehmen auch: Leute kommen nicht zur Arbeit, es gibt Probleme mit der Disziplin. Aber Firmen, die nach einem herkömmlichen Konzept einstellen, haben auch Probleme mit Drogenmissbrauch und mangelnder Leistung in der Belegschaft. Wir stehen vor den gleichen Herausforderungen wie andere Firmen.“
Diese möchte man bei Greyston bloß so lösen, dass Menschen nicht gleich gekündigt werden, sondern noch eine Chance bekommen.
Allein die Aussicht auf eine potentielle Anstellung kann bei Häftlingen für die nötige Hoffnung und Motivation sorgen. Blair Philogene ist ein Paradebeispiel für den Erfolg von Open Hiring. Nach einer Zeit im Gefängnis erhielt er bei Greyston eine zweite Chance als Techniker. Die Anstellung hilft vielen wie Blair, sich nach Schicksalsschlägen zum Beispiel wieder eine eigene Wohnung leisten.
Greyston bietet dabei neben einer Ausbildung und Aufstiegschancen auch eine Gemeinschaft, in die alle aufgenommen werden und in der sozialer Hintergrund keine Rolle spielt. Diese Utopie im Kleinen beschreibt Blair als “einen wunderschönen, familienorientierten Ort.”
Das spiegelt auch das Motto der Bäckerei wider:
Wir stellen keine Leute an, um Brownies zu backen. Wir backen Brownies, um Leute anzustellen.
Ehemalige Gefängnisinsassen wird der Wiedereinstieg in die Gesellschaft schwer gemacht. Nach der Entlassung kämpfen viele mit Vorurteilen und Einschränkungen, vor allem im Arbeitsleben, was oft zu Rückfällen führt. Daher sind Unternehmen wie Greyston so entscheidend, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
1982 eröffnete Bernie Glassman, ehemaliger Luftfahrttechniker, dann Zen-Buddhist, ein kleines Café mit Bäckerei in Riverdale. Der Plan war, den Student:innen seiner neu gegründeten buddhistischen Gemeinschaft einen Ort zum Arbeiten und Lernen zu geben. Als er darauf Aufmerksam wurde, dass im nahegelegenen Yonkers Arbeitsplätze fehlten, zog er die Bäckerei im Handumdrehen dort hin um.
Aus einer zufälligen Begegnung 1987 mit Ben Cohen, Mitbegründer von Ben & Jerry’s, entstand die Partnerschaft mit der Eismanufaktur und führte zu beachtlichem Erfolg. Heute ist Greyston ein industrieller Großbetrieb in Yonkers mit 120 Mitarbeiter:innen. Greyston produziert nun Brownies und Kekse für diverse US-Supermarktketten, und natürlich für die Bäckerei.
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