Bis 2030 braucht Österreich mindestens 75.000 neue Pflegerinnen und Pfleger. Denn die Bevölkerung altert und die Pflegekräfte werden weniger. Die Arbeiterkammer Niederösterreich schlägt jetzt ein existenzsicherndes Gehalt für die Pflegeausbildung vor. Monatlich 1.700 Euro Brutto sollen ein Anreiz sein, um mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. Ein solches Modell gibt es bereits für angehende Polizist:innen.
Bis 2030 braucht Österreich mindestens 75.000 neue Pflegerinnen und Pfleger – eher 100.000. Denn die Bevölkerung wird immer älter. Gleichzeitig gibt es einfach zu wenig Menschen, die diesen Beruf noch ausüben möchten. Die Bezahlung ist zu niedrig, die körperliche und psychische Belastung zu hoch. Es fehlt der Anreiz.
Die Arbeiterkammer Niederösterreich schlägt jetzt ein existenzsicherndes Gehalt vor: Alle, die eine Pflegeausbildung machen, sollen monatlich 1.700 Euro Brutto verdienen. Zusätzlich brauche es eine Anstellung mit Sozialversicherung.
Ein solches Modell gibt es bereits für angehende Polizist:innen und könnte auch in der Pflege dazu führen, dass sich wieder mehr Menschen für eine Ausbildung entscheiden.
Grundsätzlich gibt es bereits finanzielle Unterstützung für Auszubildende in der Pflege – etwa das Umschulugsgeld, der Pflegebonus oder ein Ausbildungsstipendium. Hier liegt jedoch auch das Problem: Denn teilweise schließen sie einander aus. Betroffene kennen sich im Antragschaos nicht mehr aus.
„Wenn die Pflegeausbildung ein Anreiz sein soll, dann braucht es dafür auch eine einheitliche Unterstützung”, meint Markus Wieser, AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender.
In den letzten Wochen haben sich zahlreiche Umsteiger:innen bei der Arbeiterkammer Niederösterreich gemeldet, da sie den Pflegebonus (600 €) nicht bekommen würden, heißt es seitens der AK. Es herrsche große Unklarheit: Viele Betroffenen waren der Meinung, der Pflegebonus sei eine zusätzliche finanzielle Unterstützung zur Pflegeausbildung.
Zukünftige Fachkräfte bekommen den Bonus derzeit aber nur, wenn sie keine anderen existenzsichernden Leistungen beziehen. Das schließt alle aus, die etwa Umschulungsgeld, Arbeitslosengeld oder ein Ausbildungsstipendium erhalten.
Deshalb fordert die AK das existenzsicherndes Gehalt für Auszubildende in der Pflege. Die unterschiedlichen finanziellen Förderstellen könnten so in einem „Anstellungsmodell“ vereint werden.
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