Burgenland

Burgenland: Jeder 10. pendelt nach Wien, stärkerer Öffi-Ausbau bis 2030

Das Burgenland ist ein Pendler-Land. Einer von zehn Burgenländerinnen und Burgenländern pendelt zur Arbeit in die Hauptstadt. Das zeigt eine neue Studie vom Verkehrsclub Österreich. 28.577 Menschen pendeln täglich nach Wien, viele von ihnen mit dem Auto. Damit das Burgenland bei der Öffi-Nutzung aufholt, setzt das Land auf den Ausbau im Busnetz und erhöht die Bahntaktungen. 

Das jüngste Kind der Republik war immer schon ein Transitland. Seit bald 180 Jahren fährt die Linie zwischen Ödenburg und Wiener-Neustadt, eine der ältesten Bahnlinien im Lande.

Nach Wien oder Wiener Neustadt pendeln, ist für viele Burgenländer:innen auch heute Teil des täglichen Arbeitsweges. Noch immer nutzen die meisten Pendlerinnen und Pendler aber das eigene Auto. Im Burgenland benutzen laut Erhebung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nur 40 Prozent der burgenländischen Bevölkerung die öffentlichen Verkehrsmitteln, nur 10 Prozent von ihnen regelmäßig. Aber das ändert sich jetzt: Das Burgenland hat das Busnetz im Herbst 2023 erweitert, weitere Schritte folgen.

Neue Verkehrsader Jennersdorf – Eisenstadt

Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel wird im Burgenland endlich attraktiver. Das Land hat im September 2023 die Buslinien erweitert. Aus einem Bedarfsbetrieb wird ein Taktbetrieb, so der Verkehrskoordinator des Burgenlandes, Peter Zinggl. Das heißt vielerorts regelmäßige Anbindungen in alle wichtigen Verkehrsrichtungen. Ein großer Fortschritt im Vergleich zu den ursprünglich eher sporadischen Verbindungen. Aber natürlich ist es noch ein langer Weg bis die Burgenländerinnen und Burgenländer mit dem Öffi-Netz gänzlich zufrieden sein können.

Der größte Teil der Pendler kommt aus den nördlichen Bezirken Mattersburg, Eisenstadt und Neusiedl. Letzterer Bezirk kommt allein schon auf über 13.000 Wien-Pendler:innen. Im Südburgenland ist das Netz besonders ausgebaut worden. Die Verkehrsachse Jennersdorf-Eisenstadt bildet hier die zentrale Route. Bisher war das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel im Südburgenland eher „mau“, doch die neuen Maßnahmen sollen dem jetzt entgegenwirken.

Noch ist das Auto für Pendler attraktiver, das könnte sich allerdings bald ändern. Wenn die Pläne des Landes umgesetzt werden, könnten frei Plätze wie diese bald voller Fahrgäste sein. // Image by Drazen Zigic on Freepik

Bis 2030 klimaneutral – Burgenlands Pendler werden entlastet

Auch auf Gemeindeebene kommt Bewegung ins Öffinetz. Ein Beispiel dafür ist die Gemeinde Sigleß. Die Pendlergemeinde bei Mattersburg hat nun als erste gemeinde im Bezirk „Schnuppertickets“ erworben. Das sind Klimatickets, die von den Sigleßerinnen und Sigleßern geliehen werden können. Auch andere Gemeinden in der Umgebung haben ähnliche Angebote. Die „Schnuppertickets“ finden großen Anklang bei der Bevölkerung, so Bürgermeisterin Ulrike Kitzinger gegenüber der BVZ.

Und auch in anderen Bereichen will das Land noch nachbessern. In Zukunft fördert das Burgenland Elektroautos vermehrt. Vielerorts gehören Elektrogemeindebusse längst zum Ortsbild. Zum Beispiel in Mattersburg oder in Hornstein, wo seit bald mehr als zehn Jahren ein Elektrobus durch die Gemeinde düst. Auch die Taktung der Zugverbindungen wird zukünftig erhöht. All das ist Teil der burgenländischen Klimastrategie bis 2030.

Noah Dueker

Noah ist unser Tausendsassa in der Redaktion und hat unzählige Interessen - ob Geschichte, Geografie, Politik oder Popkultur, überall gibt es obskures Halbwissen und “Fun-Facts”, über die es sich zu berichten lohnt. In seiner Freizeit pflegt Noah ein aktives Sozialleben und engagiert sich in seiner geliebten Heimatgemeinde.

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