Die Pandemie hat uns gezeigt: Pflegekräfte in Österreich sind rar. Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, will die burgenländische Landesregierung schon die Entscheidung für den Job attraktiver machen. Seit vergangenen September stellt das Burgenland angehende Pflege-Kräfte während der gesamten Ausbildung an. Rund 150 Personen nutzen das neue Modell bereits und erhalten insgesamt 1.000 Euro netto monatlich – für Landeshauptmann Doskozil ein weiterer Schritt, der „Vorreiterrolle in der Sozialpolitik mehr als gerecht zu werden.“
Die Corona-Pandemie hat ein Problem aufgezeigt, das es schon länger gibt: Einen chronischen Personalmangel von Pflegekräften in Österreich. Die burgenländische Landesregierung versucht seit letzten September, den Job vor allem bei jungen Leuten attraktiver zu machen: Das Land stellt Pflegekräfte schon während ihrer Ausbildung an.
150 Burgenländerinnen und Burgenländer nutzen das neue Modell bereits und verdienen so rund 1.000 Euro netto pro Monat. Und das, obwohl sie sich noch in der Ausbildung befinden. Zudem sind sie sozialversichert und haben Anspruch auf bezahlten Urlaub in den Ferien.
Neben dem neuen Modell zur Attraktivierung der Ausbildung bietet das Burgenland für pflegende Angehörige seit 2019 die Möglichkeit, sich anstellen und sozialversichern zu lassen. Und angehende Mediziner:innen bekommen seit Herbst 2022 ein Stipendium des Landes.
Die Weltgesundheitsorganisation hat 2020 als internationales Jahr der Pflegekräfte und Hebammen ausgerufen. Sie spielen eine zentrale Rolle in der allgemeinen Gesundheitsversorgung und gerade während der Corona-Pandemie waren wir auf sie angewiesen. Doch auch schon da wurde der Mangel an Personal im Pflege-Bereich deutlich: Viele Pflege-Angestellte mussten seit der Krise ständig Überstunden „schieben“ und kamen physisch und psychisch an ihre Grenzen.
Deswegen beschloss das Burgenland, bereits die Entscheidung für den Pflege-Beruf verlockender zu machen: Das Bundesland stellt seit September vergangenen Jahres Studierende der FH Burgenland und Schüler:innen der KRAGES-Schule bereits während der Ausbildung an. So will man Personen, die in Zukunft als Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und diplomierte Pflegekraft arbeiten, bereits auf dem Bildungsweg sozialrechtlich und finanziell absichern.
Für Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) ist dies ebenfalls ein Schritt, um ein funktionierendes Pflegesystem in Zukunft garantieren zu können: „Wir sind bemüht, Pflege und Betreuung professionell aufzustellen und sicherzustellen. Dazu braucht es bestens ausgebildetes Personal.“
Das Modell basiert auf einem ganz normalen „Angestelltenverhältnis“: Vom Land Burgenland kommen 14x im Jahr 600 Euro brutto. Vom Pflegeausbildungs-Zweckzuschussgesetzes kommen zusätzlich noch einmal 600 Euro netto im Jahr, zu denen die burgenländische Landesregierung ebenfalls 200 Euro beisteuert. So kann man sagen, dass ein Auszubildender im Bereich der Pflege rund 1.000 Euro netto monatlich verdient.
Ein Job nach dem Studium oder der Schule ist ebenfalls garantiert. Die angehenden Pflegekräfte verpflichten sich dazu, nach Ende der Ausbildung für den der Ausbildungsdauer entsprechenden Zeitraum beim Arbeitgeber zu bleiben. Das sind in dem Fall die KRAGES, die Barmherzige Brüder Eisenstadt oder die Sozialen Dienste Burgenland. Zurzeit nutzen 155 Burgenländer:innen das Angebot.
Für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist dieses Modell ein weiterer wichtiger Schritt in der Sozialpolitik: „Die Anstellung gibt Sicherheit und eine berufliche Zukunftsperspektive. Mit unserem Angebot liegen wir im Österreich-Vergleich ganz weit vorne.“
In den nächsten Wochen und Monaten gibt es Infotage in den jeweiligen Bildungseinrichtungen, bei denen man sich auch mit möglichen künftigen Arbeitgeber:innen im Pflegebereich austauschen kann. Genauere Infos gibt’s hier: www.pflegeausbildung-burgenland.at.
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